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Kritische Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz (lang PDF)

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<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Hamburger</strong> <strong>Masterplans</strong> <strong>Klimaschutz</strong><br />

Weichenstellung <strong>des</strong> <strong>Masterplans</strong> zu erkennen. Auf diese „Zukunftstechnologie“ soll daher<br />

ausführlicher eingegangen werden. Denn in der gegenwärtigen Diskussion um die Verwendung<br />

„überschüssigen“ Stroms aus erneuerbaren Quellen werden wichtige Schwächen der Energiewende-<br />

Planung erkennbar, die auch der Masterplan <strong>Klimaschutz</strong> in verwirrender Weise widerspiegelt.<br />

Welch umfangreicher Handlungsbedarf ganz allgemein bei der Gestaltung der Energiewende<br />

besteht, zeigt sich beispielsweise daran, dass zurzeit modernste Gaskraftwerke (wie Irsching) als<br />

unrentabel stillgelegt werden, während die besonders klimaschädlichen Braunkohlekraftwerke eine<br />

Renaissance erleben. Beim Einsatz vorhandener Gaskraftwerke mit viel besseren Regelungsmöglichkeiten<br />

als der von unflexiblen und klimaschädlichen Kohlekraftwerken, würde weniger „überschüssiger“<br />

Strom erzeugt. Infolge von viel zu niedrigen CO 2 -Zertifikate-Preisen werden jedoch<br />

zunehmend Kohlekraftwerke anstelle von Gaskraftwerken betrieben.<br />

Insgesamt sollte geklärt werden,<br />

1. in welchem Umfang übermäßig hohe EE-Stromerzeugung in absehbarer Zeit zu erwarten ist,<br />

2. welcher Strom überhaupt „überschüssig“ ist, der der Windenergie- und Photovoltaikanlagen<br />

oder der aus kaum regelbaren Kohle- und Kernenergie-Anlagen,<br />

3. ob es nicht bessere Möglichkeiten zur Verwendung von EE-Stromspitzen als „power-toheat“<br />

gibt,<br />

4. ob nicht faktisch ein verstärkter Einsatz von Strom aus Kohle und Kernenergie unterstützt<br />

werden soll, wenn gefordert wird, erneuerbarer Strom solle lieber zur Erzeugung von Niedertemperaturwärme<br />

eingesetzt werden, statt die Windstromanlagen abzuregeln, und<br />

5. ob nicht durch „power-to-heat“ eine zukunftsfähige Anpassung <strong>des</strong> Energieversorgungssystems<br />

behindert wird.<br />

Eine direkte Umwandlung der sehr hochwertigen Energieform elektrischer Strom in die exergetisch<br />

niederwertige Energieform Niedertemperaturwärme wird bekanntlich mit Tauchsiedern, aber auch<br />

mit Nachtspeicherheizungen (Kasten) vorgenommen.<br />

Bild 22: Spezifische CO 2 -Emissionen für unterschiedliche Heizsysteme und Gebäudevarianten<br />

(Quelle: [Leprich 09])<br />

Unter Sachverständigen besteht große Einigkeit darüber, dass Stromwärme in Nachtspeicherheizungen<br />

zügig ersetzt werden muss – trotz der kürzlichen Fehlentscheidung im Energieeinsparungs-<br />

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