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Kritische Analyse des Hamburger Masterplans Klimaschutz (lang PDF)

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<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Hamburger</strong> <strong>Masterplans</strong> <strong>Klimaschutz</strong><br />

gestellt“ wurden, die sich gegenseitig nicht „abbilden“, wie es der Masterplan <strong>Klimaschutz</strong> ausdrückt:<br />

• Einerseits die absolute CO 2 -Reduktionsverpflichtung, jährlich 2 Mio. Tonnen nach 5 Jahren,<br />

• andererseits die Erfüllung der Summe der geschätzten CO 2 -Minderungsbeiträge von Bild 8<br />

als neu eingeführtes zweites „Ziel“.<br />

Ein externes professionelles, wissenschaftliches Monitoring hätte frühzeitig auf den Planungsfehler<br />

und die Zielverschiebung aufmerksam machen müssen (ausführlicher in Anhang 2).<br />

Mit einer Gesamtplanung entsprechend der Skizze in Bild 10 hätte sich bereits am Beginn <strong>des</strong><br />

<strong>Klimaschutz</strong>konzepts 2007-2012 erkennen lassen, dass dieses Programm vom CDU-Senat im Jahr<br />

2007 nicht ausreichend mit finanziellen Ressourcen ausgestattet wurde. Vor allem die Finanzmittel<br />

für die „quantifizierbaren Maßnahmen“ hätten aufgestockt werden müssen. Die geplanten neuen<br />

ordnungsrechtlichen Maßnahmen hätten beschleunigt eingeführt werden müssen. Außerdem hätten<br />

über den Bun<strong>des</strong>rat und andere Kanäle umfangreichere und wirkungsvollere Bun<strong>des</strong>maßnahmen<br />

angemahnt werden müssen.<br />

2.2 Mit dem Aktionsplan 2020 wurde die <strong>Klimaschutz</strong>-Finanzierung halbiert<br />

Der SPD-Senat verspricht im Masterplan <strong>Klimaschutz</strong> [FHH 13a], an Stelle der gestrichenen<br />

<strong>Klimaschutz</strong>-Ziele <strong>des</strong> schwarz-grünen Senats (Kasten auf S. 10) „… wird Hamburg weiterhin<br />

seinen Beitrag zur Erreichung der nationalen <strong>Klimaschutz</strong>ziele leisten“ (Kasten auf S. 11).<br />

Konkreter wird in der Anlage 1 zum Masterplan <strong>Klimaschutz</strong> erklärt:<br />

„Hamburg leistet einen angemessenen Beitrag zum <strong>Klimaschutz</strong>, der auch der Tatsache<br />

Rechnung trägt, dass Hamburg als Industriestandort hohe und z.T. nicht beeinflussbare CO 2 -<br />

Emissionen aufweist und dass die Emissionen in Hamburg im Gegensatz zum Bund in den<br />

90er Jahren noch gestiegen sind.“<br />

Als „angemessener Beitrag“ zum <strong>Klimaschutz</strong> wird – ohne quantifizierende Begründung – genannt:<br />

• ein jährlicher <strong>Klimaschutz</strong>-Etat von 13,4 Mio. Euro in den Jahren 2013 und 2014 und<br />

• eine Selbstverpflichtung der Industrie zu einer Reduktion um jährlich 0,2 Mio. t CO 2 bis<br />

2020.<br />

Die 13,4 Mio. Euro, die der SPD-Senat für den <strong>Klimaschutz</strong>-Etat der Jahre 2013 und 2014 vorsieht<br />

(Bild 11), entsprechen 7,5 Euro pro Person und Jahr. Eine weitere Absenkung in den folgenden<br />

Jahren ist nicht ausgeschlossen, da als Randbedingung im Masterplan <strong>Klimaschutz</strong> mehrfach eine<br />

„verantwortungsvolle Haushaltspolitik“ genannt wird und bekanntlich die „Schuldenbremse“ zu<br />

beachten ist.<br />

Der CDU-geführte Senat legte im August 2007 das <strong>Hamburger</strong> <strong>Klimaschutz</strong>konzept 2007-2012<br />

[FHH 07] als „Grundstein für eine mehrjährige Strategie“ vor. 25 Mio. Euro jährlich wurden als<br />

<strong>Klimaschutz</strong>-Etat für das <strong>Klimaschutz</strong>konzept zur Verfügung gestellt, mit etwa 14 Euro pro Person<br />

und Jahr also noch doppelt so viel wie mit dem Masterplan <strong>Klimaschutz</strong>.<br />

Auch weitere Finanzmittel, die der BSU für die „Förderung von Maßnahmen zur Energie- und<br />

Wassereinsparung und zur Nutzung regenerativer Energiequellen sowie von Umwelttechnologien“<br />

zur Verfügung stehen, wurden halbiert von bisher 8,5 auf 4,1 Mio. Euro im Jahr ([FHH 12d]).<br />

Begründet wurde dies mit Haushaltskonsolidierung, anderer Prioritätensetzung und künftiger<br />

Konzentration auf Maßnahmen mit einer sehr hohen „CO 2 -Effizienz“, mit der weiterhin erhebliche<br />

CO 2 -Minderungspotenziale erschlossen werden könnten.<br />

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