08.01.2014 Aufrufe

Kritische Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz (lang PDF)

Kritische Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz (lang PDF)

Kritische Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz (lang PDF)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Hamburger</strong> <strong>Masterplans</strong> <strong>Klimaschutz</strong><br />

Anhang 2: Vom Elend <strong>des</strong> CO 2 -Monitoring<br />

A2.1 Das CO 2 -Monitoring scheut klare Aussagen<br />

Der Masterplan <strong>Klimaschutz</strong> begründete im Juni 2013 die Streichung <strong>des</strong> <strong>Hamburger</strong> <strong>Klimaschutz</strong>-<br />

Ziels „minus 40 % im Jahr 2020“ mit dem hohen CO 2 -Emissionswert <strong>des</strong> Jahres 2010 (Bild 5 auf S.<br />

13). Er bezog sich demnach auf absolute CO 2 -Emissionswerte der Verursacherbilanz, die vom<br />

Statistikamt Nord ermittelt wurden. Warum wagt der CO 2 -Monitoring-Endbericht [Schüle 13] für<br />

das <strong>Hamburger</strong> <strong>Klimaschutz</strong>konzept 2007-2012 es dann nicht, im Mai 2013 klipp und klar festzustellen:<br />

1. Das Reduktionsziel <strong>des</strong> <strong>Klimaschutz</strong>konzepts 2007-2012 wird aus gegenwärtiger Sicht<br />

nicht erreicht, sondern weit verfehlt werden, da der CO 2 -Emissionswert für das Jahr 2010<br />

erheblich höher ist als derjenige <strong>des</strong> Jahres 2007.<br />

2. Daher besteht ein großer Bedarf an Nachsteuerung, damit das absolute Reduktionsziel <strong>des</strong><br />

<strong>Klimaschutz</strong>konzepts 2007-2012 nachträglich verwirklicht werden kann. Die Größe der notwendigen<br />

Nachsteuerung lässt sich erst nach Vorliegen <strong>des</strong> CO 2 -Emissionswertes der Verursacherbilanz<br />

für 2012 im Herbst 2014 genauer schätzen. Mit der Nachsteuerung sollte jedoch<br />

unverzüglich begonnen werden.<br />

3. In der CO 2 -Wirkungsanalyse für die städtischen <strong>Klimaschutz</strong>-Projekte konnte eine CO 2 -<br />

mindernde Wirkung von einigen Ökostrom-Produkten nicht anerkannt werden. Um Doppelzählungen<br />

zu vermeiden, sind weitere CO 2 -Minderungen abzuziehen, die dem Bund zuzuordnen<br />

sind („Hamburg-Faktor“). Daher wird für das Jahr 2012 die CO 2 -Minderung, die<br />

dem <strong>Klimaschutz</strong>konzept 2007-2012 zuzuschreiben ist, nicht 0,798 Mio. Tonnen, sondern<br />

nur 0,454 Mio. Tonnen betragen. Mit Hilfe von CO 2 -Wirkungsanalysen wird daher geschätzt,<br />

dass die Auswirkungen von Bun<strong>des</strong>maßnahmen, von Maßnahmen der freiwilligen<br />

Selbstverpflichtung der <strong>Hamburger</strong> Industrie und von Maßnahmen nach dem <strong>Klimaschutz</strong>konzept<br />

2007-2012 insgesamt für das Jahr 2012 nur eine CO 2 -Minderung von 1,7 Mio. Tonnen<br />

ergeben könnten.<br />

4. Da durch eine wachsende Einwohnerzahl, durch Wachstum der Wirtschaft Hamburgs seit<br />

2007 und durch Rebound-Effekte weitere CO 2 -Emissionen entstanden sind, die nicht in der<br />

CO 2 -Wirkungsanalyse enthalten sind, bestätigt sich, dass das Reduktionsziel <strong>des</strong> <strong>Klimaschutz</strong>konzepts<br />

2007-2012 in erheblichem Ausmaß verfehlt werden wird.<br />

Das absolute Reduktionsziel <strong>des</strong> <strong>Hamburger</strong> <strong>Klimaschutz</strong>konzepts 2007-2012 ist dem CO 2 -<br />

Monitoring-Endbericht gut bekannt. Ebenso die Erwartung eines Anstiegs bei der Bevölkerungsund<br />

der Wirtschaftsentwicklung:<br />

„Im Jahr 2007 wurde das <strong>Klimaschutz</strong>konzept der Stadt Hamburg beschlossen, das für das<br />

Jahr 2012 eine Reduktion der lokalen CO 2 -Emissionen um 2 Millionen Tonnen gegenüber<br />

2007 vorsah. Diese Emissionsminderung wurde als absolute Emissionsreduktion definiert,<br />

obwohl zum damaligen Zeitpunkt eine steigende Bevölkerungsentwicklung auf 1,796 Mio.<br />

EinwohnerInnen im Jahr 2012 sowie eine weiter steigende Wirtschaftsentwicklung erwartet<br />

wurde.“ ([Schüle 13], S. 15)<br />

Ein unabhängiges und professionelles Monitoring, von dem sich der Senat das Etikett „wissenschaftlich“<br />

erwartete, hätte schon am Beginn <strong>des</strong> Monitoring auf den offensichtlichen „Konstruktionsfehler“<br />

<strong>des</strong> <strong>Klimaschutz</strong>konzepts (Kapitel 2.1) mit aller Deutlichkeit aufmerksam machen<br />

müssen.<br />

Das Wuppertal Institut und das Öko-Institut lieferten dagegen im Mai 2013 in ihrem CO 2 -<br />

Monitoring-Endbericht [Schüle 13] eine verkappte Falschmeldung mit dem Kernsatz:<br />

83

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!