18. Leipziger - abooks
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Musikantiquariat Dr. Bernhard A. Kohl<br />
er studierte bei Tartini in Padua und Padre Martini in Bologna, anschließend noch bei J. A. Hasse in Venedig. 1776<br />
stieg er in Dresden zum Hofkapellmeister auf. Während alle seine Opern von der neapolitanischen Schule beeinflußt<br />
sind, lässt Cora in besonderer Wiese auch den französischen Einfluß Glucks und Grétrys erkennen. Naumann<br />
hinterließ auch bedeutende kirchenmusikalische Werke. – RISM N/NN 176; Eitner 7, S. 155; Hirsch II, 686; Pipers<br />
Enzyklopädie des Musiktheaters 4, S. 392 („Klavierauszug“); BSB 11, 4627.<br />
Ramin, Günther [1898-1956]. Konvolut von sieben eigenhändigen Schreiben (1 Brief, 6<br />
Postkarten) mit Ort, Datum und Unterschrift. Weißenfels, Bad Mergentheim, Essen, Berlin,<br />
Oetzsch, Leipzig, Kassel (1927-1930). Tinte bzw. Bleistift. Zusammen ca. 11 Seiten. 600,-<br />
Interessante, frühe Korrespondenz an Karl Hasse, Universitätsmusikdirektor in Tübingen.<br />
Reichardt – Rudolphi, Karoline Christiane Louise. Gedichte. Herausgegeben und mit<br />
einigen Melodien begleitet von Johann Friederich [und Juliane] Reichardt. Berlin, In<br />
Commission bey August Mylius 1781. Oktav. XVI, 206 Seiten, Verzeichnis der Gedichte:<br />
1 Blatt. Titelvignette. Papier minimal gebräunt und schwach stockfleckig. Pappband der<br />
Zeit (Ecken etwas bestoßen) mit marm. Bezugspapier und Rückentitel. 700,-<br />
Sehr seltene Originalausgabe dieser elf Reichardt-Vertonungen, darunter drei seiner Ehefrau Juliane geb. Brandt;<br />
erste Ausgabe der ersten selbständigen Veröffentlichung Rudolphis (1754-1811 Heidelberg). – Die Erzieherin und<br />
pädagische Schriftstellerin war mit Klopstock und Claudius befreundet. Eine Würdigung ihres Lebens, Wirkens<br />
und ihres Werkes bei ADB XXIX, S. 579f. – Im Pränumerantenverzeichnis neben dem regierenden Herzog von<br />
Weimar Frau Räthin Göthe in Frankfurt am Mayn – „Denn auch ihre [Rudolphis] Gedichte zeichnen sich durch<br />
Richtigkeit nicht nur im Denken und Sprechen, sondern auch durch Schönheit und Reichtum in Gedanken, Worten<br />
und Bildern [...] aus“ (A. v. Schindel, Die deutschen Schriftstellerinnen..., S. 232). – Die Musik, meist dreistimmig,<br />
in Typendruck. – RISM R 882 (nur in 2 ostdt. sowie 3 weiteren europ. Bibliotheken nachgewiesen).<br />
Rossini, Gioacchino [1792-1868]. Original-Porträt-Photographie (4/5-Figur im Sitzen,<br />
Kopf nach links, mit Spazierstock) mit eigenhändigem Notenzitat und eigh. Unterschrift<br />
am Rand des Untersetz-Kartons; auf der Rückseite eigh. 5-zeilige Widmung mit Signatur,<br />
„Paris 4 nov. 1864“. 9 x 5,5 cm (Karton 10,2 x6cm).SchwarzeTinte. 2.700,-<br />
Die berühmteste Aufnahme des populären italienischen Opernkomponisten; Die Widmung: „Souvenir de Sympathie<br />
offert à Mons. Fd. Lamoury G. Rossini“. – Zur Zeit der Widmung allerdings pflegte Rossini längst keine Opern<br />
mehr zu schreiben, sondern betätigte sich nur noch auf dem Gourmet-Sektor. Besonders pikant scheint in diesem<br />
Zusammenhang der hier mit trägen Pfundsnoten notierte C-dur-Akkord.<br />
Stadler, Maximilian [Klostername. eigentl. Johann Karl Dominik]. Die Befreyung von<br />
Jerusalem. Großes Oratorium in zwey Abtheilungen. Gedichtet von Heinrich und Matthaeus<br />
von Collin. Seiner Majestät Franz I. Kaiser von Oesterreich, König von Ungarn, und Böhmen,<br />
der Lombardey und Venedig, Galizien und Lodomerien; Erzherzoge von Oesterreich<br />
k. k. in tiefester [!] Ehrfurcht allerunterthänigst zugeeignet. Wien, S. A. Steiner und Comp.<br />
(Platten-Nr. S:u:C: 3120.) [1821]. Folio. Gest. Titel von A. Müller, (8), (1), 355 Seiten. Anfangs<br />
6 Bl. schwach wasserrandig. Marmorierter Halbpergamentband der Zeit. 1.750,-<br />
Seltene Originalausgabe von Stadlers berühmtestem Werk, für dessen Libretto sich auch Beethoven interessiert haben<br />
soll; die vorliegende Partitur ist weltweit nur in 13 Exemplaren nachgewiesen. – Aufführungen des Oratoriums sind für<br />
1813 und 1816 in Wien verbürgt. Stadler (1748-1833) war seit 1766 Benediktiner im Stift Melk in Niederösterreich<br />
(1775-1783 als Professor für Theologie), später Abbé der Stiftes Lilienfeld, danach in Kremsmünster in Öberösterreich.<br />
1791-1803 lebte er als Privatmann, anschließend als Pfarrer in Wien und Alt-Lerchenfeld. „Seine außerordentliche<br />
Technik als Orgelspieler und auch als Komponist öffneten ihm alle Musikkreise“ (Eitner). – Auf den letzten beiden<br />
Blättern die heraustrennbare „Harfe[nstimme] zu Nr. 8“. – Gutes Exemplar in einem kräftigen Abzug. – RISM SS 4281<br />
I,1; Eitner 9, S. 242; BSB 15, 6207; CPM 54, 16.<br />
Verdi, Giuseppe [1813-1901]. Eigenhändiger Brief mit Ort, Datum und Unterschrift „G.<br />
Verdi“ – „Busseto, St. Agata 30 Aout 1899“. Oktav. 1 Seite auf Doppelbogen. Dunkelbraune<br />
Tinte. Kl. Falteinriß, Papier leicht gebräunt. Französisch. 3.300,-<br />
Bedeutender Brief aus Verdis letzter Lebenszeit an den Urheberrechtler Victor Souchon, der am 31. Januar 1851 in Paris<br />
gemeinsam mit Armand Halphen und Léopold Rollot die Société des Auteurs, Compositeurs et Éditeurs de Musique<br />
(SACEM) ins Leben gerufen hatte; dadurch wurde er zum Vorbild für deutsche Verhältnisse und für die Aktivitäten Dr.<br />
von Hases (Breitkopf & Härtel). – Von seinem Landsitz aus bittet Verdi, ihm die Berichte über seine Autorenrechte bis<br />
Ende 1899 sowie einen Scheck – zahlbar nach Genf – zuzusenden, wohin er für einige Tage reisen werde. – Der alternde<br />
Verdi hatte seine wichtigsten Werke alle uraufgeführt und stand auf der Höhe seines Ruhms, hatte beispiellose Triumphe<br />
erleben dürfen und wurde mehr denn je mit Auszeichnungen und Ehrungen überschüttet. Aber Verdi war nicht<br />
nur Musiker, sondern ebensosehr ein von Integrität und Pflichtbewußtsein, auch von Kompromißlosigkeit gekennzeichneter,<br />
unerschrockener Künstler und Bürger, der sich auf den verschiedensten Gebieten engagierte. Ein Jahr vor unserem<br />
Brief hatte er das berühmte „Ospedale G. Verdi“ in Villanova sull’Arda gegründet, das noch heute als Rehabilitationszentrum<br />
geführt wird. – Nicht in „Briefe“ ed. Werfel/Stefan, 1926; nicht in „Briefe“ ed. H. Busch, 1979.<br />
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