Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH
Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH
Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft <strong>Hessen</strong> mbH (FEH)<br />
Zahl der Erwerbspersonen bzw. das Arbeitsangebot stärker an als die Arbeitskräftenachfrage<br />
der Unternehmen. Nach dem Jahr 2010 ist sowohl auf der Angebots- als<br />
auch auf der Nachfrageseite mit einer rückläufigen Entwicklung zu rechnen. Das Arbeitsangebot<br />
nimmt dann relativ sogar stärker ab als die Nachfrage. Gegen Ende<br />
des Prognosezeitraums dürften in allen drei hessischen Regierungsbezirken die Arbeitslosenquoten<br />
niedriger sein als gegenwärtig.<br />
Aus rein quantitativer Sicht wird den Unternehmen demnach auf absehbare Zeit auf<br />
den Arbeitsmärkten ein großes Potenzial an Arbeitskräften zur Verfügung stehen.<br />
Vor dem Hintergrund der aufgezeigten demografischen Veränderungen, des damit<br />
einhergehenden Alterungsprozesses der Erwerbspersonen und des wirtschaftlichen<br />
Strukturwandels werden von den Unternehmen dennoch erhebliche Anstrengungen<br />
notwendig sein, um wettbewerbsfähig zu sein. Eine wesentliche Voraussetzung dafür<br />
sind leistungsfähige, motivierte und qualifizierte Mitarbeiter. Um die Innovationsfreudigkeit<br />
und -fähigkeit der hessischen Wirtschaft zu erhalten und möglichst weiter<br />
zu erhöhen, ist aus heutiger Sicht von den Unternehmen ein erhebliches Umdenken<br />
erforderlich. Gesamtwirtschaftlich sind alle Anstrengungen zur „Verjüngung“ des<br />
Personalbestandes zum Scheitern verurteilt, so dass betrieblichen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
insbesondere für ältere Erwerbstätige eine deutlich höhere<br />
Bedeutung beigemessen werden muss.<br />
Ein weiterer Blick soll auf die Auswirkungen der diskutierten demografischen<br />
Entwicklung für den Ausbildungsmarkt geworfen werden, da der Mittelstand traditionell<br />
eine tragende Säule des dualen Ausbildungssystems ist. So fanden von<br />
den 110.000 Auszubildenden im Jahr 2002 in <strong>Hessen</strong> rund 70 % eine Ausbildungsstelle<br />
in Betrieben mit weniger als 250 Beschäftigten. Vor diesem Hintergrund stellt<br />
sich die Frage, wie sich der demografische Wandel und insbesondere die altersstrukturelle<br />
Verschiebung auf die Zahl der Auszubildenden bzw. deren Nachfrage<br />
nach Ausbildungsstellen auswirken wird.<br />
In Abbildung 8 ist die Entwicklung der Auszubildenden insgesamt dargestellt, das<br />
heißt die Schätzung bereits bestehender Ausbildungsverhältnisse und der zu erwartenden<br />
neuen Nachfrage nach dualen Ausbildungsplätzen.<br />
23