Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg
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5 Messmethodik und Ergebnisanalyse 167<br />
Jedoch findet sich in der Literatur auch häufig ein Grenzwert von 0,4. 561 Eine Elimination<br />
des jeweiligen Indikators wird dann empfohlen, wenn die Faktorladung zu gering<br />
ausfällt und der Ausschluss des Indikators zu einer substanziellen Steigerung der<br />
Konstruktreliabilität führt. 562<br />
Konstruktreliabilität:<br />
Die Konstruktreliabilität misst die interne Konsistenz der Items, die einer latenten Variablen<br />
zugeordnet sind. Überprüft wird die Beziehung der Indikatoren untereinander. Ein<br />
Konstrukt wird umso besser durch die ihm zugeordneten Indikatoren abgebildet, je<br />
größer die interne Konsistenz ist. Die Konstruktreliabilität (ρ c ) ist definiert als: 563<br />
ρ c =<br />
(∑ i λ i ) 2<br />
(∑ i λ i ) 2 + ∑ i var(ε i )<br />
Dabei stellt λ i die Ladung des Indikators i auf die latente Variable dar und var (ε i ) die<br />
Varianz des Messfehlers.<br />
Grundsätzlich kann die interne Konsistenz sowohl durch ρ c als auch durch Cronbach’s<br />
Alpha gemessen werden. Cronbach’s Alpha ist ein Maß für die Eindimensionalität eines<br />
Konstrukts. Erfasst werden die Korrelationen der Items eines Konstrukts untereinander.<br />
Bei einem Cronbach’s Alpha von 0,7 gilt ein Konstrukt als eindimensional. 564 Die<br />
Konstruktreliabilität ρ c gilt jedoch als das geeignetere Maß, da Cronbach’s Alpha zur<br />
Unterschätzung der internen Konsistenz in PLS-Pfadmodellen tendiert und ρ c keine<br />
τ-Äquivalenz voraussetzt. 565 Beide Kennziffern lassen sich jedoch in vergleichbarer Weise<br />
interpretieren. 566 Die Konstruktvalidität sollte einen Mindestwert von 0,7 erreichen. 567<br />
Konvergenzvalidität:<br />
Als drittes Kriterium zur Beurteilung reflektiver Messmodelle gilt die durchschnittlich<br />
erfasste Varianz (DEV). Die Kennzahl stellt den durch die latente Variable erklärten<br />
561 Vgl. Homburg, Giering (1996), S. 8; Krafft, Götz, Liehr-Gobbers (2005), S. 75.<br />
562 Vgl. Henseler, Ringle, Sinkovics (2009), S. 299; Nitzl (2010), S. 25.<br />
563 Vgl. Fornell, Larckner (1981), S. 45; Ringle, Spreen (2007), S. 212.<br />
564 Vgl. Tenenhaus (2005), S. 163 f.<br />
565 τ-Äquivalenz besagt, dass die latente Variable auf alle Items gleichermaßen wirkt und lediglich bei<br />
den Messfehlern Abweichungen bestehen. Vgl. Schnell, Hill, Esser (2008), S. 475.<br />
566 Vgl. Henseler, Ringle, Sinkovics (2009), S. 299; Ringle, Spreen (2007), S. 212.<br />
567 Vgl. Krafft, Götz, Liehr-Gobbers (2005), S. 85; Nitzl (2010), S. 26. Ringle, Spreen (2007), S. 212,<br />
erachten bereits Werte ab ρ c = 0,6 als akzeptabel.