Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH
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Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft <strong>Hessen</strong> mbH (FEH)<br />
Während im Konsumbereich Körperpflege die Preisentwicklung angesichts des hohen<br />
Wettbewerbsdrucks nur wenig Spielraum für Preiserhöhungen zulässt, orientiert<br />
sich die Preisentwicklung der Waren im Bereich Gesundheitspflege nur sehr eingeschränkt<br />
an den Marktgesetzen von Angebot und Nachfrage. Preiserhöhend wirken<br />
sich hier die oligopolistischen Angebotsstrukturen sowie die hohen Forschungs- und<br />
Entwicklungskosten im Medizinbereich aus. Preisdämpfend wirken hingegen die politischen<br />
Bestrebungen zur Einführung wettbewerblicher Elemente im Gesundheitssystem<br />
aus.<br />
Im Hinblick auf das Gesundheitswesen als Wirtschaftsfaktor wird erwartet, dass es<br />
sich in absehbarer Zeit um einen Wachstumsmarkt handelt, wobei das Wachstum in<br />
erster Linie auf dem anhaltenden Trend zu mehr Dienstleistungen aufbaut. 31 Neue<br />
Berufe und Tätigkeitsfelder können in den Bereichen Umweltmedizin, medizinische<br />
Informatik, Telemedizin oder Public Health entstehen. Für den Bereich Körperpflege<br />
bzw. „Wellness“ wird ein leicht überdurchschnittliches Wachstum der Konsumausgaben<br />
prognostiziert, wobei viele der Wellness-Angebote anderen Konsumbereichen<br />
wie Freizeitdienstleistungen, Beherbergung oder Nahrungsmitteln zugerechnet<br />
werden. 32<br />
Für den Mittelstand sind darüber hinaus die Ausgaben im Rahmen der gesetzlichen<br />
Kranken- und Pflegeversicherung von entscheidender Bedeutung. Tendenziell ist<br />
aufgrund der finanziellen Probleme auf Seiten der sozialen Sicherungssysteme zwar<br />
verstärkt von einer weiteren Reduzierung der Leistungen auszugehen, allerdings<br />
bilden die Ausgaben der Kranken- und Pflegeversicherung nach wie vor die existenzielle<br />
Grundlage für einen Großteil der Kliniken, Apotheken, die ambulante Pflege<br />
sowie für mittelständische Pharmabetriebe. Mittelfristig ist auf Grund der Altersstrukturverschiebungen<br />
innerhalb der Bevölkerung vor allem im Bereich der ambulanten<br />
Pflegeeinrichtungen mit einem weiteren Wachstum zu rechnen.<br />
3.4.6 Verkehr<br />
Die Ausgaben privater Haushalte für den Bereich Verkehr lassen sich unterteilen in<br />
Ausgaben für Fahrzeuge (PKW, Motorräder, Fahrräder) und für öffentliche Verkehrsdienstleistungen<br />
(ÖPNV, Schienen- und Flugverkehr). Erstere sind hinsichtlich<br />
der Ausgabenhöhe die wesentlich bedeutendere Größe.<br />
Generell sind die Ausgaben für Fahrzeuge eng an die Einkommensentwicklung der<br />
Konsumenten geknüpft: Bei einer ungünstigen Einkommensentwicklung oder stark<br />
steigenden Kraftstoffpreisen wird meist der Kauf eines neuen Fahrzeuges auf einen<br />
späteren Zeitpunkt verschoben. Diese enge Bindung des Fahrzeugkonsums an die<br />
31 Vgl. Deutscher Bundestag (2002).<br />
32 Vgl. Prognos (2002).<br />
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