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Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH

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<strong>Hessischer</strong> <strong>Mittelstandsbericht</strong> <strong>2004</strong> – Porträt Mittelstand<br />

zuzuordnen. Entsprechend hoch ist die Abhängigkeit des Handwerks von der Nachfrage<br />

nach Bauleistungen, sei es Neubau, Umbau oder Renovierung.<br />

Vor dem Hintergrund seit Jahren verhaltener Bautätigkeit und zum Teil bestehender<br />

Überkapazitäten kann deshalb die im Untersuchungszeitraum von 1998 bis 2002<br />

insgesamt gesehen unbefriedigende Entwicklung des hessischen Handwerks nicht<br />

verwundern. Hierbei zeigt sich zwischen Vollhandwerk und handwerksähnlichem<br />

Gewerbe eine gespaltene Entwicklung: Während das Vollhandwerk Umsatzeinbußen,<br />

einen erheblichen Beschäftigungsabbau und einen Rückgang der Betriebszahlen<br />

verzeichnete, konnte das handwerksähnliche Gewerbe hingegen zulegen. Angesichts<br />

des geringen Umfangs dieses Bereiches konnte die schlechte Entwicklung<br />

im Vollhandwerk allerdings nur leicht abgeschwächt werden. So blieben die Umsätze<br />

im hessischen Handwerk insgesamt im Jahr 2002 um 2,5 % unter dem Niveau<br />

des Jahres 1998, der Arbeitsplatzabbau war mit 12,3 % erheblich und der Betriebsbestand<br />

verringerte sich leicht um 1,1 %. Diese Entwicklung kann jedoch keinesfalls<br />

ausschließlich auf die schwache Baukonjunktur zurückgeführt werden, denn mit<br />

Ausnahme des Bereichs „Gesundheit, Chemie, Reinigung“, in dem personenorientierte<br />

Dienstleister einen erheblichen Anteil stellen, sind in allen Gewerbegruppen<br />

die Betriebszahlen mehr oder weniger stark gesunken.<br />

Noch ausgeprägter als der Beschäftigungsabbau fällt der Rückgang der Auszubildendenzahl<br />

aus. Innerhalb des kurzen Zeitraums von 1998 bis 2002 ging die Anzahl<br />

der Auszubildenden im hessischen Handwerk insgesamt um 15,2 %, im Bekleidungs-,<br />

Textil- und Ledergewerbe gar um 32,5 % zurück. Mit einer Verzögerung von<br />

wenigen Jahren werden sich die sinkenden Ausbildungszahlen voraussichtlich auch<br />

in einem deutlichen Rückgang der (bestandenen) Gesellenprüfungen niederschlagen,<br />

der zurzeit mit 6,1 % noch moderat ausfällt. Zudem erlangten erheblich weniger<br />

Personen (-31,0 %) als noch vor vier Jahren den Meisterbrief. Dies könnte sich<br />

negativ auf das Gründungsgeschehen im hessischen Handwerk auswirken. Allerdings<br />

erleichtert die Novellierung der Handwerksordnung die Betriebsgründung<br />

auch ohne Meisterbrief, was relativierend zu berücksichtigen ist.<br />

Im Vergleich mit dem Handwerk auf Bundesebene schneidet das hessische Handwerk<br />

trotz der rückläufigen Entwicklung in den letzten Jahren vergleichsweise positiv<br />

ab: So gaben insbesondere die Umsätze merklich weniger nach und die Zahl der<br />

Beschäftigten und Auszubildenden ging weniger stark zurück als im Bundesdurchschnitt.<br />

Dies kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Jahr 1998 noch<br />

56.000 Beschäftigte und über 5.000 Auszubildende mehr einen Arbeitsplatz im hessischen<br />

Handwerk hatten als nur vier Jahre später.<br />

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