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Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg

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2 Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen 14<br />

Im nächsten Schritt werden zur Aufstellung eines Differenzierungsschemas, das umfassend<br />

alle Arten von Leistungen erfassen kann, zwei Kriterien herangezogen, die grundsätzlich<br />

auf alle Absatzobjekte anwendbar sind. Dann werden diese den in die Betrachtung<br />

einbezogenen Phasen zugeordnet. So lassen sich als phasenbezogene, marketingrelevante<br />

Differenzierungskriterien der Immaterialitätsgrad des Leistungsergebnisses<br />

und der Integrativitätsgrad des betrieblichen Leistungsprozesses identifizieren. 47<br />

Der Grad der Immaterialität eines betrieblichen Leistungsergebnisses wird häufig als<br />

zentrales Kriterium zur Abgrenzung verschiedener Leistungstypen herangezogen, da es<br />

z. B. als Merkmal zur Kontrastierung überwiegend materieller Sachleistungen und<br />

überwiegend immaterieller Dienstleistungen sehr prägnant ist. 48 Es zeigt sich jedoch,<br />

dass die Immaterialität als singuläres Kriterium nicht präzise zwischen unterschiedlichen<br />

Leistungstypen differenziert. So kann ein Absatzobjekt zwar vollständig immateriell<br />

sein, wie z. B. die Vermittlung von Wissen. Vollständig materielle Leistungsbündel<br />

sind dagegen nicht vorstellbar, da jedes materielle Leistungsergebnis zwingend auch<br />

über immaterielle Komponenten verfügt. 49 Schließlich enthält jedes materielle Absatzobjekt<br />

beispielsweise wenigstens ein gewisses Maß an Know-how, das zu seiner<br />

Herstellung oder Bereitstellung erforderlich war. 50<br />

Die ökonomischen Konsequenzen, die überwiegend immateriellen Leistungsbündeln<br />

aus dieser Eigenschaft erwachsen, sind jedoch erheblich. Neben der fehlenden Lagerfähigkeit<br />

und dem daraus entstehenden Zwang zur sofortigen Nutzung der nachgefragten<br />

Leistung ist das aus der Immaterialität resultierende, erhöhte Kaufrisiko hervorzuheben.<br />

Da immaterielle Absatzobjekte physisch nicht wahrnehmbar sind, können sie vom<br />

Kunden keiner Beurteilung unterzogen werden. Die mangelnde Beurteilungsmöglichkeit<br />

führt zu einem von Kunden als höher wahrgenommenen Beschaffungsrisiko, dem<br />

seitens des Marketings beispielsweise durch die Bereitstellung zusätzlicher Informationen<br />

oder Informationssurrogate entgegengewirkt werden kann. 51<br />

Eine noch größere und unmittelbare Bedeutung für die Untersuchung hat jedoch das<br />

zweite Kriterium, der Integrativitätsgrad des betrieblichen Leistungsprozesses. Bei<br />

47 Vgl. Engelhardt, Kleinaltenkamp, Reckenfelderbäumer (1993), S. 400 ff.; Fließ (2009), S. 15.<br />

48 Vgl. Kleinaltenkamp (2001), S. 33.<br />

49 Vgl. Engelhardt, Kleinaltenkamp, Reckenfelderbäumer (1993), S. 416 f.; Fließ (2009), S. 15.<br />

50 Vgl. Engelhardt, Kleinaltenkamp, Reckenfelderbäumer (1993), S. 411; Fließ (2009), S. 15.<br />

51 Vgl. Engelhardt, Kleinaltenkamp, Reckenfelderbäumer (1993), S. 418 ff.

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