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Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH

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Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft <strong>Hessen</strong> mbH (FEH)<br />

Der Frauenanteil beläuft sich auf 28,9 %, damit sind 85.000 der hessischen Selbständigen<br />

weiblich. Auch viele ausländische Mitbürger gehen einer selbständigen<br />

Tätigkeit nach. Diese stellten im Jahr 2002 9,2 % der Selbständigen in <strong>Hessen</strong> (etwa<br />

27.000) Personen. Zum Vergleich: Der Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung<br />

in <strong>Hessen</strong> beträgt 51,0 %; 11,6 % der hessischen Bevölkerung sind Ausländer.<br />

Mehr als die Hälfte – genauer gesagt 53,8 % – der Selbständigen sind „Ein-Mann"-<br />

bzw. „Ein-Frau"-Unternehmen, d.h. beschäftigen keine Mitarbeiter. Dieser Anteil ist<br />

in <strong>Hessen</strong> wie auch in Deutschland (2002: 50,8 %) im Untersuchungszeitraum tendenziell<br />

angestiegen.<br />

Wird die Entwicklung der Selbständigkeit und deren Struktur in <strong>Hessen</strong> und<br />

Deutschland anhand der jeweiligen Veränderungsraten von 1996 bis 2002 gegenübergestellt,<br />

so zeigen sich keine wesentlichen Abweichungen, sondern die bestehen<br />

Strukturunterschiede werden fortgeschrieben. Neben der bereits genannten<br />

größeren Bedeutung der Selbständigen ohne Beschäftigte in <strong>Hessen</strong> sind der höhere<br />

Frauenanteil sowie der deutlich höhere Beitrag der Ausländer zur Anzahl der<br />

Selbständigen zu nennen.<br />

Die absolute Anzahl der Selbständigen ist allerdings zudem vor dem Hintergrund<br />

der Erwerbstätigkeit insgesamt zu sehen. Dies führt zur so genannten Selbständigenquote,<br />

die Auskunft darüber gibt, wie hoch der Anteil der Erwerbstätigen ist, der<br />

einer selbständigen Tätigkeit nachgeht. Diese Quote wird in der Regel als Indikator<br />

für das Ausmaß der „unternehmerischen Mobilisierung" einer Volkswirtschaft verstanden.<br />

20<br />

In Abbildung 8 ist die Entwicklung der Selbständigenquoten im Vergleich <strong>Hessen</strong>s<br />

mit Deutschland dargestellt. Die hessische Selbständigenquote lag im Jahr 2002 bei<br />

10,6 % und damit über den gesamten Untersuchungszeitraum etwas höher als in<br />

Deutschland insgesamt (10,0 %). Dies könnte auf eine höhere Bereitschaft hessischer<br />

Erwerbstätiger hinweisen, eine selbständige Tätigkeit aufzunehmen. Die höhere<br />

Selbständigenquote könnte allerdings auch in der Wirtschaftsstruktur begründet<br />

liegen. So bieten sich speziell im Dienstleistungssektor, der in <strong>Hessen</strong> im Bundesvergleich<br />

überproportional stark ausgeprägt ist, vielfältige Möglichkeiten, eine<br />

selbständige Existenz aufzubauen. Die entsprechende Quote für die in <strong>Hessen</strong> lebenden<br />

Ausländer ist geringer als die hessische Selbständigenquote insgesamt, lediglich<br />

8,7 % der erwerbstätigen Ausländer sind als Selbständige tätig. Auch die geschlechtsspezifischen<br />

hessischen Selbständigenquoten liegen über dem Bundesdurchschnitt,<br />

Diese zeigen nach wie vor eine erhebliche Diskrepanz (Männer:<br />

20 Mit diesem Verständnis wird allerdings keine Aussage darüber getroffen, ob eine hohe Selbständigenquote erstrebenswert<br />

ist. Bei internationalen Vergleichen von Selbständigenquoten ist zu beachten, dass z.B. die hohen Selbständigenquoten<br />

in Entwicklungsländern nicht Ausdruck einer hohen unternehmerischen Mobilisierung, sondern vielmehr einer im<br />

internationalen Maßstab rückständigen Wirtschaft sind.<br />

27

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