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Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg

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2 Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen 20<br />

zwischen Realisierung und Nutzung nicht sinnvoll bestimmen. 66 In der Nachkauf- bzw.<br />

Nachproduktionsphase findet schließlich die Evaluierung der erhaltenen Leistungen durch<br />

den Kunden und durch den Anbieter statt. Beispielsweise könnte ein Urlaubsgast dem<br />

Anbieter darüber Feedback geben, ob die Urlaubsreise den vorab festgelegten<br />

Spezifikationen entsprach.<br />

Unabhängig von der generellen Integrativität touristischer Dienstleistungen entscheidet<br />

sich bei dieser phasenorientierten Betrachtung die Frage, ob Leistungsbündel standardisiert<br />

oder individualisierbar sind, daran, ob die Eingriffstiefe bis in die Phase der Leistungsspezifikation<br />

hineinreicht oder nicht. 67 Wenn in der Spezifikationsphase externe<br />

Faktoren in Form von Informationen über die Anforderungen des Nachfragers an das betreffende<br />

Absatzobjekt in den Prozess der Leistungsgestaltung integriert werden können,<br />

ist Leistungsindividualisierung möglich. 68 Der Kunde kann dann als Co-Produzent<br />

Einfluss darauf nehmen, inwieweit Leistungsprozess und -ergebnis seinen individuellen<br />

Vorstellungen und spezifischen Wünschen entsprechen. 69 Der Punkt in der betrieblichen<br />

Leistungserstellung, an dem der Kunde in die autonome Disposition des Anbieters eingreift,<br />

wird auch als „order penetration point“ bezeichnet. 70 Er befindet sich an der Stelle,<br />

an der ein „standardisiertes Vorprodukt einem Kundenauftrag zugeordnet werden kann<br />

und markiert somit den Übergang von der Standardisierung zur Individualisierung“ 71 .<br />

Damit ein individualisiertes Leistungsbündel für den Kunden auch als solches erkennbar<br />

ist, muss zudem sichergestellt sein, dass sein aktiver Beitrag zur Leistungsgestaltung<br />

für ihn offenkundig ist. 72 Als individualisierbar sind danach solche Leistungsbündel<br />

einzustufen, bei denen Kunden in der Spezifikationsphase aktiv und für sie wahrnehmbar<br />

in die Leistungsgestaltung eingreifen können.<br />

Beschränkt sich die Tiefe der Eingriffsmöglichkeiten für den Kunden jedoch lediglich<br />

auf die Realisierungs- bzw. Nutzungsphase, kann der Anbieter keine individuellen,<br />

66 Vgl. Fließ (2009), S. 12 f.<br />

67 Vgl. Mayer (1993), S. 38; Fließ (2009), S. 12.<br />

68 Vgl. Jacob (1995), S. 9; Burghard, Kleinaltenkamp (1996), S. 164; Lindemann, Baumberger (2006),<br />

S. 9.<br />

69 Vgl. Hildebrand (1997), S. 34 f.<br />

70 Vgl. Kleinaltenkamp (1995), Sp. 2357; Homburg, Weber (1996), Sp. 661.<br />

71 Fließ, Wittko, Kundermann (2006), S. 65.<br />

72 Vgl. Mayer (1993), S. 39; Schnäbele (1997), S. 88.

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