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18. Leipziger - abooks

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Antiquariat Peter Truppe<br />

Haskala – Mendelssohn, Moses. Jerusalem oder über religiöse Macht und Judentum. Berlin:<br />

Maurer 1783, 1 Bl., 96, 141 [1] Ss. Kl.-8°. Zeitgenössischer Halblederband mit Lederrücken<br />

und -ecken, Decken mit braun marmoriertem Überzugspapier und Rotschnitt. 350,-<br />

Erstausgabe dieses wichtigen Spätwerks aus der Feder des führenden Kopfes der jüdischen Aufklärung („Haskala“).<br />

Mendelssohn versucht in diesem zweiteiligen Text ein letztes Mal den jüdischen Glauben mit dem Vernunftpostulat<br />

seines Zeitalters zu vereinbaren. Das Wirken des aus Dessau stammenden einflußreichen Philosophen und nebenbei<br />

auch erfolgreichen Seidenfabrikanten trägt maßgeblich zur gesetzlichen Gleichstellung preußischer Juden ab 1812 bei.<br />

Im Jahr des Erscheinens von „Jerusalem“ kommt in Berlin auch Lessings Ideendrama „Nathan der Weise“ auf die Bühne,<br />

worin der Autor seinem Freund Mendelssohn, dem genuinen Brückenbauer zwischen christlicher und jüdischer<br />

Kultur und Religion, ein Denkmal setzt. – Einband mit leichten Gebrauchsspuren, Vorsätze mit handschriftlichen Besitzervermerken,<br />

innen stellenweise mit Tintenflecken, sonst sauberes Exemplar dieses wohl bedeutendsten Titels von<br />

Mendelssohn zu Judentum, politischer Theorie und Aufklärung. – Killy 8, 100; RGG zit. nach DBA 2 875, 390.<br />

Karthographie – [Karl, Erzherzog von Österreich]. Karte und Pläne zu den Grundsätzen<br />

der Strategie. Erläutert durch die Darstellung des Feldzuges von 1796 in Deutschland.<br />

Mit 12, teilw. kolor., in Kupfer gestoch. Blättern, davon 1 gef. Karte und 12 gef. Pläne im<br />

Format 87 x 56 cm (Außenmaße). [Wien: Degen 1813], Gr.-2°. Kartonierte Mappe mit<br />

montiertem Titelschild und Verschlussbändern. 1.800,-<br />

Seltenes militärisches Kartenwerk, das die 1796 im Rahmen des „Ersten Koalitionskrieges“ entlang des Rheins erfolgten<br />

Kampfhandlungen zwischen dem Heer Napoleons und einer europäischen Koalitionsarmee unter der Führung des österreichischen<br />

Erzherzogs Karl nachzeichnet. Als letzter Generalfeldmarschall des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher<br />

Nation“ und als erster Besieger Napoleons einer der bedeutendsten Feldherrn der altösterreichischen Armee, zieht sich<br />

Karl nach der vernichtenden Niederlage gegen seinen großen französischen Widersacher in der Schlacht bei Wagram<br />

(1809) zurück und betätigt sich nunmehr als Militärschriftsteller. Unter anderem stellt er dieses opulente Kartenwerk zusammen,<br />

dem zwischen 1814 und 1819 eine bei Strauss in Wien verlegte, dreibändige Ausgabe zugehöriger Texte folgt.<br />

– Die von bedeutenden Wiener Stechern der Epoche wie Kilian Ponheimer und Franz Reißer nach Zeichnungen von<br />

Karls Offizieren verfertigten Blätter beinhalten kartographische Aufnahmen mit Bergstrichen im Maßstaß 1:55.000 bis<br />

1:850.000 und zeigen Übersichten über den Kriegsschauplatz (Karte) sowie die Kampfhandlungen zwischen den Flüssen<br />

Lahn und Sieg (Plan I), die Schlachten bei Malsch (II), Neresheim (III), Amberg (IV), Würzburg (V), Biberach (VI),<br />

Emmerdingen (VII), Schliengen (VIII), der Belagerung von Kehl (IX) und des Brückenkopfs von Hüningen (XI), sowie<br />

das verschanzte französische Lager bei Kehl (X). – Mappenrücken fachmännisch restauriert, Blätter gebräunt und stellenweise<br />

gering stock- und schmutzfleckig, Faltstellen außen teils mit leichten Rissen, insgesamt sauberer Satz dieses<br />

komplett äußerst raren Mappenwerks. – Holzmann-Bohatta II; 8159; ÖBL zit. nach DBA 2 681, 445.<br />

Zoologie – Lumnitzer, Johann Georg. Naturhistorische Tafeln des Thierreiches nebst<br />

systematischem Namensverzeichnisse der darauf enthaltenen Gegenstände. In lateinischer,<br />

deutscher, französischer, italienischer, ungarischer, polnischer und englischer<br />

Sprache ... Nach der Natur und den besten Hilfsmitteln entworfen und gezeichnet... Mit 7,<br />

von Joseph Eisner in Kupfer gestoch. Tafeln. Wien: Heinrich Friedrich Müller 1825,<br />

Quer Gr.-2°. Halbleinenband mit erneuertem Rücken. 740,-<br />

Umfangreiches Zoologikon nach den Zeichnungen des in Brünn als mährischer Superintendent tätigen Hobbymalers<br />

J. G. Lumnitzer. Die Tafeln enthalten rund 1000 fein gearbeitete Darstellungen der Klassen Säugetiere,<br />

Vögel, Amphibien, Knorpelfische, Insekten (2 Taf.) und Würmer. – Einband an den Ecken und Kanten berieben<br />

und bestoßen, 2 Taf. und ein Textblatt mit älteren, teils mit Klebeband hinterlegten Rissen, Blätter gebräunt und<br />

stellenweise stock-, wasser- und schmutzfleckig, sonst gut erhaltenes Exemplar dieses aufwändigen, für den Schulgebrauch<br />

gefertigten Tafelbandes. – Nissen ZBI, 2593; Thieme/Becker zit. nach DBA 2 840, 54.<br />

Zivilschifffahrt – Scherrl, J.[ohann] H.[einrich]. Dreißig Jahre zur See. Ein Buch der Erinnerung.<br />

Der Familie und den Freunden gewidmet. Mit einem Fotoportrait des Verf. als Frontispiz.<br />

Klagenfurt: Bertschinger [um 1898], [6], 111, [1] Ss. 8°. Originaler Leinenband mit geprägtem,<br />

illustrativen Einband- und Rückentitel, illustrierten Vorsätzen und Marmorschnitt. 450,-<br />

Selbstbiographie von Johann Heinrich Scherrl (1842-1898), der darin seinen abenteuerlichen Werdegang vom<br />

Schiffsjungen zum Kapitän der Zivilschifffahrt erzählt, Jahrzehnte die Weltmeere befährt und sich schließlich als<br />

erster Werftbetreiber Kärntens zur Ruhe setzt. – Vorderer Vorsatz und Titelblatt mit Besitzerstempel, Papier teilweise<br />

leicht stockfleckig, einige Lagen lose, sonst gut erhaltenes Exemplar dieses schmucken Kuriosums.<br />

Literatur – Kraus, Karl. Die demolirte Litteratur. 5. Auflage. Umschlagtitel mit einer<br />

Zeichnung von Hans Schliessmann. Wien: Bauer 1899, 36 Ss. 8°. Originale illustrierte<br />

Broschur in Klammerheftung. 450,-<br />

Hübsche Einzelausgabe dieser zuerst im Jahr 1897 erschienenen Satire, in welcher der genauso geniale wie gestrenge Literaturrichter<br />

Kraus die Schließung des Wiener Café Griensteidls zum Anlaß nimmt, um die dort versammelten Literaten<br />

von „Jungwien“ mittels leicht zuordenbarer Portraits bloßzustellen. Der Kopf von „Jungwien“, Hermann Bahr, wird<br />

denn auch in der Umschlagzeichnung Schliessmanns widerwillig aus den bereits mit Spitzhacken „demolirten“ Griensteidl<br />

geschleppt. – Papier leicht gebräunt, sonst ausgezeichnet erhaltenes Exemplar dieser zarten Broschur. – Killy 7, 22.<br />

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