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Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg

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2 Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen 59<br />

tenz verfügt. Bei der Produktindividualisierung wird dagegen die Gesamtheit aller<br />

Kunden zur interaktiven Wertschöpfung angesprochen.<br />

• Die Weite des Lösungsraums, der den Nutzern des Toolkits zur Verfügung gestellt<br />

wird: Der Lösungsraum im Innovationsprozess ist deutlich größer als bei der Produktindividualisierung.<br />

Während bei der Leistungsinnovation ein neuer Lösungsraum<br />

erst geschaffen wird, ist dieser bei der Spezifizierung individueller Leistungen<br />

strukturiert und eng begrenzt.<br />

Für den Anbieter mag die Unterscheidung zwischen der Kundeneinbindung in den Innovationsprozess<br />

und der Kundeneinbindung in den Prozess der Leistungsgestaltung einen<br />

erheblichen Unterschied bedeuten. Aus Sicht der Kunden dürften beide Anwendungsfelder<br />

für Toolkits einander jedoch recht ähnlich sein. Schließlich kann ein individuell<br />

konfiguriertes Produkt aus der Perspektive des gestaltenden Kunden durchaus auch als<br />

inkrementelle Innovation wahrgenommen werden. 239 Schreier (2005) verwendet in diesem<br />

Zusammenhang die Bezeichnung „Toolkits for User Innovation and Design“ 240 .<br />

Als „Toolkits for User Innovation and Design“ werden Werkzeuge bezeichnet, mit<br />

deren Hilfe ein Nachfrager eine Leistung als individuelle Lösung eigener Bedürfnisse<br />

selbst spezifizieren kann. Toolkits bieten dem Kunden einen Rahmen bzw. einen<br />

eingeschränkten Lösungsraum für eine individuelle Leistungsspezifikation und versorgen<br />

ihn während der Nutzung mit Rückmeldungen über Optik, Preis oder Funktionalität<br />

der Leistung. In der Mehrheit der Anwendungsbeispiele werden Toolkits den Nachfragern<br />

über das Internet präsentiert. 241<br />

„Ein Toolkit for User Innovation and Design ist ein Werkzeug, das dem Kunden<br />

bzw. User einen benutzerfreundlichen Rahmen für die Suche nach seiner individuellen<br />

Problemlösung bietet und ihn mit direkter Rückmeldung über sein entwickeltes<br />

Produkt versorgt“. 242<br />

Mittlerweile existiert eine große Bandbreite unterschiedlicher Leistungen, die mit Hilfe<br />

von Toolkits entwickelt oder spezifiziert werden können. T-Shirts, Fotoalben,<br />

239 Vgl. Reichwald, Piller (2006), S. 169 ff.<br />

240 Vgl. Schreier (2005), S. 24.<br />

241 Vgl. Franke, von Hippel (2003), S. 1200; Schreier (2005), S. 24; Schreier, Mair am Tinkhof, Franke<br />

(2006), S. 187.<br />

242 Schreier (2005), S. 24.

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