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Kritische Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz (lang PDF)

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<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Hamburger</strong> <strong>Masterplans</strong> <strong>Klimaschutz</strong><br />

quantitative CO 2 -Minderungs-Ziele abgekehrt hat und vielen anderen Politikfeldern Priorität vor<br />

dem <strong>Klimaschutz</strong> einräumt. Zur Begründung wird in der Anlage 1 <strong>des</strong> <strong>Masterplans</strong> unter der<br />

Überschrift „Methodik der CO 2 -Bilanzierung“ festgestellt, die verbindliche CO 2 -Minderung von<br />

40 % bis 2020 sei nicht mehr zu erreichen:<br />

„Für die Vergangenheit wird auf der Grundlage der Verursacherbilanz eine Verminderung<br />

der CO 2 -Emissionen in Hamburg von 1990 bis zum Jahr 2010 von 12 % ausgewiesen. Eine<br />

weitere CO 2 -Minderung um 28 % bis 2020, die allein auf die <strong>Hamburger</strong> Verursacherbilanz<br />

bezogen ist, ist mit einem realistischen <strong>Hamburger</strong> Maßnahmenpaket alleine nicht zu erreichen.<br />

Dies geht nicht zuletzt auch darauf zurück, dass in 2010 die Emissionen in Hamburg<br />

wegen außergewöhnlich hohem Wirtschaftswachstum deutlich angestiegen sind.“ (S. 26)<br />

Der Behauptung, die Verminderung der CO 2 -Emissionen Hamburgs um 40 % bis 2020 im Vergleich<br />

zu 1990 sei nicht zu erreichen, ist in mehrfacher Hinsicht zu widersprechen.<br />

a) Zum einen ist die Interpretation <strong>des</strong> Anstiegs der CO 2 -Emissionen im Jahr 2010 ganz offensichtlich<br />

falsch.<br />

b) Zum anderen haben sich mehrere rot-grün regierte Bun<strong>des</strong>länder vor kurzem vergleichbare<br />

CO 2 -Minderungsziele für 2020 vorgenommen und diese sogar gesetzlich verbindlich festgeschrieben.<br />

Zu a) (falsche Interpretation <strong>des</strong> Emissionswertes <strong>des</strong> Jahres 2010):<br />

Bild 5 findet sich auf S. 26 in der Anlage 1 <strong>des</strong> <strong>Masterplans</strong>. Vergleicht man die CO 2 -Emissionen<br />

der drei dargestellten Sektoren für die Jahre 2008 und 2010 unter Auslassung <strong>des</strong> Krisenjahres<br />

2009, so erkennt man aus den beigefügten Zahlenwerten schnell, dass der Anstieg im Jahr 2010<br />

praktisch ganz der Veränderung im Sektor „Haushalte, gewerbliche Kleinverbraucher“ zuzuschreiben<br />

ist. Dieser Anstieg hat daher natürlich kaum etwas mit „außergewöhnlich hohem Wirtschaftswachstum“<br />

zu tun, sondern beruht weitgehend darauf, dass die Heizperiode <strong>des</strong> Jahres 2010 außergewöhnlich<br />

kalt war.<br />

Bild 5:<br />

CO 2 -Emissionen Hamburgs (Verursacherbilanz) nach dem Masterplan <strong>Klimaschutz</strong><br />

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