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Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg

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2 Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen 53<br />

bezeichnet die Zahl der Varianten, mit denen die Fertigung und andere interne Operationen<br />

konfrontiert sind. Sie beeinflusst die Komplexität und damit die Kosten der<br />

Produktion. 210<br />

Touristischen Dienstleistungen wird allgemein eine große Eignung attestiert, gut in das<br />

Rahmenkonzept der Mass Customization zu passen. Dies lässt sich auf den Umstand<br />

zurückführen, dass die Teilleistungen touristischer Leistungsbündel unmittelbar als<br />

Module verwendet werden können. Beispielsweise lassen sich Flüge, die Unterkunft in<br />

verschiedenen Hotelkategorien oder Ausflugspakete direkt als Module in das Leistungsbündel<br />

einer Urlaubsreise einbinden. Das reduziert die Komplexität und den Aufwand der<br />

Modularisierung für touristische Dienstleistungen erheblich im Vergleich mit Sachgütern,<br />

bei denen die Entwicklung von Modulen deren vollständige Neukonstruktion unter<br />

Beachtung der Schnittstellenkompatibilität mit anderen Modulen voraussetzt. 211<br />

Als wesentliches Element der Mass Customization gilt die Bereitstellung eines<br />

Produktkonfigurators an der Nachfrager-Anbieter-Schnittstelle um die Einbindung des<br />

Kunden in den Co-Design-Prozess zu ermöglichen. 212 Als Produktkonfigurator wird ein<br />

Designwerkzeug bezeichnet, das den Nachfrager in die Lage versetzt, trotz der hohen<br />

Zahl und Komplexität möglicher Leistungsvarianten eine individuelle Lösung zu finden<br />

und dem Anbieter seine Wünsche in Form von konkreten Leistungsspezifikationen<br />

mitzuteilen. 213 Ziel des Produktkonfigurators ist es, trotz einer hohen Zahl möglicher<br />

Produktvarianten, die dem Kunden präsentiert wird, die wahrgenommene Komplexität<br />

des Spezifikationsprozesses für eine individuelle Leistung so weit wie möglich zu reduzieren.<br />

214 Im Vergleich zu Standardprodukten steht der Nachfrager im Fall von individualisierten<br />

Produkten vor komplexen Konfigurationsaufgaben, die von ihm als Aufwand<br />

wahrgenommen werden können, Unsicherheit hervorrufen oder den Kunden bei<br />

fehlender Erfahrung auch überfordern können. 215 Diese nachfragerseitigen Belastungen<br />

können auch als Transaktionskosten interpretiert werden. Der Produktkonfigurator dient<br />

somit zur Senkung der kundenseitig wahrgenommenen Transaktionskosten.<br />

210 Vgl. Piller (2006), S. 193.<br />

211 Vgl. Büttgen (2000), S. 42; Mayer (1993), S. 169.<br />

212 Bei Ihl et al. (2006), S. 166, wird die Interaktionsplattform bzw. das Konfigurations- oder Co-<br />

Design-System auch als zentraler Potenzialfaktor für die Mass Customization bezeichnet.<br />

213 Vgl. Piller (2006), S. 198 f.<br />

214 Vgl. Piller (2006), S. 248.<br />

215 Vgl. Blaho (2001), S. 142 ff., zu den Faktoren, die die Bereitschaft der Kunden zur Mitwirkung an<br />

der Erstellung eines individualisierten Produkts beeinflussen.

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