Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH
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<strong>Hessischer</strong> <strong>Mittelstandsbericht</strong> <strong>2004</strong> – Demografischer Wandel<br />
4 Herausforderungen für die mittelständische Wirtschaft in <strong>Hessen</strong> und<br />
Handlungsoptionen für Wirtschaft und Politik<br />
Seit dem Jahr 1972 weist das Land <strong>Hessen</strong> eine negative natürliche Bevölkerungsbilanz<br />
auf: Mehr Menschen starben als geboren wurden. Wanderungsgewinne<br />
konnten aber einen Rückgang der Bevölkerung nicht nur ausgleichen, sondern führten<br />
sogar zu hohen Bevölkerungszuwächsen. Aufgrund der heutigen altersstrukturellen<br />
Zusammensetzung der hessischen Bevölkerung können die ansteigenden<br />
Sterbeüberschüsse nach dem Jahr 2010 mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Wanderungen<br />
nicht mehr kompensiert werden. Eine allmähliche Abnahme der Bevölkerung<br />
in <strong>Hessen</strong> beginnt: Im Jahr 2020, dem Endjahr des hier betrachteten Projektionszeitraums,<br />
dürfte das Bevölkerungsniveau mit 6,1 Mill. etwa wieder der Größenordnung<br />
des Jahres 2002 entsprechen. Auch wenn damit zunächst keine dramatischen<br />
Veränderungen in den Bestandszahlen zu erwarten sind, finden bereits<br />
erhebliche alterstrukturelle Veränderungen der hessischen Bevölkerung statt.<br />
Die Zahl der unter 20-Jährigen und der 20- bis 60-Jährigen wird um fast 200 Tsd.<br />
bzw. 100 Tsd. niedriger sein als heute, die Gruppe der über 60-Jährigen wird hingegen<br />
um annähernd 300 Tsd. zunehmen.<br />
Der wirtschaftliche Strukturwandel setzt sich mit hohem Tempo weiter fort. Die<br />
Dienstleistungsbereiche Verkehr, Kreditgewerbe sowie unternehmensorientierte<br />
Dienstleistungen bleiben der Motor der Wirtschaftsentwicklung in <strong>Hessen</strong>. Dem stehen<br />
ein vergleichsweise geringes Wirtschaftswachstum sowie ein erheblicher Arbeitsplatzabbau<br />
im Verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe gegenüber.<br />
Der bisherige Vorsprung des Wirtschaftswachstums bleibt in <strong>Hessen</strong> gegenüber<br />
dem Bundesdurchschnitt im gesamten Prognosezeitraum bestehen. Ein insgesamt<br />
beachtlicher Anstieg der Wirtschaftsleistung um rund 50 % zwischen 2000 und<br />
2020 ist wesentlich auf den technischen Fortschritt und eine damit verbundene Erhöhung<br />
der Arbeitsproduktivität zurückzuführen. Die Zahl der Erwerbstätigen, die<br />
von den Unternehmen zur Erstellung dieser Wirtschaftsleistung nachgefragt wird,<br />
dürfte in 2020 mit 2,97 Mill. geringfügig (-20 Tsd.) unter dem Niveau des Jahres<br />
2000 liegen. Dabei bleibt die Situation auf den hessischen regionalen Arbeitsmärkten<br />
im Hinblick auf die Arbeitslosigkeit zunächst weiter angespannt. Am Ende des<br />
Prognosezeitraums dürfte die Zahl der Arbeitslosen mit 200 Tsd. aber um rund 40<br />
Tsd. niedriger sein als heute.<br />
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