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Das Argument

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434<br />

wachsenden Zerstörungskraft des Krieges — in seinem letzten,<br />

wenige Tage vor seinem Tode für die „New York Review of Books"<br />

geschriebenen Aufsatz hat er die Verfahrensweise sachlich-kühler<br />

Konfrontation angeblicher Tatsachen verlassen und die Unmenschlichkeit<br />

der amerikanischen Kriegführung ebenso wie den Blödsinn<br />

der amerikanischen Politik unverhüllt beim Namen genannt;<br />

damit gegen ein weiteres Tabu der amerikanischen Gesellschaft verstoßend:<br />

gegen die von ihr dekretierte Dissoziation von Leidenschaft<br />

Und Wahrheit. Fall hatte den Mut, „emotional" zu werden, als ihm<br />

dies nötig Schien.<br />

Es ist nicht sehr wahrscheinlich, daß sein Werk dazu beitragen<br />

wird, einen Wandel in der amerikanischen Vietnam-Politik herbeizuführen.<br />

Die vielen vietnamesischen Studenten, die seine (in Vietnam<br />

verbotenen) Bücher bewundern, überschätzen wahrscheinlich<br />

seine Wirkung, wenn sie trotz der offiziellen Kommuniqués den Gerüchten<br />

immer noch Glauben schenken, Fall sei durch die CIA beseitigt<br />

worden. Immerhin hat sein Beweis-Stil der Wieder-Érinnerung<br />

sich bei einer Anzahl jüngerer Autoren über den Vietnam-Konflikt<br />

durchgesetzt. Seine umfassende Sachkenntnis und sein kritisches<br />

Urteilsvermögen wird allerdings so bald niemand ersetzen<br />

können. Und auch nicht seine Liebe zu diesem schönen schmerzgeplagten<br />

Land.<br />

Besprechungen<br />

I. Philosophie<br />

Kuhn, Helmut, und Franz Wiedmann, (Hrsg.): DiePhilosophie<br />

und die Frage nach dem Fortschritt. (Allgemeine Gesellschaft<br />

für Philosophie in Deutschland. Verhandlungen des 7.<br />

Deutschen Kongresses für Philosophie, „Philosophie und Fortschritt",<br />

Münster i. W. 1962). Verlag Anton Pustet, München 1964<br />

(352 S., brosch., 32,— DM).<br />

Die Erwartung, ein philosophischer Kongreß zu dem Thema „Philosophie<br />

und Fortschritt" möchte Gegenstände von gesellschaftlicher<br />

Relevanz behandelt haben, wird von den in Buchform erschienenen<br />

Vorträgen und Diskussionsberichten nur zum Teil erfüllt; der Titel<br />

des Buches registriert denn auch unwillentlich Enttäuschung, wenn<br />

er den emphatischen Fortschrittsbegriff moderierend zurücknimmt<br />

in die „Frage nach dem Fortschritt". H. Kuhns Vorwort rühmt der<br />

Tagung insgesamt „eine entschiedene Zuwendung" zu „der modernen<br />

Welt mit ihren technologischen Errungenschaften, ihren Massenorganisationen<br />

und dem rasenden Tempo ihrer Fortentwicklung" (9)<br />

nach: in der Tat versteht ein Großteil selbst derjenigen Referenten,

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