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Kritische Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz (lang PDF)

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<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Hamburger</strong> <strong>Masterplans</strong> <strong>Klimaschutz</strong><br />

<strong>Hamburger</strong> Industrie und den Wirkungen <strong>des</strong> Emissionshandelssystems könnten nicht vollständig<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Die 1. Fortschreibung zum <strong>Klimaschutz</strong>konzept [FHH 08a] referiert Kritik <strong>des</strong> Wuppertal Instituts:<br />

„In der bisherigen Form erweise sich das Monitoring der im Rahmen der freiwilligen Selbstverpflichtungen<br />

der Industrie erzielten Einsparungen als unzureichend, die Nachweisstandards sollten<br />

mit Hilfe eines vom Wuppertal Institut entworfenen Datenerfassungsblattes durch die Leitstelle<br />

<strong>Klimaschutz</strong> bereitgestellt werden.“ Wenn man bemerkt, dass in Bild 35 die Beiträge der freiwilligen<br />

Selbstverpflichtungen der Industrie in allen drei Säulen fast gleich sind, stellt sich die Frage<br />

nach der Zuverlässigkeit dieser Erhebungen.<br />

Ein nicht veröffentlichter Bericht [Groscurth 12] wird deutlicher: „Die CO 2 -Minderung der „Freiwilligen<br />

Selbstverpflichtung“ ist zu bezweifeln, zum einen, weil Rechenmethoden verwendet<br />

werden, die nicht den üblichen Methoden der BSU entsprechen, zum anderen weil diese nicht zum<br />

Bilanzrahmen passen.“<br />

b) Kritik <strong>des</strong> Wuppertal Instituts am Monitoring im Masterplan <strong>Klimaschutz</strong><br />

In Kapitel 4.1.2 wurde die Kritik <strong>des</strong> Wuppertal Instituts an der zukünftigen Auswahlmethode von<br />

<strong>Klimaschutz</strong>maßnahmen in Hamburg wiedergegeben (Kapitel 3.1.3 von [Schüle 13]). Zu dieser<br />

Kritik gehört auch, dass die Streichung eines verbindlichen <strong>Klimaschutz</strong>-Ziels im Masterplan<br />

<strong>Klimaschutz</strong> Konsequenzen für die in Hamburg aufgebaute Monitoring-Struktur habe.<br />

Diese Feststellung muss etwas überraschen. Denn in der 3. Fortschreibung <strong>des</strong> <strong>Klimaschutz</strong>konzepts<br />

2007-2012 [FHH 11a] wird mehrfach darauf hingewiesen, dass Evaluierung und Monitoring<br />

den Sinn hätten, die verwendeten Haushaltsmittel zu überprüfen und gegebenenfalls nachzusteuern.<br />

Irgendwann muss dem Gutachterteam <strong>des</strong> Wuppertal Instituts klar geworden sein, dass allein<br />

mit den von Hamburg vorgesehenen <strong>Klimaschutz</strong>-Maßnahmen das absolute Reduktionsziel für das<br />

Jahr 2012 bei weitem nicht erreicht werden würde (vgl. Bild 34, S. 79). Eine Aufforderung der<br />

Gutachter an Hamburg, finanziell nachzusteuern, ist aber nicht zu finden.<br />

c) Zu geringe Transparenz bei Begriffen und bei der Ergebnisdarstellung<br />

Das Wuppertal Institut hat den Auftrag der Umweltbehörde zur Erstellung einer „Gesamtbilanz“<br />

angenommen. Im Monitoring-Zwischenbericht gibt es diesen Begriff noch nicht. Im Endbericht<br />

steht er sogar im Titel. Eine klare Definition dieser so wichtigen Größe sucht man jedoch vergeblich.<br />

Gemeint ist wohl, dass die Beiträge zum bottom-up-Monitoring insgesamt aufaddiert werden<br />

sollen. Die Bezeichnung „Gesamtbilanz“ ist irreführend, weil sie von Nicht-Insidern leicht so<br />

verstanden werden kann, als würden alle Beiträge zur CO 2 -Bilanz Hamburgs, die positiven wie die<br />

negativen berücksichtigt.<br />

Im Masterplan <strong>Klimaschutz</strong> konkurriert nun diese „Gesamtbilanz“ mit der Verursacherbilanz, die<br />

das Statistikamt Nord errechnet, obwohl sich die Bilanzgrenzen und die Bilanzierungsmethoden<br />

drastisch unterscheiden. Das Monitoring hätte vor dieser Begriffsverwirrung warnen müssen.<br />

In der Kritik <strong>des</strong> Wuppertal Instituts an der künftigen vereinfachten Auswahl von <strong>Klimaschutz</strong>projekten<br />

unter Vorrang der CO 2 -Effizienz (vgl. Kap. 4.1.2) wird auf eine auch im Literaturverzeichnis<br />

von [Schüle 13] aufgeführte Arbeit zu den vorbereitenden Dokumenten <strong>des</strong> <strong>Masterplans</strong> Bezug<br />

genommen. Ohne Kenntnis dieser Arbeit bleibt die vorgebrachte Kritik <strong>des</strong> Wuppertal Instituts<br />

völlig unverständlich. Die Umweltbehörde erlaubt jedoch keinen Einblick in dieses Papier, da es<br />

nicht unter das Transparenzgesetz falle. Wenn es sich also um ein rein internes Papier handelt, dann<br />

hätte das Wuppertal Institut seine Kritik soweit ausformulieren müssen, dass auch Außenstehenden<br />

ohne Zugang zu diesem Papier verständlich wird, worum es dabei eigentlich geht.<br />

d) Keine <strong>Analyse</strong> der Emissionswerte der Verursacherbilanz<br />

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