Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH
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<strong>Hessischer</strong> <strong>Mittelstandsbericht</strong> <strong>2004</strong> – Demografischer Wandel<br />
Abbildung 6 zeigt, dass im Zeitraum 2000 bis 2020 eine im Vergleich zu Deutschland<br />
(+44 %) überdurchschnittliche Zunahme der Bruttowertschöpfung in <strong>Hessen</strong><br />
(+51 %) vor allem das Ergebnis der günstigen Wirtschaftsentwicklung im Regierungsbezirk<br />
Darmstadt (+54 %) sein wird. Die Wachstumsraten der Regierungsbezirke<br />
Gießen und Kassel werden in etwa dem Bundesdurchschnitt entsprechen. Der<br />
insgesamt beachtliche Anstieg der Wirtschaftsleistung in allen hessischen Regionen<br />
ist wesentlich auf den technischen Fortschritt und eine damit verbundene Erhöhung<br />
der Arbeitsproduktivität zurückzuführen. So unterscheidet sich die Zahl der Erwerbstätigen<br />
(Abbildung 7), die von den Unternehmen zur Erstellung dieser Wirtschaftsleistung<br />
tatsächlich nachgefragt wird, am Ende des Prognosezeitraums insgesamt<br />
nur wenig vom Niveau des Jahres 2000. Für Deutschland ist eine leichte Zunahme<br />
der Erwerbstätigen von +0,9 % und für <strong>Hessen</strong> ein leichter Rückgang von -0,7 % zu<br />
erwarten. Einem Plus in Höhe von +1,6 % im Regierungsbezirk Darmstadt stehen<br />
dabei Abnahmen in den Regierungsbezirken Gießen und Kassel von jeweils -5 %<br />
gegenüber.<br />
Die folgenden beiden Abbildungen zeigen auch, dass sich der sektorale Strukturwandel<br />
in allen drei hessischen Regierungsbezirken prinzipiell nach sehr ähnlichen<br />
Entwicklungsmustern vollziehen wird: 8 Zu den Wirtschaftsbereichen mit den höchsten<br />
Zuwächsen der Bruttowertschöpfung zählen die unternehmensorientierten<br />
Dienstleistungen, 9 Verkehr und Nachrichtenübermittlung sowie das Finanzgewerbe.<br />
Die Wachstumsraten der übrigen Wirtschaftsbereiche Handel und Gastgewerbe, öffentliche<br />
und private Dienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe und insbesondere<br />
dem Baugewerbe fallen hingegen in allen Regionen deutlich niedriger aus. Mit Blick<br />
auf die Erwerbstätigenentwicklung ist nur im Bereich der unternehmensorientierten<br />
Dienstleistungen in Zukunft mit einer dynamischen Beschäftigtenentwicklung zu<br />
rechnen. Für das Jahr 2020 werden knapp 580.000 Erwerbstätige prognostiziert,<br />
fast 145.000 mehr als im Jahr 2000. Deutlich niedriger sind die Zuwachsraten in den<br />
anderen Dienstleistungsbereichen. Im Regierungsbezirk Darmstadt ist dabei für alle<br />
Dienstleistungsbereiche von leichten Zuwächsen auszugehen. In Mittel- und<br />
Nordhessen ist langfristig mit einem Stellenabbau auch im Kredit- und Versicherungsgewerbe<br />
sowie im Handel und Gastgewerbe zu rechnen. Hohe Arbeitsplatzverluste<br />
zeichnen sich aber im Verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe ab. In<br />
Südhessen beläuft sich der Rückgang jeweils auf fast ein Viertel des Erwerbstätigenniveaus<br />
des Jahres 2000. Aber auch in Mittel- und Nordhessen werden die Erwerbstätigenzahlen<br />
in der Größenordnung von 15 bis 20 % sinken.<br />
8 Detaillierte Informationen der zu erwartenden durchschnittlichen jährlichen Veränderungsraten und der Strukturanteile<br />
von Bruttowertschöpfung, Erwerbstätigen und Arbeitsproduktivität sind für die einzelnen Wirtschaftsbereiche in den hessischen<br />
Regionen in Tabelle A 1 im Anhang zusammengestellt.<br />
9 Unter dem Begriff unternehmensorientierte Dienstleistungen werden hier die sehr heterogenen Wirtschaftszweige Grundstücks-<br />
und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen, Datenverarbeitung, Forschung und Entwicklung, Rechts-<br />
Steuer- und Unternehmensberatung, Wirtschaftsprüfung, Architektur- und Ingenieurbüros sowie Werbung zusammengefasst.<br />
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