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Kritische Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz (lang PDF)

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<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Hamburger</strong> <strong>Masterplans</strong> <strong>Klimaschutz</strong><br />

In Bild 16 wird der zeitliche Verlauf <strong>des</strong> „Generalfaktors“ dem Verlauf der witterungsbereinigten<br />

CO 2 -Emissionen Hamburgs gegenübergestellt. Der Generalfaktor ist der Quotient aus den Emissionen<br />

aller deutschen Stromerzeugungsanlagen, soweit sie für den inländischen Verbrauch produzieren,<br />

und dem inländischen Stromendverbrauch. Er ist ein Maß für die spezifischen CO 2 -Emissionen<br />

<strong>des</strong> bun<strong>des</strong>deutschen Strommix. In Hamburg stammen über 40 % der CO 2 -Emissionen aus dem<br />

Stromverbrauch. Der Anstieg <strong>des</strong> Generalfaktors zwischen 2010 und 2011 trägt daher ganz erheblich<br />

zum Anstieg der witterungsbereinigten CO 2 -Emissionen Hamburgs zwischen 2010 und 2011<br />

bei. Dieser Anstieg rührt davon her, dass die Produktion von Kohlestrom in der BRD zunahm, weil<br />

die CO 2 -Emissions-Zertifikate nahezu nichts mehr kosteten. Gerade die deutsche Bun<strong>des</strong>regierung<br />

hatte sich aber auf Betreiben <strong>des</strong> FDP-Wirtschaftsministers auf EU-Ebene erfolgreich gegen eine<br />

Stilllegung von Emissions-Zertifikaten („Backloading“) eingesetzt, mit der der Preis der Zertifikate<br />

wieder angehoben werden sollte.<br />

Sollte Hamburg vor diesem Hintergrund ein absolutes <strong>Klimaschutz</strong>-Ziel wie Baden-Württemberg<br />

oder NRW scheuen, so müsste es nichts<strong>des</strong>toweniger seiner eigenen <strong>Klimaschutz</strong>-Finanzierung<br />

einen Umfang geben, der einen angemessenen Beitrag zu den nationalen <strong>Klimaschutz</strong>-Zielen<br />

erwarten lässt.<br />

Wenn Hamburg dagegen bei der minimalen <strong>Klimaschutz</strong>-Finanzierung bleibt, die der Aktionsplan<br />

2020 für die Jahre 2013 und 2014 vorsieht, so muss sich die „Europäische Umwelthauptstadt 2011“<br />

vorwerfen lassen, dass sie sich um „ihren Beitrag“ zu den nationalen <strong>Klimaschutz</strong>-Zielen herumdrückt<br />

und als Trittbrettfahrerin <strong>Klimaschutz</strong>-Leistungen auf andere Bun<strong>des</strong>länder und auf den<br />

Bund abwälzt.<br />

Bei Fortsetzung <strong>des</strong> Vergleichs der CO 2 -Werte der Verursacherbilanz Hamburgs mit der der ganzen<br />

BRD wie in Bild 13 auf S. 22 ergibt sich sogar wieder ein gewisses Maß an objektiver Überprüfbarkeit<br />

der Einhaltung von Hamburgs <strong>Klimaschutz</strong>-Zielen. Realisiert die Bun<strong>des</strong>regierung ihr<br />

<strong>Klimaschutz</strong>-Ziel für 2020 unter Umständen erst durch Nachsteuerung, so müsste auch Hamburg<br />

nachsteuern.<br />

Es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass die mit Bild 13 verbundene Überlegung, die zu einer<br />

quantifizierten CO 2 -Reduktion um 33 % in Hamburg im Jahr 2020 führte, bewusst einfach gehalten<br />

wurde, sich aber verfeinern lässt, beispielsweise durch Korrekturen für jährliche Schwankungen der<br />

Außentemperatur, <strong>des</strong> wirtschaftlichen Verlaufs usw. Das gleiche gilt für die Abschätzung einer<br />

angemessenen Höhe <strong>des</strong> <strong>Klimaschutz</strong>-Etats.<br />

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