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Kritische Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz (lang PDF)

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<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Hamburger</strong> <strong>Masterplans</strong> <strong>Klimaschutz</strong><br />

dass sich mit dem heutigen Aktivitätsniveau und ohne staatliche Regulierung die beschriebene<br />

Vision 2050 auf keinen Fall erreichen lässt.<br />

Die besonderen Problemgruppen unter den Gebäudeeignern sind Kleinvermieter und Wohnungseigentümergemeinschaften<br />

([Rab 11b] Kapitel 2.6). Eine durchdachte <strong>Klimaschutz</strong>politik müsste<br />

daher Sanierungshemmnisse vorrangig bei diesen Gruppen beseitigen.<br />

3.2.3 Energieversorgung<br />

3.2.3.1 Strom aus erneuerbaren Quellen außerhalb Hamburgs<br />

„Im Jahr 2050 sollten die Herausforderungen der Energiewende bewältigt sein. Der Energiebedarf<br />

Hamburgs wird dann maßgeblich durch Erneuerbare Energien zuverlässig, bedarfs-<br />

und wettbewerbsgerecht gedeckt.“ (S. 3)<br />

Für eine Vision ist „maßgeblich“ eine sehr dehnbare Bezeichnung, die mit allem und jedem vereinbar<br />

ist.<br />

Als Weichenstellungen für die Energieversorgung nennt der Masterplan <strong>Klimaschutz</strong>:<br />

Die Erzeugung von mehr Energie aus erneuerbaren Quellen soll vorrangig von der „außerhalb<br />

Hamburgs erzeugten Windenergie erbracht werden“:<br />

„Als Stadtstaat kann Hamburg Erneuerbare Energien innerhalb seiner Lan<strong>des</strong>grenzen selbst<br />

nur geringfügig ausbauen.“ (S. 4)<br />

Das ist einleuchtend, denn innerhalb Hamburgs werden für den Ausbau erneuerbarer Energien<br />

aufgeführt<br />

– Windenergieerzeugung in Hamburg selbst (bis 2020 wird maximal eine Gesamtleistung von<br />

150 MW und eine Erzeugung von 340 GWh Strom für möglich gehalten. Das sind knapp<br />

3 % <strong>des</strong> Strombedarfs in Hamburg. Das neue Steinkohlekraftwerk in Moorburg hat eine<br />

Nennleistung von 1630 MW),<br />

– Installation von Solaranlagen auf Hamburgs Dachflächen (eine Aufschlüsselung nach Solarthermie<br />

und Photovoltaik erfolgt nicht),<br />

– energetische Nutzung von Biomasse, die im Rahmen der Grün- und Landschaftspflege in<br />

Hamburg anfällt, und in gewissem Umfang auch aus nachhaltiger Produktion in der Metropolregion<br />

bezogen werden kann,<br />

– Vergärung von biogenen Reststoffen und Biomüll und<br />

– geothermische Wärmegewinnung.<br />

Der Masterplan weiß, dass Energieeinsparung und Effizienzsteigerung in anderen Handlungsfeldern<br />

als der Versorgung mit Energie dazu führen, dass weniger Energie bereitgestellt werden muss,<br />

dass nicht erzielte Einsparungen oder gar Mehrbedarfe die technischen Anforderungen an die<br />

Verteilung und Speicherung der Energie verschärfen und dass die Deckung der Bedarfe an Strom<br />

und Wärme zunehmend verknüpft sind:<br />

„Besonders stark sind die Bereiche Energie und Gebäude miteinander verknüpft.“ (S. 3)<br />

Dass mit Sonne, Abwärme und Biomasse allein der Wärmeenergiebedarf in Hamburg auch <strong>lang</strong>fristig<br />

nicht zu 100 % gedeckt werden kann, wird kaum jemand bestreiten. Dass der „Energieaustausch<br />

zwischen Strom-, Gas- und Wärmenetzen“ und der Einsatz von Energiespeichern bei einem immer<br />

größeren Anteil von schwankenden Energiequellen eine zunehmende Rolle spielen wird, ist heutzutage<br />

eine Binsenweisheit.<br />

Also müssen Zukunftstechnologien in den Blick genommen werden:<br />

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