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Kritische Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz (lang PDF)

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<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Hamburger</strong> <strong>Masterplans</strong> <strong>Klimaschutz</strong><br />

hilfreich sein, wenn zu entscheiden ist, welche Maßnahmen durchgeführt werden sollen und<br />

welche nicht.<br />

Im Masterplan <strong>Klimaschutz</strong> und in den begleitenden Dokumenten werden diese beiden Bilanzierungsarten<br />

häufig mit „top-down-Monitoring“ bzw. mit „bottom-up-Monitoring“ bezeichnet. Unter<br />

„Monitoring“ wird allgemein die Erfassung und Überwachung eines Vorgangs verstanden.<br />

Tatsächliche Emissionswerte<br />

Quellenbilanz oder<br />

Verursacherbilanz<br />

(Statistikämter)<br />

Prognostizierte Emissionswerte<br />

Wirkungsschätzungen<br />

Bild 33:<br />

Zum Verständnis von CO 2 -Bilanzierungsmethoden<br />

Der „Länderarbeitskreis Energiebilanzen“ hat die Bilanzierungsarten Quellenbilanz und Verursacherbilanz<br />

genau definiert und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile beschrieben ([LAK-EN 13]).<br />

Der Masterplan <strong>Klimaschutz</strong> und der CO 2 -Monitoring-Endbericht [Schüle 13] bevorzugen hingegen<br />

eine eigene, als „Gesamtbilanz“ bezeichnete Bilanzierungsmethode. Diese Aufsummierung von<br />

Wirkungsschätzungen ist in keinem der Masterplan-Dokumente eindeutig definiert. Leserinnen und<br />

Leser müssen sich selber zusammenreimen, was genau darunter verstanden werden soll. Besonders<br />

problematisch ist dabei, dass in den Masterplan-Dokumenten und bei öffentlichen Verlautbarungen<br />

wie der Erklärung der Stadtentwicklungs-Senatorin der Unterschied zwischen tatsächlichen Emissionswerten<br />

und prognostizierten Emissionsschätzungen weitgehend verwischt wird.<br />

Die ersten öffentlichen Reaktionen nach Vorlage <strong>des</strong> <strong>Masterplans</strong> <strong>Klimaschutz</strong> und <strong>des</strong> Abschlussberichts<br />

zum <strong>Klimaschutz</strong>konzept 2007–2012 konnten das undurchsichtige Gewirr aus Bilanzierungsmethoden<br />

in diesen Dokumenten und in den zugehörigen Monitoring-Berichten <strong>des</strong> Wuppertal<br />

Instituts nicht durchschauen. Nur der NDR sprach zu Recht von „Tricks“ der Statistiker [Schütz<br />

13].<br />

A1.3 Das Verhältnis von Verursacherbilanz und „Gesamtbilanz“<br />

Festzuhalten ist: Die Verursacherbilanz beschreibt aus Verbrauchsdaten errechnete tatsächliche<br />

CO 2 -Emissionen. Mit Wirkungsschätzungen wie der „Gesamtbilanz“ können CO 2 -Emissionen<br />

prognostiziert werden. In einem ähnlichen Verhältnis stehen das tatsächliche Wetter und die<br />

Niederschlags-Vorhersage zu einander.<br />

In den Masterplan-Dokumenten erscheint dagegen die Beziehung rätselhaft. Einerseits wird erklärt:<br />

„Die <strong>Hamburger</strong> Verursacherbilanz vermag die vom Masterplan <strong>Klimaschutz</strong> erfassten<br />

Maßnahmen nicht vollständig quantitativ abzubilden.“ (S. 25)<br />

Das heißt: Das reale Wetter wird dafür kritisiert, dass es die Niederschlags-Vorhersage nicht<br />

„abzubilden vermag“.<br />

Andererseits wird im CO 2 -Monitoring-Endbericht [Schüle 13] in einem eigenen Unterkapitel 5.2,<br />

(„Betrachtung der bottom-up-Bilanz im Kontext der top-down-Bilanz <strong>des</strong> Statistikamtes Nord“) mit<br />

kritischem Unterton fast das Gegenteil festgestellt:<br />

„Allerdings ist ein direkter Vergleich der Ergebnisse der top-down-Bilanz und <strong>des</strong> bottomup-Monitorings<br />

nicht sinnvoll, da letztere nur einen Teil der in Hamburg auftretenden Emis-<br />

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