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Dokument 1.pdf - Leuphana Universität Lüneburg

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3 Individualisierung touristischer Leistungsbündel durch Bausteinsysteme 74<br />

Für alle drei bisher vorgestellten Organisationsformen von Urlaubsreisen, den Pauschalund<br />

Bausteinreisen als Veranstalterprodukten sowie den Bausteinreisen in Form von<br />

Individualreisen ist mittlerweile das Internet als Vertriebskanal nicht mehr wegzudenken.<br />

Parallel dazu wurden jedoch speziell für dieses Medium neue Angebotsvarianten<br />

geschaffen, die an der Schnittstellte zwischen Baustein- und Pauschalreisen liegen. Um<br />

auch diese Objekte im Hinblick auf die zu untersuchenden, standardisierten bzw.<br />

individualisierbaren Leistungsbündel genau zuordnen zu können, geht es im folgenden<br />

Abschnitt um die Entwicklung des Internetvertriebs touristischer Leistungen, die die<br />

Grundlage für das Angebot solcher dynamisch erzeugter Reisebündel darstellt.<br />

3.3 Touristische Leistungen im Internetvertrieb<br />

Die technischen Grundlagen für den Onlinevertrieb von Produkten und Dienstleistungen<br />

wurden mit der Erfindung des World Wide Web (WWW) durch den Physiker Tim Berners-Lee<br />

am Kernforschungszentrum CERN in Genf und mit der Entwicklung des Web-<br />

Browsers Mosaic im Jahr 1993 gelegt. 294 Die damit ermöglichte Kombination von Text,<br />

Grafik, Fotos, Animation, Sprache oder Musik auf Webseiten sowie Navigationsmöglichkeiten<br />

in Form von Hypertext-Verknüpfungen erlauben es, Kunden Produkte und<br />

Leistungsbündel in anschaulicher Form zu präsentieren und zum Kauf anzubieten.<br />

Offenbar eignen sich touristische Angebote wegen ihres immateriellen Charakters und<br />

der Informationslastigkeit besonders für den Vertrieb über das World Wide Web. 295<br />

Bereits 2005 rangierten Reisen und Hotelreservierungen an achter, Flugtickets sogar an<br />

dritter Stelle der weltweit beliebtesten Onlineshopping-Produkte. 296 Mittlerweile ist das<br />

Internet in der Reisebranche zu einem unverzichtbaren Vertriebskanal geworden. Mit<br />

55 % hatte sich im Januar 2012 mehr als die Hälfte der deutschsprachigen Bevölkerung<br />

ab 14 Jahren bereits im Internet über Urlaubsreisen informiert. Ein Drittel der Bevölke-<br />

294 Vgl. Fritz (2004), S. 48; Dettmer, Hausmann, Schulz (2008), S. 70. Die ersten Anfänge elektronischer<br />

Märkte mit touristischem Bezug wurzeln bereits in den 1970er Jahren in Gestalt der Computerreservierungssysteme<br />

der Airlines, die jedoch zu dieser Zeit zunächst ausschließlich für den Business-to-Business-Sektor<br />

geschaffen worden waren. Sie öffneten sich erst später auf juristischen<br />

Druck dem Business-to-Consumer-Sektor. Vgl. Fritz (2004), S. 67.<br />

295 Vgl. Führich (2006), S. 52; Stitz (2009), S. 7 f.<br />

296 Vgl. Graumann, Neinert (2006), S. 409.

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