Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH

Hessischer Mittelstandsbericht 2004 – Porträt Mittelstand
2 Mittelstandsbegriff
Der Begriff „Mittelstand" ist eine deutsche Besonderheit. In den meisten anderen
Staaten ist die Bezeichnung „kleine und mittlere Unternehmen" üblich. Unabhängig
von der Benennung wird als Mittelstand in der Regel ein mit Hilfe von Schwellenwerten
für die Unternehmensgröße statistisch definierter Ausschnitt der Wirtschaft verstanden.
Über dieses quantitative Merkmal hinaus sind allerdings zudem qualitative
Aspekte wesensbestimmend. 2
Die beiden wichtigsten qualitativen Aspekte sind:
– enge (persönliche) Bindung zwischen Unternehmer und Unternehmen, die
sich typischerweise in der Einheit von Eigentum und Unternehmensleitung
äußert,
– völlige oder doch zumindest weitgehende Konzernunabhängigkeit.
Tabelle 1 stellt die Mittelstandsdefinition der EU 3 – oder genauer gesagt: die Definition
„der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen" – vor,
die zu Jahresbeginn 2005 in Kraft treten wird. 4 Drei wesentliche Kriterien müssen
gleichzeitig erfüllt sein, damit ein Unternehmen als mittelständisch bzw. als Kleinstunternehmen,
kleines Unternehmen oder mittleres Unternehmen gilt. Bei dem Finanzkriterium
hat das Unternehmen die Auswahl zwischen Umsatz und Bilanzsumme.
Hiermit soll den Unterschieden zwischen einzelnen Branchen Rechnung getragen
werden (z.B. Handel). Das qualitative Kriterium der engen (persönlichen) Bindung
zwischen Unternehmer und Unternehmen spielt für die Definition der EU keine
Rolle.
2 Vgl. hierzu ausführlich Günterberg, B.; Wolter, H.-J. (2002), S. 1ff.
3 Vgl. ausführlich zur Definition der EU Amtsblatt der Europäischen Union, L 124/36, 20.05.2003.
4 Die zur Zeit noch gültige Definition der EU aus dem Jahr 1996 zeichnet sich durch erheblich niedrigere Schwellenwerte
für Umsatz bzw. Bilanzsumme aus.
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