Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH
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<strong>Hessischer</strong> <strong>Mittelstandsbericht</strong> <strong>2004</strong> – Porträt Mittelstand<br />
2 Strukturen in <strong>Hessen</strong>, Schlussfolgerungen für die Mittelstandspolitik<br />
2.1 Zunehmende Bedeutung der Dienstleistungswirtschaft<br />
Die hessische Wirtschaft konnte sich schneller hin zu einer „reifen“ Volkswirtschaft<br />
entwickeln als die der Bundesrepublik insgesamt. Der Besatz mit mittelständischen<br />
Unternehmen ist annähernd gleich; ein Schwerpunkt in <strong>Hessen</strong> zeigt sich allerdings<br />
bei den unternehmensnahen Dienstleistungen. Der tertiäre Sektor trägt inzwischen<br />
pro Kopf der Beschäftigten mehr zur Wertschöpfung und damit zur Einkommensbildung<br />
bei als das produzierende Gewerbe.<br />
Der Anteil der Dienstleistungen an der Bruttowertschöpfung in <strong>Hessen</strong> liegt um<br />
4,3% über dem Bundesdurchschnitt, der Beschäftigtenanteil um 2,5%. In <strong>Hessen</strong><br />
arbeiten mehr Beschäftigte im tertiären Sektor, und sie sind produktiver. Dies gilt<br />
selbst bei Einbeziehung des beschäftigungsintensiven, aber insgesamt weniger<br />
produktiven Handels.<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
Dienstleistungen insgesamt<br />
Dienstleistungen ohne Handel<br />
<strong>Hessen</strong><br />
Anteile<br />
Deutschland<br />
Anteile in %<br />
Abweichung<br />
in %<br />
in %<br />
Bruttowertschöpfung 22,3 26,6 - 4,3<br />
Beschäftigte 25,1 27,6 - 2,5<br />
Bruttowertschöpfung 77,7 73,4 + 4,3<br />
Beschäftigte 74,9 72,4 + 2,5<br />
Bruttowertschöpfung 67,7 63,4 + 4,3<br />
Beschäftigte 59,7 57,0 + 2,7<br />
Hier liegt eine der Quellen des hohen hessischen Durchschnittseinkommens. Der<br />
Vorsprung wird vor allem in den Bereichen der Finanz-, Logistik- und Kommunikationsdienstleistungen<br />
– mit einem geringen Anteil an kleinen und mittleren Unternehmen<br />
- und unternehmensbezogenen Dienstleistungen – mit einer großen Zahl unabhängiger<br />
mittelständischer Unternehmen - erarbeitet.<br />
Die hessische Wirtschaftspolitik wird angesichts des starken Wettbewerbsdrucks im<br />
sekundären Sektor die Entwicklung im tertiären Sektor verstärkt berücksichtigen<br />
müssen – hier entstehen Arbeitsplätze und Einkommen. Gegen diese Strategie<br />
spricht auch nicht, dass Produktion und unternehmensbezogene Dienstleistungen<br />
einander bedingen - denn die Standorte haben sich dank Verkehrs- und Kommunikationsmöglichkeiten<br />
entkoppelt. <strong>Hessen</strong> profitiert davon.<br />
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