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Kritische Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz (lang PDF)

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<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Hamburger</strong> <strong>Masterplans</strong> <strong>Klimaschutz</strong><br />

In dem bereits zwanzig Jahre alten Steinkohle-Heizkraftwerk Tiefstack würde damit <strong>lang</strong>fristig die<br />

unflexible Erzeugung von Fernwärme mit Steinkohle stabilisiert. Statt <strong>des</strong> vollständigen Verzichts<br />

auf Kohle in der Fernwärme-Erzeugung, soll die Kohle „begrünt“ werden – Wirtschaftlichkeit<br />

vorausgesetzt. Vattenfall befindet sich dabei auf einem Holzweg. In Berlin hat der Konzern in<br />

großem Umfang auf Biomasse-Mitverbrennung in Kohlekraftwerken gesetzt. Da trotz eigener<br />

Kurzumtriebsplantagen bei weitem nicht genug Biomasse aus der Region um Berlin aufzutreiben<br />

war, setzte Vattenfall auf Biomasse-Importe aus dem afrikanischen Staat Liberia. Nach einer relativ<br />

kurzen Beteiligung an dem Unternehmen Buchanan Renewables musste sich Vattenfall auch<br />

aufgrund der starken öffentlichen Kritik an der Art <strong>des</strong> Engagements ([SOMO 11], [SOMO 13],<br />

[Engelhardt 11]) überstürzt wieder zurückziehen. Denn der erhoffte Umfang an preisgünstigen<br />

Holzimporten blieb aus. Zudem stellte sich heraus, dass der Chef dieses Unternehmens, Oberst a. D.<br />

James Steele, im Verdacht steht, ein mutmaßlicher, <strong>lang</strong>jähriger Folterspezialist der USA zu sein<br />

([Mahmood 13], [Vattenfall 13]).<br />

Mit einem substanziellen Einsatz von Biomasse bei der Fernwärmeerzeugung in Hamburg rechnet<br />

der Masterplan also nicht. Ein von Vattenfall am Standort Haferweg geplantes Biomasseheizkraftwerk<br />

mit einer thermischen Leistung von 16 MW bei einer elektrischen Leistung von 5 MW, in<br />

dem naturbelassenes Holz verbrannt werden sollte, wurde von Vattenfall sogar aufgegeben ([FHH<br />

09c]).<br />

Für Hamburg müsste sich daher als Weichenstellung ergeben, dass der Kohleeinsatz für die<br />

Fernwärme nicht begrünt, sondern zügig beendet werden sollte. Nicht nur das überalterte Kohle-<br />

Heizkraftwerk Wedel sollte umgehend ersetzt werden. Auch das 20 Jahre alte Steinkohlekraftwerk<br />

Tiefstack sollte auf KWK mit Erdgas als Energieträger umgestellt werden.<br />

Ein beschränkter Einsatz von Biomasse und Biogas in Kraft-Wärme-Kopplung sollte dagegen<br />

unterstützt werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass Biomasse und Biogas speicherbare<br />

erneuerbare Energieträger sind, die günstig in Zeiten eingesetzt werden können, in denen das<br />

Dargebot fluktuierender erneuerbarer Energien nicht ausreicht.<br />

Bild 25: Typische flächenspezifische Energieerträge von erneuerbaren Energien mit Bandbreiten.<br />

Erträge von Photovoltaik und von Solarthermie in Mitteleuropa links ([Nitsch 12], Abb. 3.12)<br />

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