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Kritische Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz (lang PDF)

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<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Hamburger</strong> <strong>Masterplans</strong> <strong>Klimaschutz</strong><br />

Obwohl im Monitoring-Zwischenbericht die Bereinigung der „jährlichen Daten um Fremdfaktoren<br />

wie Gradtage“ genannt wird, lässt das Wuppertal Institut CO 2 -Emissionswerte der Verursacherbilanz<br />

für Hamburg wie in Bild 5 auf S. 13 unkommentiert und unbereinigt stehen. Es hätte die<br />

Korrektur nicht selbst durchführen müssen, da das Statistikamt Nord auch temperaturbereinigte<br />

Werte zur allgemeinen Verfügung stellt. Welch starke Veränderungen sich nach einer Witterungskorrektur<br />

ergeben, zeigt Bild 6 auf S. 14. Auch eine Konjunkturbereinigung nahm das Wuppertal<br />

Institut nicht vor.<br />

A2.4 Was müsste ein unabhängiges Monitoring leisten?<br />

Das Ziel <strong>des</strong> <strong>Klimaschutz</strong>konzepts 2007-2012 wird zwar krachend verfehlt werden. Laut Masterplan<br />

<strong>Klimaschutz</strong> ist Hamburg aber trotzdem „bereits heute Metropole <strong>des</strong> <strong>Klimaschutz</strong>es und der<br />

Energiewende“.<br />

Die Ethik-Kommission, die die Richtung der Energiewende vorgeben sollte, betonte in [Ethik 11]<br />

die Merkmale Transparenz und Wiederherstellung von Vertrauen:<br />

„Das vorgeschlagene Gemeinschaftswerk schafft mit diesem umfassenden Ansatz den erforderlichen<br />

Raum, um Vertrauen wiederherzustellen und durch Transparenz abzusichern; dazu<br />

regt die Ethik-Kommission einen Monitoring-Prozess an und macht Vorschläge, wie dieser<br />

aussehen kann.<br />

Für eine hohe öffentliche Akzeptanz der Energieversorgung sind die Transparenz der Entscheidungen<br />

von Parlament und Regierung sowie eine Beteiligung der gesellschaftlichen<br />

Gruppen an den Entscheidungen Voraussetzung.<br />

Überprüfbare Zwischenziele (Meilensteine) und Indikatoren sind erforderlich – und dies mit<br />

einem Höchstmaß an Transparenz.“<br />

Besonders verwirrend in den Dokumenten zum <strong>Klimaschutz</strong>konzept 2007-2012 ist der Zusammenhang<br />

zwischen dem Oberziel – Verringerung der jährlichen CO 2 -Emissionen Hamburgs um 2 Mio.<br />

Tonnen zwischen 2007 und 2012 – und den Unterzielen für die <strong>Hamburger</strong> Industrie, den <strong>Hamburger</strong><br />

Staat und die auf Bun<strong>des</strong>maßnahmen zurückzuführenden CO 2 -Minderungen.<br />

Erhellend kann ein Vergleich mit dem Monitoring-Prozess sein, den die Bun<strong>des</strong>regierung am<br />

19.12.2012 zur Beobachtung der Energiewende eingeleitet hat. Es geht um die Überprüfung der<br />

Umsetzung <strong>des</strong> Maßnahmenprogramms und <strong>des</strong> Energiekonzepts einschließlich der darin enthaltenen<br />

Ziele mit Blick auf eine sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Energieversorgung, um<br />

bei Bedarf nachsteuern zu können. Eine Expertenkommission führte in einer Stellungnahme zum<br />

ersten Monitoring-Bericht der Bun<strong>des</strong>regierung aus ([Löschel 11]):<br />

„Es werden zwei Oberziele genannt: die Senkung der Treibhausgasemissionen um 40 % bis zum<br />

Jahr 2020 und der Ausstieg aus der Kernenergie bis zum Jahr 2022.<br />

Diese Oberziele werden durch verschiedene Unterziele flankiert und über politische Maßnahmen<br />

umgesetzt. Die Unterziele und Maßnahmen wiederum können und sollten flexibel anpassbar<br />

sein, sofern dabei die Oberziele nicht verfehlt werden. Die im Energiekonzept dargestellten Unterziele<br />

stellen aus unserer Sicht einen von mehreren Wegen dar, die beiden Oberziele zu erreichen.<br />

Zeigt sich im Rahmen <strong>des</strong> Monitoring-Prozesses, dass die Unterziele nicht oder nur unter unverhältnismäßig<br />

hohen ökonomischen, sozialen oder ökologischen Belastungen erreicht werden<br />

können, dann sollten die Unterziele und Maßnahmen entsprechend angepasst werden. So kann<br />

und sollte möglicher Nachsteuerungsbedarf identifiziert werden.“<br />

Die fortgesetzte kritische Überprüfung der Unterziele ist daher für den weiteren Verlauf der E-<br />

nergiewende von größter Wichtigkeit.“<br />

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