Hessischer Mittelstandsbericht 2004 - HA Hessen Agentur GmbH

Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft Hessen mbH (FEH)
rerseits durch die Veränderungen im Sozialleistungssystem mit einer erhöhten Vermögensauflösung
im Alter zu rechnen. 22 Inwieweit höhere Vermögensbestände tatsächlich
zu einer absoluten Ausdehnung des Konsums führen, bleibt hingegen ungewiss.
Für haushaltsspezifische Produkte ist die zukünftige Nachfrage darüber hinaus von
der Anzahl und der Größe der Haushalte abhängig. Die Mehrheit der Privathaushalte
mit Personen über 50 Jahren lebt heute nicht mehr in Großfamilien wie früher,
sondern vorwiegend in Paarbeziehungen. Betrug die durchschnittliche Haushaltsgröße
vor 100 Jahren noch 5,5 Personen, so sind es heute in Hessen noch 2,2 Personen.
Entsprechend der Bevölkerungsentwicklung (vgl. Kapitel 1) wird es bis 2010 noch
zu einem leichten Anstieg der Zahl der Haushalte kommen. Erst danach ist mit einem
Rückgang der Zahl der Haushalte bis etwa 2050 auszugehen. Dabei wird der
Anteil der Einpersonenhaushalte bis 2050 kontinuierlich ansteigen.
Gleichzeitig werden die Ansprüche an die Wohnfläche wahrscheinlich weiter zunehmen.
Bereits in den vergangenen Jahren ist diese Tendenz zu beobachten: Die
heute 40-Jährigen beanspruchen mehr Wohnraum als die 40-Jährigen vor 10 Jahren,
und die künftigen 40-Jährigen werden den Standard vermutlich weiter erhöhen.
Diese beiden Trends führen zu Veränderungen der Nachfragestrukturen beim privaten
Konsum insbesondere in den Bereichen Wohnen, Innenausstattung und Renovierung.
3.3 Veränderung der Ausgabenprofile in den vergangenen 10 Jahren
Ein Rückblick auf die Entwicklung der Ausgabenprofile hessischer Haushalte vermittelt
einen Eindruck über die unterschiedliche Bedeutung von Konsumbereichen über
die Zeit.
22 Vgl. Deutscher Bundestag 2002.
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