Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH
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<strong>Hessischer</strong> <strong>Mittelstandsbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
Die Auffrischung des Selbständigenlagers mit jungen Männern und Frauen,<br />
d.h. mit aktueller Qualifizierung, mit Innovationen und neuen Marktideen, verlangsamt<br />
sich. Bei rund 300.000 aktiven Wirtschaftseinheiten in <strong>Hessen</strong> und einer jeweils<br />
30-jährigen Lebensdauer ist ein jährlicher Neubeginn von ca. 10.000 Einheiten<br />
zur Bestandserhaltung erforderlich, im Durchschnitt 50.000 in 5 Jahren. Die für die<br />
jeweiligen 5-Jahres-Kohorten prognostizierten Zugänge liegen darunter (vgl. FEH,<br />
Tabelle 4).<br />
Hieraus folgt, dass junge Menschen in <strong>Hessen</strong> verstärkt zu Gründungen motiviert<br />
werden müssen, soll die Vielfalt und Modernität der mittelständischen Wirtschaft erhalten<br />
bleiben. Dies erfordert eine Intensivierung der Gründungsbereitschaft und -<br />
förderung. Hierbei sollten auch derzeit brachliegende Gründungspotenziale, vor allem<br />
bei Frauen, aktiviert werden. Das heißt:<br />
• Gründungsförderung bleibt einer der wirtschaftpolitischen Schwerpunkte der<br />
hessischen Wirtschaftspolitik.<br />
• Der Motivation junger Menschen, sich selbständig zu machen, und der verstärkten<br />
Qualifizierung hierzu kommt zunehmende Bedeutung an Schulen, Ausbildungsstätten<br />
und Hochschulen zu.<br />
• Besonders mehr junge Frauen als bislang sollten Unternehmerinnen werden. Ihr<br />
Anteil an allen Selbständigen beträgt bislang knapp 30%.<br />
• Für Gründungen und die Errichtung von Niederlassungen in <strong>Hessen</strong> sollte gezielt<br />
auch im Ausland geworben werden (z.B. per Internet).<br />
• Alle Maßnahmen sollten auf die besonderen Wachstumschancen zukunftsfähiger<br />
Bereiche, so bei technologieorientierten Gründungen oder unternehmensbezogenen<br />
Dienstleistungen, abstellen.<br />
Die meisten Selbständigen in <strong>Hessen</strong> werden sich bis 2020 im mittleren Lebensalter<br />
und in der unternehmerischen Entfaltungsphase bestehender Betriebe befinden. Sie<br />
müssen die Anpassung an die anhaltende Globalisierung mit neuen Wettbewerbern<br />
hier und aggressive Kosten- und Standortvorteile auf Drittmärkten bewältigen. Allein<br />
eine wissensbasierte Vorwärtsstrategie kann langfristig den Bestand der meisten<br />
dieser Unternehmen sichern. Hierzu gehören<br />
– die Förderung neuer Technologien und Vertriebssysteme,<br />
– Spezialisierung und Professionalisierung,<br />
– Vernetzung und Kooperation,<br />
– die Verbesserung der Zusammenarbeit mit Hochschulen und Institutionen,<br />
– eine regelmäßige Fort- und Weiterbildung sowie<br />
– auch Hilfestellung bei der Erschließung neuer Drittmärkte für Bezug und Absatz.<br />
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