Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH
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<strong>Hessischer</strong> <strong>Mittelstandsbericht</strong> <strong>2004</strong> – Demografischer Wandel<br />
den. Nicht nur für kleine und mittlere Unternehmen werden neue Strategien notwendig,<br />
um den Fachkräftemangel auszugleichen. Die effizientere Nutzung der Lebensarbeitszeit<br />
gehört hierzu oder die Mobilisierung bislang ungenutzter Potenziale, etwa<br />
von Frauen oder Migranten. Für die Leistungsfähigkeit von morgen ist berufliche<br />
Qualifizierung – Aus-, Fort- und Weiterbildung - bereits heute zentraler Schwerpunkt<br />
der hessischen Wirtschaftspolitik.<br />
Wenn bis 2020 die Bevölkerung zahlenmäßig stagniert und in sich altert, wird sich<br />
die Binnennachfrage zwar innerhalb der Konsumgruppen verschieben, aber ohne<br />
bahnbrechende neue Technologien wird sich die Nachfrage nach Konsumgütern<br />
und privaten Dienstleistungen insgesamt nicht wesentlich erhöhen. Die „automatischen“<br />
Wachstumsimpulse einer zunehmenden Bevölkerung gehören der Vergangenheit<br />
an (anders etwa als in den USA). Nachhaltige konjunkturelle Anstöße von<br />
der Binnennachfrage sind nicht zu erwarten.<br />
Für Anbieter von Investitions- und langlebigen Gebrauchsgütern, für industrielle Zulieferer<br />
und unternehmensbezogene Dienstleistungsanbieter bieten sich überregionale<br />
Entwicklungsmöglichkeiten außerhalb von <strong>Hessen</strong>. ∗ Dort wird jedoch höhere<br />
Wettbewerbsintensität herrschen, denn die Konkurrenten unterliegen vergleichbaren<br />
Anpassungszwängen. Dienstleister für Unternehmen sollten rechtzeitig die Chancen<br />
zunehmend offener EU-weiter und internationaler Märkte nutzen. Insgesamt müssen<br />
sich die kleinen und mittleren hessischen Unternehmen, die überwiegend für<br />
Abnehmer in der Wirtschaft arbeiten, darauf vorbereiten, dass ihre Zukunft mehr<br />
noch als heute von führender High-Tech-Produktion, von hoch qualifizierten Dienstleistungen<br />
und von ihren Markterfolgen auch außerhalb <strong>Hessen</strong>s bestimmt werden.<br />
Die Veränderungen finden nicht von heute auf morgen statt. Die Zeit bis 2020 ist,<br />
wenn man so will, eine Vorbereitungsphase für die danach bis 2050 sich beschleunigenden<br />
demografischen Veränderungen mit dann abnehmender Bevölkerung. Der<br />
hessische Mittelstand dürfte seine Zukunft in diesem Szenario bis 2020 unter Berücksichtigung<br />
seiner Anpassungsfähigkeit und der hessischen Standortqualitäten<br />
durchaus bewältigen können.<br />
Mehr als bisher kommt es jedoch darauf an,<br />
• unternehmerischen Gründergeist zu mobilisieren,<br />
• die Entfaltungschancen kleiner und mittlerer Unternehmen nicht zu beeinträchtigen,<br />
• das innovative Potenzial im Mittelstand zu aktivieren und dessen Zugang zu<br />
neuen Technologien zu erleichtern,<br />
∗<br />
Die Marktverflechtungen des hessischen Mittelstandes werden im Bericht 2005 dargestellt.<br />
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