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Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH

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<strong>Hessischer</strong> <strong>Mittelstandsbericht</strong> <strong>2004</strong> – Demografischer Wandel<br />

teren auf dem Arbeitsmarkt beinhaltet darüber hinaus jedoch auch die Verbesserung<br />

der ökonomischen Anreize, welche durch arbeitsrechtliche, tarifliche sowie<br />

sozialrechtliche Rahmenbedingungen gesetzt sind. Um die Kosten-Nutzen-Kalküle<br />

der Betriebe wirkungsvoll zu beeinflussen, muss über gesetzliche und tarifliche Regelungen<br />

des Kündigungsschutzes, Senioritätsprivilegien bei der Entlohnung sowie<br />

steuer- und sozialrechtlichen Regelungen bei Abfindungen nachgedacht werden.<br />

Besonders gravierend sind die immer noch bestehenden Regelungen der Frühverrentung<br />

sowie der Altersteilzeitgesetzgebung, die ein frühes Ausscheiden aus dem<br />

Erwerbsleben belohnen und damit gänzlich falsche Signale setzen.<br />

Weiterbildungsstrategien auf Altersstruktureffekt hin ausrichten<br />

Gleichzeitig sind auch Unternehmen gefordert, Maßnahmen zur Erhaltung und<br />

Förderung der Qualifikation, Gesundheit und Motivation älterer Mitarbeiter zu<br />

ergreifen und sich somit auch mittelfristig den Auswirkungen der demografischen<br />

Wandels zu widmen. Hierbei gilt es zum einen zu prüfen, welche Arbeitsplatz- und<br />

Arbeitszeitgestaltung für eine effektive Beschäftigung von Älteren sinnvoll sein könnte.<br />

Im Hinblick auf die körperliche Leistungsfähigkeit sind möglicherweise auch Anpassungen<br />

bei den Einsatzbereichen von älteren Beschäftigen vorzunehmen. Einen<br />

entscheidenden Punkt stellt darüber hinaus die berufliche Weiterbildung dar. Hierbei<br />

zeigen verschiedene Untersuchungen, dass es sinnvoll ist, die Weiterqualifikation<br />

frühzeitig zu beginnen und kontinuierlich fortzusetzen. So lässt sich die Rendite<br />

einer Weiterbildung auch bei den älteren Arbeitnehmern deutlich steigern. In diesem<br />

Sinne stellen sich die Anforderungen eines „lebenslangen Lernens“ auch als eine<br />

Herausforderung für mittelständische Unternehmen dar. Auch hier wäre eine Verbundlösung<br />

zur Organisation der betrieblichen Weiterbildung sinnvoll, um Skaleneffekte<br />

auszunutzen, wie sie vielfach in Großunternehmen realisiert werden können.<br />

Im gleichen Zuge müsste das Bewusstsein für die Bedeutung von Weiterbildung<br />

bei Politik, Unternehmen und Beschäftigten weiter gestärkt werden. Ein wichtiges<br />

Element stellt hier die Qualifizierungsoffensive <strong>Hessen</strong> – ein Förderprogramm des<br />

Landes – dar. Der Schwerpunkt der Qualifizierungsoffensive besteht darin, aktiv auf<br />

kleinere und mittlere Unternehmen zuzugehen und passgenaue Weiterbildung zu<br />

organisieren. Leider wird gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Fortbildung als<br />

Belastung des Tagesgeschäftes angesehen und damit die Zukunftsfähigkeit des Betriebes<br />

aufs Spiel gesetzt. Beispielsweise durch eine landesweit initiierte Kampagne<br />

zur Förderung der Weiterbildung wäre hier ein Umdenken anzustreben. Pressearbeit<br />

und Informationsveranstaltungen durch Politik und Verbände könnten Unternehmer<br />

über das Kosten-Nutzen-Verhältnis sowie Möglichkeiten öffentlicher Förderung<br />

von Weiterbildung aufklären. Ein „Weiterbildungs-Aufruf“ an hessische Unternehmer<br />

und ein Bildungs-Informationssystem tragen dazu bei, den Standort <strong>Hessen</strong><br />

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