Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH
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Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft <strong>Hessen</strong> mbH (FEH)<br />
als Wirtschaftsraum mit hoch qualifiziertem Fachkräftepotenzial nachhaltig konkurrenzfähig<br />
zu halten.<br />
Familienfreundliche Arbeitsbedingungen schaffen<br />
Die zentrale Ursache unserer alternden Gesellschaft ist der fehlende Nachwuchs.<br />
Auch wenn eine deutliche Steigerung der Geburtenrate erst in Jahrzehnten zu einem<br />
„idealen“ Generationenverhältnis führen würde, sollte die Familienförderung einen<br />
sehr viel größeren Stellenwert bekommen als dies heute der Fall ist. Der Beitrag,<br />
den Unternehmen dazu leisten können, besteht vor allem in der Schaffung familienfreundlicher<br />
Arbeitsbedingungen. Durch eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten,<br />
eine Bereitstellung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten, die von kleineren<br />
Unternehmen auch im Verbund organisiert werden könnte, eine stärkere Nutzung<br />
von Telearbeitsplätzen u. ä. steigern Unternehmen ihre Attraktivität als Arbeitgeber<br />
deutlich. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird auch nachhaltig die Erwerbsbeteiligung<br />
von Frauen erhöhen.<br />
Anpassung der Produkte und Dienstleistungen an veränderte Nachfrage<br />
Eine weitere wesentliche Herausforderung für den Mittelstand wird es sein, den<br />
spezifischen Interessen und Konsumneigungen der älteren Generation im Rahmen<br />
der Produktentwicklung, des Designs sowie der Werbung gerecht zu werden. Dazu<br />
ist es in einem ersten Schritt notwenig, ein besseres Verständnis der Konsumentengruppe<br />
der Älteren zu erhalten. Es ist davon auszugehen, dass es sich um eine sehr<br />
heterogene Gruppe handelt, deren Bedürfnisse ebenso vielschichtig sind wie die<br />
jüngerer Konsumenten. Trotz dieser Heterogenität lässt sich eine Reihe von Bedürfnissen<br />
zusammenfassen, die mit zunehmendem Alter verstärkt auftreten und damit<br />
von Bedeutung sind bei der Gestaltung zielgerechter Angebote für Ältere. Zum einen<br />
geht es hierbei um die Berücksichtigung sensorischer und körperlicher<br />
Einschränkungen vieler älterer Menschen. Seh- und Hörvermögen lassen im Alter<br />
nach, physische Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit sind ebenfalls eingeschränkt.<br />
Diese Entwicklung gilt mit Sicherheit nicht für alle älteren Menschen gleichermaßen,<br />
eine generelle Tendenz ist hingegen nicht zu leugnen. In einigen Studien wurden<br />
hierzu bereits Erkenntnisse gesammelt. 44 So lässt sich beispielsweise festhalten,<br />
dass Senioren gegenüber neuer Technologien häufig aufgeschlossen sind, sofern<br />
sie nicht von deren Komplexität durch Multifunktionalität oder unverständliche Bedienungsanleitungen<br />
überfordert sind. Darüber hinaus sind Dienstleistungen rund<br />
um ein Konsumgut von besonderer Bedeutung. Dies beinhaltet eine verstärkte Beratung<br />
im „Pre-Sales“-Bereich sowie einen zuverlässigen Kundenservice bei der<br />
Problembehebung im „After-Sales“-Bereich.<br />
44 Vgl. www.sentha.tu-berlin.de.<br />
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