Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg
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5 Messmethodik und Ergebnisanalyse 160<br />
5.5.2.1 Wahl des Analyseansatzes und Schätzung der Modellparameter<br />
Zur Schätzung von Wirkungszusammenhängen zwischen Konstrukten, die als abstrakte,<br />
nicht direkt beobachtbare Größen auch als latente Variable bezeichnet werden, 539 existieren<br />
zwei unterschiedliche Ansätze, mit denen sich Kausalmodelle analysieren lassen.<br />
In Betracht kommt einerseits die Kovarianzstrukturanalyse (z. B. mit den Softwarepaketen<br />
AMOS oder LISREL) und andererseits die PLS-Pfadanalyse (z. B. mit Softwarepaketen<br />
wie PLS Graph oder Smart PLS). 540<br />
Die formalen Grundlagen zum Aufbau von Kausalmodellen sind bei beiden Ansätzen<br />
gleich. Die Kovarianzstrukturanalyse und die PLS-Pfadanalyse unterscheiden sich<br />
jedoch in den Verfahren, mit denen die kausalen Zusammenhänge in den Modellen<br />
geschätzt werden, und in den Operationalisierungsmöglichkeiten der exogenen Messmodelle,<br />
also denjenigen Teilstrukturen der Modelle, mit denen die latenten Variablen<br />
gemessen werden. 541 Daher werden zunächst die für beide Analyseansätze identischen,<br />
formalen Grundlagen dargestellt und anschließend ihre Unterschiede herausgearbeitet.<br />
Inhaltlich besteht ein Kausalmodell aus den beobachtbaren Indikatoren (x, y), Variablen<br />
für mögliche Messfehler (ε, δ, ζ), nicht beobachtbaren, latenten Variablen (ξ, η) und<br />
Hypothesen über die vermuteten Zusammenhänge zwischen den latenten Variablen. Bei<br />
den latenten Variablen lassen sich exogene und endogene latente Variable unterscheiden.<br />
Endogene latente Variablen (η) werden durch die exogenen (ξ) erklärt. In seiner<br />
Beschaffenheit setzt sich ein Kausalmodell aus Messmodellen zusammen, die die<br />
Zusammenhänge zwischen den beobachtbaren und den exogenen latenten Variablen<br />
wiedergeben, und aus dem Strukturmodell, das die Wirkung der exogenen latenten<br />
Variablen auf die endogene latente Variable beschreibt. 542 In allgemeiner Form lässt<br />
sich ein Kausalmodell wie in folgender Abbildung darstellen:<br />
539 Vgl. Homburg, Giering (1996), S. 6.<br />
540 Vgl. Bliemel et al. (2005), S. 10.<br />
541 Vgl. Ringle (2004), S. 5.<br />
542 Vgl. Nitzl (2010), S. 3 f.; Fuchs (2011), S. 4.