Kritische Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz (lang PDF)

Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz
A1.5 Tiefere Ursachen des Bilanzierungs-Wirrwarrs im Masterplan Klimaschutz
Der SPD-Senat verabschiedete sich schon bei der Regierungsübernahme im Frühjahr 2011 von
konkreten absoluten CO 2 -Minderungszielen. In Hamburg werden seither prognostizierte partielle
CO 2 -Minderungen der Öffentlichkeit als beeindruckende Leistungen für den Klimaschutz präsentiert
und in die Nähe von absoluten CO 2 -Minderungen gerückt. Da eine Kontrolle dieser prognostizierten
Emissionen durch Vergleiche mit dem realen CO 2 -Ausstoß nicht möglich ist, wird Übertreibungen
mit fiktiven CO 2 -Einsparungen Tür und Tor geöffnet.
Das Interesse des SPD-Senats, die Herabstufung des Klimaschutzes durch die Produktion von
Erfolgsmeldungen zu verschleiern, dürfte zurückzuführen sein auf das Bestreben
• die nützliche Fassade der Europäischen Umwelthauptstadt 2011 nicht zu beschädigen,
• Vorteile im Standortwettbewerb zu gewinnen und
• Wählerinnen und Wähler zu beeindrucken.
Im Masterplan Klimaschutz ist zu besichtigen, welch glanzvolle Potemkinsche Dörfer errichtet
werden, um Erfolge präsentieren zu können.
Mit dem beschriebenen undurchsichtigen Dschungel von Bilanzierungsmethoden wird die Öffentlichkeit
ihrer Kontrollfunktion beraubt. Es ist zu befürchten, dass die kreative CO 2 -Buchführung der
Glaubwürdigkeit des Klimaschutzes in und außerhalb Hamburg Schaden zufügt. Von einer Vorbildfunktion
der Stadt, die im Masterplan Klimaschutz an zehn verschiedenen Stellen genannt wird,
kann so keine Rede sein.
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