Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg
Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg
Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5 Messmethodik und Ergebnisanalyse 174<br />
VIF j =<br />
1<br />
1 − R j<br />
2<br />
R 2 j bezieht sich auf den j-ten Indikator im Messmodell und stellt dessen Anteil der<br />
erklärten Varianz dar, der auch durch die übrigen Indikatoren desselben Messmodells<br />
erklärt wird. 589 Der VIF gibt an, um welchen Faktor die Varianz eines Indikators<br />
aufgrund von Multikollinearität erhöht ist. Er nimmt den Wert von 1 an, wenn alle Indikatorvariablen<br />
eines Konstrukts unabhängig voneinander sind. Je enger der Zusammenhang<br />
zwischen den Indikatoren, desto mehr bewegt sich der VIF gegen unendlich. Ein<br />
üblicher Schwellenwert für den VIF liegt bei 10, strengere Grenzwerte empfehlen einen<br />
VIF von 5 bzw. von 3,333. 590<br />
Eine weitere Kennzahl zur Beurteilung der Multikollinearität stellt der Konditionsindex<br />
(KI) dar. Er resultiert aus einer faktoranalytischen Aufbereitung der zum Messmodell<br />
gehörenden Indikatoren. In diesem Schritt wird überprüft, welcher Teil der Gesamtvarianz<br />
jedes Items möglicherweise durch eine gemeinsame Dimension erklärt werden<br />
kann. Der Konditionsindex errechnet sich dabei als Wurzel aus dem Verhältnis des<br />
maximalen Eigenwertes zum modellspezifischen Eigenwert. Werte über 30 weisen bei<br />
dem Konditionenindex auf substanzielle Kollinearitätsprobleme hin. 591<br />
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über zentrale Kennwerte für die formativen<br />
Messmodelle. Anhaltspunkte für eine möglicherweise erforderliche Eliminierung von<br />
Items aufgrund von ernsthaften Multikollinearitätsproblemen ergeben sich daraus nicht,<br />
da die Werte für den Varianzinflationsfaktor und für den Konditionsindex alle unterhalb<br />
der vorgegebenen Grenzwerte liegen.<br />
589 Vgl. Krafft, Götz, Liehr-Gobbers (2005), S. 79.<br />
590 Vgl. Diamantopoulos, Winklhofer (2001), S. 272; Urban, Mayerl (2011), S. 231 f.; Diamantopoulos,<br />
Siguaw (2006), S. 270.<br />
591 Vgl. Krafft, Götz, Liehr-Gobbers (2005), S. 79; Nitzl (2010), S. 31 f.; Urban, Mayerl (2011),<br />
S. 233 f. Die Werte VIF und KI werden vom Softwarepaket Smart PLS nicht ausgegeben und<br />
wurden stattdessen mit Hilfe der Statistik-Software SPSS berechnet.