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Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg

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4 Operationalisierung des Individualisierungsnutzens 99<br />

Die aufgestellten Items repräsentieren das Flow-Erleben bei der Ausführung einer<br />

Tätigkeit. In der Konzeption des Konstrukts ist das positive Prozesserlebnis die Ursache<br />

für die Wahrnehmung von Spaß, Freude, Kurzweil, Interesse und dem Gefühl, den Prozessablauf<br />

unter Kontrolle zu haben. Veränderungen der latenten Variablen, also des<br />

Ausmaßes positiven Prozesserlebens, führen zu Veränderungen bei den messbaren<br />

Indikatoren, die auch als manifeste Variable bezeichnet werden. Ihre Ausprägungen<br />

können als Abbild des Prozesserlebnisses betrachtet werden. Damit handelt es sich bei<br />

dem durch sie erzeugten Messmodell um ein reflektives Modell. 386<br />

4.1.2.1.2 Negatives Prozesserlebnis<br />

Abgesehen von der möglichen Freude am Onlineshopping bzw. am Konfigurationsprozess<br />

erwarten Kunden natürlich auch, dass ihre Aktivitäten schließlich von Erfolg gekrönt<br />

werden. Es muss daher sichergestellt sein, dass barrierefreies Einkaufen möglich<br />

ist und bei der Onlinebuchung keine unnötigen Hürden auf dem Weg zum gewünschten<br />

Produkt aufgebaut sind. Andernfalls entsteht möglicherweise Unzufriedenheit, weil der<br />

Kunde seine Buchungsaufgabe nicht erfüllen kann. 387 Umständliche oder kompliziert zu<br />

bedienende Systeme können zu Stress oder Frustration führen, beispielsweise wenn sich<br />

der Nutzer einer Software von den Anforderungen des Systems überfordert fühlt oder<br />

die Navigation innerhalb der Software irreführend erscheint. 388<br />

Solche Kehrseiten eines positiven Prozesserlebens bei der integrativen Leistungsspezifikation<br />

nimmt der Kunde möglicherweise in Form von Transaktionskosten wahr. Der<br />

Begriff Kosten ist in diesem Zusammenhang verhaltensbezogen aufzufassen: Die vom<br />

Kunden eingesetzte Zeit und der kognitive Aufwand für die Leistungsspezifikation<br />

gehören zu den nichtmonetären Kosten. 389 Sie stehen bei der Bewertung der Leistung<br />

durch den Kunden dem von ihm wahrgenommenen Nutzen entgegen. 390<br />

386 Vgl. Kuß (2007), S. 91 f.; Huber et al. (2007), S. 20.<br />

387 Vgl. Babin, Darden, Griffin (1994), S. 654; von Hippel (2001), S. 250 ff.; Reichwald, Piller (2006),<br />

S. 148.<br />

388 Mit diesem Gebiet befasst sich die sog. Software-Ergonomie, eine interdisziplinäre Wissenschaft,<br />

die Software an kognitive und physische Fähigkeiten der Nutzer anpasst. Ziel ist die Gebrauchstauglichkeit<br />

(„usability“) einer Software.<br />

389 Vgl. Reichwald, Piller (2006), S. 148.<br />

390 Vgl. Kaas (1992), S. 8 f.

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