Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH
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<strong>Hessischer</strong> <strong>Mittelstandsbericht</strong> <strong>2004</strong> – Demografischer Wandel<br />
3 Konsumverhalten und Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft<br />
Der in Kapitel 2 aufgezeigte Alterungsprozess der Bevölkerung in <strong>Hessen</strong> und seinen<br />
Regionen bis 2020 – deutliche Abnahme der unter 20-Jährigen um über 15%<br />
bei gleichzeitigem Anstieg des Anteils der über 60-Jährigen um mehr als 20% und<br />
nahezu einer Konstanz der Zahl der 20- bis 60-Jährigen – wird erhebliche Auswirkungen<br />
für die Konsumgüternachfrage bzw. die regionalen und lokalen Absatzmärkte<br />
der Unternehmen haben. Die Zahl älterer Kunden wird steigen und deren spezifische<br />
Bedürfnisse werden sich in Veränderungen der Zusammensetzung ihrer Konsumnachfrage<br />
widerspiegeln. Auf Grund seiner regionalen Verwurzelung dürfte der<br />
Mittelstand hiervon in besonderem Maße betroffen sein. Im Folgenden werden die<br />
spezifischen Auswirkungen einer sich veränderten Endnachfrage für den Mittelstand<br />
in <strong>Hessen</strong> thematisiert.<br />
3.1 Wofür geben Ältere ihr Geld aus?<br />
Mit zunehmendem Alter verändert sich die Konsumnachfrage. Die gegenwärtige altersspezifische<br />
Verteilung des Privaten Konsums nach Verwendungszwecken zeigt<br />
die letzte Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (1998) für <strong>Hessen</strong>. 19 Zwischen<br />
den unterschiedlichen Altersgruppen zeigen sich zum Teil erhebliche Unterschiede<br />
in der Konsumstruktur.<br />
So steigen mit zunehmendem Alter die Ausgaben für Gesundheit und Körperpflege<br />
rapide an. Ältere geben 6-7,5% ihrer Konsumausgaben für Leistungen im Bereich<br />
Gesundheit aus und damit fast doppelt soviel wie Haushalte deren Haushaltsvorstand<br />
25 bis 35 Jahre alt ist. Auch für Wohnen und Energie geben Ältere einen größeren<br />
Anteil ihres Einkommens aus als Jüngere.<br />
Entgegengesetzt stellt sich der Zusammenhang zwischen Alter und Ausgabenhöhe<br />
bei den Ausgaben für Beherbergung und Gaststätten sowie den Verkehrsausgaben<br />
dar. Letztere sinken recht beachtlich: Während Haushalte von 25- bis 35-Jährigen<br />
17,5% für Verkehrsleistungen ausgeben, verwenden 65- bis 70-Jährige nur noch<br />
6,3% ihrer Ausgaben für Verkehrsleistungen. Ursache hierfür sind die mit dem Eintritt<br />
ins Rentenalter entfallenden Fahrten zur Arbeitsstätte sowie gesundheitliche<br />
Einschränkungen. Dazu ist jedoch anzumerken, dass die Konsumbiografien der<br />
heute älteren Personen in den 50er bis 60er Jahren geprägt wurden. Damals hatte<br />
19 Die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) wird im fünfjährigen Turnus erhoben. Es handelt sich um eine Befragung<br />
privater Haushalte über Herkunft und Höhe des monatlichen Budgets sowie über seine Verwendung. Die derzeit aktuell<br />
verfügbaren Auswertungen beziehen sich auf das Jahr 1998. Die kompletten Ergebnisse der 2003 durchgeführten<br />
EVS werden frühestens 2005 vorliegen. Ausgewählte Einzelergebnisse der EVS 2003, z.B. für langlebige Konsumgüter,<br />
werden bereits vorab veröffentlicht. Vgl. Rompel (2003).<br />
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