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Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg

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5 Messmethodik und Ergebnisanalyse 140<br />

Der Aspekt der Selbstselektion betrifft den Umstand, dass insbesondere bei frei im<br />

WWW stehenden Onlineumfragen die Stichprobe letztlich nicht vom Forscher gezogen<br />

wird, sondern jeder Teilnehmer für sich selbst entscheidet, ob er sich zur Zielgruppe gehörig<br />

fühlt oder nicht. Da die Teilnahme an einer Befragung mit Aufwand verbunden ist,<br />

ist zu erwarten, dass Befragte, die sich selbst rekrutieren, über hohe Motivation und<br />

großes inhaltliches Interesse verfügen, was zu einer verzerrten Stichprobe führen muss. 506<br />

Sogenannte Onlinepanels können die beschriebenen Probleme im Vergleich zu frei im<br />

WWW stehenden Onlineumfragen vermindern oder teilweise umgehen. 507 Der Begriff<br />

Onlinepanel wird im Sprachgebrauch mittlerweile nicht mehr nur für ursprünglich<br />

damit bezeichnete, online geführte Längsschnittstudien verwendet, sondern auch für<br />

sogenannte Online-Access-Pools. Dabei handelt es sich um Pools von Testpersonen, die<br />

sich grundsätzlich bereit erklärt haben, wiederholt an unterschiedlichen Erhebungen<br />

teilzunehmen. 508 Diese werden zu den jeweiligen Studien per E-Mail eingeladen und<br />

entscheiden bei jeder einzelnen Einladung erneut über ihre Teilnahme. 509<br />

Im Vergleich mit frei im WWW stehenden Umfragen bieten Onlinepanels zunächst die<br />

Möglichkeit, innerhalb der Panelpopulation mit Hilfe von Screeningfragen eine Zielstichprobe<br />

aus einem Personenkreis mit vorab definierten Merkmalen zu ziehen. 510 So wurde<br />

in der durchgeführten Befragung der Personenkreis eingeschränkt auf diejenigen über 18-<br />

Jährigen, die im vergangenen Jahr online eine Bausteinreise gebucht haben und darüber<br />

hinaus über Erfahrung mit der Buchung von Pauschalreisen im Internet verfügen.<br />

Das dargestellte Problem der systematischen Unterschiede zwischen Internetnutzern und<br />

Nichtnutzern hat für die durchgeführte Erhebung keine Relevanz. Da sich die Befragung<br />

zur Internetbuchung von Reisen ausschließlich mit Onlineaktivitäten befasst, entfällt die<br />

Problematik der auf die Internetnutzer eingeschränkten Reichweite von Onlinebefragungen.<br />

Eine Übertragung der Ergebnisse auf andere Internetnutzer als die durch das Onlinepanel<br />

repräsentierten Personen ist jedoch ausgeschlossen, da nicht angegeben werden<br />

kann, inwieweit die Panelisten die Gesamtheit der Internetnutzer repräsentieren. 511<br />

506 Vgl. Hauptmanns, Lander (2003), S. 33 ff.<br />

507 Vgl. Göritz (2003), S. 232.<br />

508 Vgl. Göritz (2003), S. 228; Maurer, Jandura (2009), S. 63.<br />

509 Vgl. Göritz (2003), S. 228; Lütters (2009), S. 52.<br />

510 Vgl. Lütters (2009), S. 52; Göritz (2003), S. 236.<br />

511 Vgl. Alvarez (2003), S. 30.

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