08.01.2014 Aufrufe

Kritische Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz (lang PDF)

Kritische Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz (lang PDF)

Kritische Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz (lang PDF)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Hamburger</strong> <strong>Masterplans</strong> <strong>Klimaschutz</strong><br />

schwierig abgelehnt, 16 obwohl hierfür umfangreiche Hilfsmittel verfügbar wären ([Bund 10b],<br />

[Fraunhofer 12], [UBA 07a], [UBA 07b]).<br />

Mit dem „Leitgedanken <strong>des</strong> sogenannten Mainstreamings“ (durchgängige Berücksichtigung) soll<br />

außerdem<br />

„der <strong>Klimaschutz</strong> noch stärker als heute ressortübergreifender Bestandteil der Stadtpolitik<br />

auf allen Ebenen werden, der in einen Kanon verschiedener Ziele integriert ist. … Danach<br />

wird der <strong>Klimaschutz</strong> nicht nur von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt betrieben,<br />

sondern gleichermaßen in die Fachpolitiken der anderen Behörden der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg integriert. Mit dem Masterplan <strong>Klimaschutz</strong> soll dieser Prozess kontinuierlich<br />

verbessert werden.“ (S. 2)<br />

Der politisch und finanziell abgewertete <strong>Klimaschutz</strong> soll also zum Ausgleich besser in die Fachpolitiken<br />

der anderen Behörden integriert werden. Wie ebenfalls auf S. 2 ausgeführt wird, lag dieser<br />

Leitgedanke bereits dem <strong>Klimaschutz</strong>konzept 2007–2012 zugrunde. Daher ist hiervon wohl nicht<br />

viel mehr als heiße Luft und überbordende Bürokratie zu erwarten.<br />

4.1.2 Kritik an der geplanten Veränderung der Auswahlmethode<br />

Das Wuppertal Institut gibt sich erkennbar unzufrieden mit dem neuen Auswahlverfahren. Es<br />

erklärt in seinem CO 2 -Monitoring-Endbericht [Schüle 13], dass bei der geplanten Vorgehensweise<br />

keine Wirtschaftlichkeitsberechnung der umzusetzenden Projekte erfolge.<br />

„Weder wurden die gesamten Investitionssummen oder die durch Einsparungen erzielten<br />

Einnahmen (EEG) noch die zu erwartenden Kostenentlastungen betrachtet. Die zu berechnenden<br />

Daten sind daher für einen direkten Vergleich der einzelnen Maßnahmen nur sehr<br />

eingeschränkt verwendbar. Aus der Perspektive <strong>des</strong> Fördergebers (Stadt Hamburg) repräsentieren<br />

die ermittelten Werte daher lediglich weiterhin eine erste sehr grobe und lückenhafte<br />

Annäherung über den Gesamtumweltnutzen im Verhältnis zur aufgebrachten Fördersumme,<br />

die weiterhin durch zusätzliche Bewertungskriterien ergänzt werden sollte, wie z.B.<br />

• Effizienz der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen(-pakete)<br />

• Strategische Relevanz für die Zielsetzungen <strong>des</strong> <strong>Masterplans</strong><br />

• Symbol- und Pilotcharakter einer Maßnahme<br />

• Anzahl erreichter Zielgruppen<br />

• Regionale Wertschöpfung und regionalwirtschaftliche Strukturimpulse<br />

• ökonomische Wirkungen bei den Zielgruppen und ihre Verteilung<br />

• Beschäftigungsimpulse<br />

• Wirkung auf andere Umweltbe<strong>lang</strong>e und -indikatoren (S. 37)<br />

Trotz dieser Kritik bleibt für das Wuppertal Institut<br />

„die durch die Freie und Hansestadt eingeschlagene methodische Vorgehensweise in Verbindung<br />

mit dem elektronischen Behördeninformationssystem eBIS und einem breiten<br />

Kompetenzaufbau in der Verwaltung verbunden – auch weiterhin bun<strong>des</strong>weit vorbildlich.“<br />

([Schüle 13], S. 25, Fazit)<br />

Zweifellos gab es in der Verpflichtungsperiode 2007-2012 auch Überförderungen, beispielsweise<br />

bei der finanziellen Förderung von privaten Passivhäusern. 17 Diese wurde daher zu Recht abge-<br />

16 Persönliche Mitteilung von S. Seiler, BSU, am 1.10.13<br />

17 Ausführlicher in [Rab 11a], Kap. 3.3<br />

60

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!