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Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg

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2 Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen 15<br />

diesem Unterscheidungsmerkmal geht es um die Frage, inwieweit betriebsexterne<br />

Faktoren in den Leistungserstellungsprozess eingebunden werden. Externe Faktoren<br />

können die Person des Nachfragers selbst, seine Mitarbeiter, Objekte, Tiere, Rechte,<br />

Nominalgüter oder Informationen sein, die zeitlich begrenzt in den Verfügungsbereich<br />

des Anbieters gelangen müssen, um dort mit seinen internen Produktionsfaktoren zur<br />

Erstellung der Leistung kombiniert zu werden. 52 Es wird dann von einer integrativen<br />

Leistungserstellung gesprochen, wenn der Kunde als externer Faktor am Prozess der<br />

Erstellung des Leistungsbündels mitwirken muss. Je weniger er daran beteiligt ist, desto<br />

autonomer kann dagegen aus Anbietersicht der Leistungserstellungsprozess ablaufen. 53<br />

Ähnlich wie das Merkmal der Immaterialität ist auch der Grad der Integrativität als<br />

einzelnes Kriterium nicht in der Lage, eine auf alle Leistungstypen anwendbare<br />

Differenzierung zu ermöglichen, denn jede Art der Leistungserstellung bedarf eines<br />

Minimums an Mitwirkung durch den Kunden. Vollständig autonome Prozesse sind<br />

nicht vorstellbar, da spätestens in der Absatzphase ein Kundenkontakt erfolgt, der den<br />

Anbieter zwingt, den Abnehmer in seine betrieblichen Abläufe einzubeziehen. 54<br />

Resultat zunehmender Kundenintegration in den Leistungserstellungsprozess ist wiederum<br />

ein erhöhtes wahrgenommenes Risiko und infolgedessen stärkere Unsicherheit, da<br />

keiner der beiden Austauschpartner die Leistungs- oder Integrationsfähigkeit des jeweils<br />

anderen im Vorwege beurteilen kann. Für den Nachfrager ergibt sich ein erhöhtes<br />

Risiko insbesondere auch daraus, dass aus der eingeschränkten Vergleichbarkeit integrativ<br />

erstellter Leistungen ein erschwerter Marktüberblick folgt. 55 Eine Beurteilung des<br />

Angebotes anhand von ähnlichen Leistungsbündeln ist mit zunehmender Integrativität<br />

immer weniger möglich.<br />

In der Darstellung der Kriterien Immaterialität und Integrativität ist deutlich geworden,<br />

dass die beiden Merkmale keine scharfe Grenze zwischen unterschiedlichen Typen von<br />

Leistungsbündeln ziehen können. Daher wird die Differenzierung unterschiedlicher Leis-<br />

52 Vgl. Engelhardt, Kleinaltenkamp, Reckenfelderbäumer (1993), S. 401.<br />

53 Vgl. Fließ (2009), S. 15.<br />

54 Vgl. Engelhardt, Kleinaltenkamp, Reckenfelderbäumer (1993), S. 414; Fließ (2009), S. 15.<br />

55 Vgl. Engelhardt, Kleinaltenkamp, Reckenfelderbäumer (1993), S. 421 f.

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