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Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH

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Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft <strong>Hessen</strong> mbH (FEH)<br />

sehr stark durch den allgemeinen Nachholbedarf bei der Haushaltsbasisausstattung<br />

bestimmt. Seither hat sich die Konsumwelt gravierend verändert. Es entwickelten<br />

sich tief greifende Segmentierungen, verschiedene Formen des Erlebniskonsums<br />

haben sich herausgebildet und Marketing spielt seither eine wesentlich bedeutendere<br />

Rolle. 20 Die Phase des Älterwerdens wird mehr und mehr als ein Abschnitt begriffen,<br />

in dem Neues probiert und Verpasstes aufgeholt werden kann. Die extreme<br />

Sparsamkeit der Nachkriegsgenerationen wird für spätere Kohorten nicht mehr so<br />

prägend sein. Eine aktuelle Studie der Gesellschaft für Konsumforschung zeigt,<br />

dass heute bereits doppelt so viele Senioren wie vor einem Jahrzehnt bereit sind, ihr<br />

Geld auch auszugeben statt es für die nachfolgenden Generationen aufzusparen. 21<br />

Zukünftig werden Ältere demzufolge andere Konsummuster zeigen als heute.<br />

Für die Prognose der Konsumnachfrage müssen zwei Effekte berücksichtigt werden:<br />

Zum einen weisen die verschiedenen Generationen spezifische Konsumstile<br />

auf, zum anderen sind die Konsumausgaben von lebensalterspezifischen Faktoren<br />

abhängig, die relativ unabhängig von den Konsumbiografien sind. So ist beispielsweise<br />

davon auszugehen, dass Verkehrsausgaben mit zunehmendem Alter auf<br />

Grund der beschriebenen Effekte (gesundheitliche Beeinträchtigungen, entfallende<br />

Wege zur Arbeitsstätte) zurückgehen; soweit der lebensalterspezifische Effekt. Kohortenspezifisch<br />

dürfte auf Grund sich verändernder Verhaltensänderungen (größere<br />

Teilnahme am motorisierten Individualverkehr, vermehrte Reisetätigkeit) eher ein<br />

Anstieg zu erwarten sein, der dem lebensalterspezifischen Effekt entgegenwirkt. In<br />

der Prognose der Auswirkungen auf die Konsumgüternachfrage sind beide Effekte<br />

zu berücksichtigen.<br />

Ein weiterer entscheidender Einflussfaktor ist die Entwicklung der Einkommensund<br />

Vermögenssituation. Nach Angaben der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe<br />

(1998) haben hessische Haushalte, in denen der Haushaltsvorstand 45 bis 55<br />

Jahre alt ist, mit knapp 3.770 Euro netto monatlich im Vergleich zu anderen Altersgruppen<br />

das höchste Haushaltseinkommen. Das Durchschnittseinkommen aller<br />

Haushalte liegt bei 2.875 Euro pro Monat. Rentnerhaushalte (Haushaltsvorstand:<br />

65-70 Jahre) erreichen mit einem Monatseinkommen von rund 2.310 Euro etwa<br />

80% des Durchschnittseinkommens. Das Einkommen von Haushalten mit über 70-<br />

jährigen Haushaltsvorständen liegt mit rund 2.040 Euro bei gut 71% des Durchschnittsniveaus.<br />

Im Alter ist das zur Verfügung stehende Haushaltseinkommen zwar<br />

nicht mehr so hoch wie in den mittleren Altersgruppen, allerdings verfügen Ältere in<br />

der Regel über ein höheres Vermögen, das sie im Laufe ihres Lebens angespart<br />

haben.<br />

20 Zur ausführlichen Typologie der Konsumstile vgl. Prognos (2002).<br />

21 Vgl. GfK, zitiert nach Prognos (2002).<br />

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