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Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg

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5 Messmethodik und Ergebnisanalyse 155<br />

wurden diejenigen Interviews eliminiert, in denen die „zu billig“-Frage nicht mindestens<br />

die gleichen oder kleinere Werte ergab als die direkt erfragte Differenz zwischen Baustein-<br />

und Pauschalreisepreis. Ferner konnten in der Gruppe A Antworten auf die „zu<br />

teuer“-Frage identifiziert werden, die logisch nicht möglich sind, da es keine negativen<br />

Preisabweichungen geben kann, deren Größe den Bausteinreisepreis überschreitet. 533 Im<br />

Zuge dieser Datenbereinigung mussten in Gruppe A 68 Interviews und in Gruppe B 35<br />

Interviews eliminiert werden.<br />

Als Zwischenergebnis ist festzuhalten, dass die Ausfallquote (Gruppe A: 26,26 %;<br />

Gruppe B: 32,71 %) auf Schwierigkeiten einiger Testpersonen bei der Beantwortung der<br />

Van-Westendorp-Fragen hinweist. Offenbar ist es nicht unproblematisch, Zahlungsbereitschaften<br />

für ein Leistungsmerkmal anhand hypothetischer Preisunterschiede zwischen<br />

zwei Leistungen mit unterschiedlicher Ausprägung dieses Merkmals zu quantifizieren.<br />

Mit den verbleibenden Interviews (Gruppe A: n = 191, Gruppe B: n = 72) wurde wie folgt<br />

verfahren: Zur Herstellung einer einheitlichen Bezugsgröße für die unterschiedlichen<br />

Preisdifferenzen wurden die angegebenen Werte zunächst wieder zu einem Prozentwert<br />

auf der Basis des Preises der real gebuchten Bausteinreise umgerechnet. Bei diesen<br />

prozentualen Preisdifferenzen handelt es sich in der Gruppe A um Kompensationsforderungen<br />

für den Verzicht auf die Individualisierbarkeit. In der Gruppe B handelt es sich um<br />

die Zuzahlungsbereitschaft dafür, dass den Testpersonen die Notwendigkeit abgenommen<br />

wird, Reisebausteine selbst und individuell zusammenzustellen. Um von den so interpretierten<br />

Werten auf eine positive Zahlungsbereitschaft für die Individualisierbarkeit in der<br />

Gruppe A und auf eine negative Zahlungsbereitschaft in der Gruppe B zu gelangen, sind<br />

in den jeweiligen Gruppen die Vorzeichen der angegebenen Werte umzukehren.<br />

Anschließend wurden die Datensätze entsprechend der PSM-Methode nach van Westendorp,<br />

wie in den folgenden Diagrammen dargestellt, grafisch aufbereitet. 534<br />

533 Diese Logikprüfung ist in der Gruppe B nicht möglich, da auch als zu teuer wahrgenommene Preisdifferenzen<br />

von mehr als 100 % plausibel sind. So erscheint es nachvollziehbar, wenn eine Testperson,<br />

welche die kognitive Anstrengung der individuellen Zusammenstellung einer Bausteinreise lieber<br />

vermeidet, noch einmal mehr als denjenigen Betrag ausgeben würde, der für die Bausteinreise<br />

selbst angelegt wurde, um die individuelle Zusammenstellung der Reise zu umgehen. Beispielsweise<br />

könnte eine Testperson, die eine Bausteinreise für € 99,– gebucht hat, durchaus bereit sein, weitere<br />

€ 110,– dafür zu bezahlen, dass ihr bei einer Pauschalreise der von ihr als lästig empfundene Prozess<br />

der Konfiguration einzelner Reisebestandteile zu einem kompletten Reisebündel abgenommen wird.<br />

534 Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden dabei auf den horizontalen Achsen Werte von mehr als<br />

70 % (Gruppe A) bzw. weniger als –70 % (Gruppe B) ausgeschlossen, da sie keinen substanziellen<br />

Erklärungsbeitrag mehr liefern.

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