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Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg

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2 Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen 62<br />

expliziten Kundenperspektive fokussieren. Die dargestellten theoretischen Ansätze,<br />

insbesondere das Konzept der Mass Customization und die Arbeiten von Hippels zu<br />

Toolkits bilden dabei den theoretischen Bezugsrahmen für die Frage, ob die mit Hilfe von<br />

Toolkits individualisierten Leistungen einen höheren Kundennutzen stiften als vergleichbare,<br />

standardisierte Leistungen und welche Nutzenquellen dabei eine Rolle spielen.<br />

Für den nutzenorientierten Vergleich zwischen fertig produzierten Standardleistungen und<br />

individualisierten Leistungen bieten sich zunächst Kategorien an, die einerseits den funktionalen<br />

Nutzen, also das Potenzial einer Leistung zur Befriedigung der Kundenbedürfnisse<br />

im Rahmen des offensichtlichen Gebrauchs bzw. seiner intendierten Verwendung,<br />

und andererseits psychologische oder hedonistische Komponenten betreffen. 251 Bei den<br />

psychologischen Komponenten kann zwischen Aspekten unterschieden werden, die entweder<br />

die Leistung selbst oder den Prozess der Leistungsspezifikation betreffen. 252<br />

So bestätigen Dellaert und Stremersch in einer 2001 durchgeführten Studie, bei der<br />

Testpersonen die Module eines PCs im Internet nach individuellen Vorstellungen<br />

zusammenstellen konnten, zunächst einen negativen Zusammenhang zwischen der<br />

Komplexität des Prozesses der Konfiguration eines solchen Computers und dem wahrgenommenen<br />

Produktnutzen. Wenn der Kunde den Prozess der Zusammenstellung seiner<br />

individualisierten Leistung als komplex wahrnimmt, wirkt sich das negativ auf den<br />

wahrgenommenen Gesamtnutzen der Leistung aus. 253<br />

Kamali und Loker (2002) untersuchen die Auswirkungen der Integration von Kunden in<br />

den Gestaltungsprozess individualisierbarer T-Shirts. Sie messen die Kaufintention, die<br />

Zahlungsbereitschaft und die Zufriedenheit mit dem Gestaltungs- bzw. Auswahlprozess<br />

sowie mit der Gesamtleistung bei Testpersonen, die entweder gar keine Individualisierungsmöglichkeiten,<br />

ein mittleres oder ein hohes Maß individueller Gestaltungsmöglichkeiten<br />

haben. Es zeigt sich, dass die Möglichkeit der Kunden, bei der Leistungsgestaltung<br />

individualisierend mitzuwirken, zu einer höheren Kaufabsicht und Zahlungsbereitschaft<br />

sowie zu einer höheren Zufriedenheit mit dem Kaufprozess und der Gesamtleistung<br />

führt. 254 Zudem ist zu vermuten, dass der eigene Gestaltungsbeitrag, den Kunden zum<br />

251 Vgl. Schreier (2005), S. 43; Reichwald, Piller (2006), S. 144; Kreuzer, Kühn, Michel (2007), S. 402.<br />

252 Vgl. Plinke (2000), S. 45 ff.; Schreier (2005), S. 42.<br />

253 Vgl. Dellaert, Stremersch (2005).<br />

254 Vgl. Kamali, Loker (2002).

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