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Landtag Brandenburg - 5. Wahlperiode - Plenarprotokoll 5/23 - 7. Oktober 2010 1687<br />
haupt Ansätze für eine Vergleichbarkeit zu haben. Natürlich sagen<br />
alle Regionalen Wachstumskerne, sie wollen Wachstumskern<br />
bleiben - logisch. Nach dem bisherigen Stand des gutachterlichen<br />
Prozesses sieht es so aus, dass kein Regionaler Wachstumskern<br />
als Versager in dem Sinne zu qualifizieren ist, dass er<br />
aus den angebotenen Möglichkeiten nichts oder nicht genug<br />
gemacht hat. Natürlich hat ein Regionaler Wachstumskern wie<br />
Potsdam andere Voraussetzungen als ein Mehrling in der Lausitz<br />
und auch mit Entwicklungen zu tun, die auch durch RWK-<br />
Prozesse nicht maßgeblich gesteuert werden können. Ziel ist<br />
also, unter dem Strich eine Entscheidungsgrundlage zu haben,<br />
ob ein Regionaler Wachstumskern oder mehrere Regionale<br />
Wachstumskerne diesen Status verlieren und welche Kommunen<br />
oder Zusammenschlüsse von Kommunen die Möglichkeit<br />
erhalten können, Wachstumskern zu werden. Das ist ja logischerweise<br />
Sinn des Ganzen, wenn es eine Veränderung geben<br />
sollte. Es ist aber noch nicht sicher, ob das überhaupt so sein<br />
wird.<br />
Das Zweite ist die Frage angeblicher oder tatsächlicher Benachteiligungen<br />
von Gemeinden, die nicht Regionaler Wachstumskern<br />
sind. Der Großteil der Förderung des Landes bezieht<br />
sich auf das ganze Land, und der Status Regionaler Wachstumskern<br />
hat nur bei bestimmten Förderaspekten einen zusätzlichen<br />
Förderbonus, sodass von einer Vernachlässigung von<br />
Nicht-Regionalen-Wachstumskernen meines Erachtens nicht<br />
gesprochen werden kann. Dass Förderanträge abgelehnt werden,<br />
das trifft jede Gemeinde oder jedes Unternehmen mal, egal,<br />
ob es sich innerhalb oder außerhalb eines Regionalen Wachstumskerns<br />
befindet.<br />
Präsident Fritsch:<br />
Vielen Dank. - Wir kommen zur Frage 342 (Abfluss von Städtebaufördermitteln)<br />
des Abgeordneten Genilke.<br />
Genilke (CDU):<br />
Im Haushaltsentwurf der Landesregierung sind die einzelnen<br />
Programme der Städtebauförderung mit dem Vermerk versehen,<br />
dass die Mittel aus den Vorjahren nicht vollständig in Anspruch<br />
genommen worden sind.<br />
Ich frage die Landesregierung: Wie viele Mittel wurden aus<br />
welchem Grund in den einzelnen Programmen der Städtebauförderung<br />
in den Vorjahren nicht abgerufen?<br />
Präsident Fritsch:<br />
Minister Vogelsänger verrät es uns.<br />
Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft Vogelsänger:<br />
Herr Präsident! Meine Damen und Herren Abgeordneten! Herr<br />
Genilke, das ist ein bisschen komplizierter, als man es sich vorstellt.<br />
Es gibt im Landeshaushalt entsprechend ausgebrachte<br />
Verpflichtungsermächtigungen bei der Städtebauförderung. Die<br />
wurden tatsächlich nicht in voller Höhe ausgeschöpft. Das bedeutet<br />
aber nicht, dass das Land die zugeteilten Bundesmittel<br />
nicht abgerufen hat, sondern ganz im Gegenteil! Die Haushaltsplanung<br />
kann immer nur eine Abschätzung der Höhe<br />
der Bundesmittel vornehmen. Wir können also nur schätzen,<br />
wie viel Geld wir vom Bund in den nächsten Jahren bekommen.<br />
Die Bund-Länder-Vereinbarung zur Städtebauförderung wird<br />
in der Regel im I. Quartal des laufenden Haushaltsjahres abgeschlossen.<br />
Insofern haben wir immer eine Schätzung. Die Ausgabenermächtigung<br />
bezieht sich auf den Haushaltsvermerk,<br />
allerdings in der Höhe der tatsächlichen Zuweisungen des Bundes.<br />
Wir haben also weniger Zuweisungen vom Bund bekommen,<br />
als wir vorher in der Prognose hatten. Wir hatten für die<br />
Jahre 2007 bis 2009 eine durchschnittlichen Prognose von rund<br />
50 Millionen Euro an Mitteln, die wir vom Bund für Städtebauförderung<br />
bekommen. Diese Prognose ist nicht eingetreten,<br />
sondern wir haben 47 Millionen Euro vom Bund bekommen.<br />
Diese sind vollständig kofinanziert worden.<br />
Ich möchte eines noch einmal ganz deutlich sagen: Das soll<br />
jetzt nicht unbedingt Kritik am Bund sein. Der Bund hat in erheblicher<br />
Weise die Kommunen und Städte im Land Brandenburg<br />
bei der Städtebauförderung unterstützt. Das System ist jedoch<br />
so schwierig, dass wir das nicht schon im alten Jahr wissen,<br />
sondern nur abschätzen können. In den Jahren 2007 bis<br />
2009 sind alle Bundesmittel vollständig abgeschöpft worden,<br />
aber eben nicht entsprechend der Verpflichtungsermächtigung,<br />
weil wir weniger Bundesmittel bekommen haben. - Ich hoffe,<br />
das war so verständlich.<br />
Präsident Fritsch:<br />
Vielen Dank. - Meine Damen und Herren, ich denke, es wurden<br />
jetzt erfreulich viele Fragen ausführlich beantwortet. Hat<br />
jetzt, vor der Mittagspause, noch jemand Lust darauf, Minister<br />
Rupprecht zu hören?<br />
(Zurufe von der Fraktion DIE LINKE - Ministerin<br />
Dr. Münch [SPD]: Eine Frage haben wir noch!)<br />
- Gut, kommen wir nun also noch zur Frage 343 (Schüler-<br />
BAföG) der Frau Abgeordneten Große.<br />
Frau Große (DIE LINKE):<br />
Ich hätte die Frage beinahe zurückgezogen, denn die Ergebnisse<br />
sind ja schon der Weltpresse mitgeteilt worden; ich frage<br />
dennoch.<br />
Seit dem 1. August 2010 ist das Brandenburgische Ausbildungsförderungsgesetz<br />
in Kraft. Danach zahlt Brandenburg als<br />
erstes und bisher einziges Bundesland ein Schüler-BAföG in<br />
dieser Form. Es soll dazu beitragen, den Schülerinnen und Schülern<br />
aus einkommensschwachen Familien den Weg zum Abitur<br />
zu erleichtern. Mittlerweile konnten die Anträge gestellt werden,<br />
und die Verwaltungen verfügen über die notwendige Software<br />
zur Bearbeitung dieser Anträge.<br />
Ich frage die Landesregierung: Wie schätzt sie die Anzahl und<br />
den Stand der Bearbeitung der Anträge ein?<br />
Präsident Fritsch:<br />
Frau Ministerin Dr. Münch antwortet.<br />
Ministerin für Wissenschaft,<br />
Dr. Münch:<br />
Forschung und Kultur<br />
Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe<br />
Frau Große, vielen Dank für diese Anfrage, die uns Gele-