Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg
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5 Messmethodik und Ergebnisanalyse 186<br />
variablen verstanden, die die Richtung und Stärke einer direkten Kausalbeziehung<br />
beeinflussen, ohne selbst Bestandteil dieser Beziehung zu sein. 615<br />
Während der Befragung wurden Gruppen gebildet aus denjenigen Testpersonen, die meinen,<br />
dass vergleichbare Pauschalreisen billiger sein müssten als die jeweils gebuchte Bausteinreise<br />
(Gruppe A), und aus denjenigen, die der Meinung sind, dass vergleichbare<br />
Pauschalreisen teurer sein dürften als die jeweils gebuchte Bausteinreise (Gruppe B). In<br />
den Gruppenzugehörigkeiten drücken sich somit unterschiedliche Wertigkeitsvorstellungen<br />
und Zahlungsbereitschaften hinsichtlich der beiden zu beurteilenden Angebotsformen<br />
von Urlaubsreisen aus. Während die Testpersonen der Gruppe A eine individualisierbare<br />
Bausteinreise als höherwertig erachten und dafür eine höhere Zahlungsbereitschaft<br />
angeben, sehen die Testpersonen der Gruppe B eine standardisierte Pauschalreise als<br />
hochwertiger an und würden dafür mehr Geld ausgeben.<br />
Um einen Vergleich der beiden Vorstellungen im Hinblick auf die untersuchten Nutzendimensionen<br />
durchzuführen, wurden für beide Teilstichproben jeweils eigenständige<br />
Datensätze angelegt und in Smart PLS eingelesen. Dadurch konnten die Modellparameter<br />
für beide Gruppen jeweils separat geschätzt werden, 616 wobei identische Messmodelle<br />
für die jeweiligen Teilstichproben sichergestellt wurden. 617<br />
Der Einfluss der Moderatorvariablen auf die Wirkung der Konstrukte auf die endogene<br />
Variable ergibt sich aus der Differenz zwischen den geschätzten Pfadkoeffizienten der<br />
beiden Teilstichproben (b (A) – b (B) ) und deren Signifikanz. Die Signifikanz dieser Differenz<br />
kann mit Hilfe eines parametrischen t-Tests oder eines nichtparametrischen Tests<br />
ermittelt werden. 618<br />
Beim parametrischen t-Test wird überprüft, ob der empirische t-Wert den kritischen<br />
Wert einer theoretischen t-Verteilung überschreitet. Die dabei zu verwendende Teststatistik<br />
und die Berechnung der darin einfließenden Zahl der Freiheitsgrade hängen davon<br />
615 Vgl. Nitzl (2010), S. 42. Baron, Kenny (1986), S. 1174, zufolge kann ein Moderator definiert werden<br />
als “a qualitative (e.g., sex, race, class) or quantitative (e.g., level of reward) variable that affects the<br />
direction and/or strength of the relation between an independent or predictor variable and a dependent<br />
or criterion variable”.<br />
616 Die Vorgehensweise folgt den Vorschlägen von Chin (2005), Huber et al. (2007), S. 117 ff., sowie<br />
Nitzl (2010), S. 42 ff.<br />
617 Vgl. Huber et al. (2007), S. 118.<br />
618 Vgl. Chin, Marcolin, Newsted (2003), S. 211; Nitzl (2010), S. 45; Sarstedt, Henseler, Ringle (2011),<br />
S. 199 f. Dabei sollen parametrische und nichtparametrische Teststatistiken jedoch zu ähnlichen<br />
Signifikanzaussagen kommen. Vgl. Qureshi, Compeau (2009), S. 208; Nitzl (2010), S. 47.