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1662 Landtag Brandenburg - 5. Wahlperiode - Plenarprotokoll 5/23 - 7. Oktober 2010<br />

Beginn der Sitzung: 10.01 Uhr<br />

Präsident Fritsch:<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich eröffne die 23. Plenarsitzung<br />

und begrüße als unsere Gäste Schülerinnen und<br />

Schüler des Bertolt-Brecht-Gymnasiums aus dem schönen Bad<br />

Freienwalde. Herzlich willkommen im Landtag!<br />

(Allgemeiner Beifall)<br />

Meine Damen und Herren! Gibt es Bemerkungen zur Tagesordnung?<br />

- Da das nicht der Fall ist, wollen wir über sie abstimmen.<br />

Wer nach dieser Tagesordnung arbeiten möchte, den bitte<br />

ich um das Handzeichen. - Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?<br />

- Das ist nicht der Fall. Damit ist die Tagesordnung beschlossen.<br />

Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:<br />

Wahl eines Mitgliedes des Präsidiums<br />

Antrag mit Wahlvorschlag<br />

der Fraktion der SPD<br />

Drucksache 5/2068<br />

Es wurde vereinbart, hierzu keine Debatte zu führen. Wir kommen<br />

direkt zur Abstimmung über den Antrag in der Drucksache<br />

5/2068. Wer dem Antrag Folge leisten möchte, den bitte ich<br />

um sein Handzeichen. - Gibt es Gegenstimmen? - Enthaltungen?<br />

- Das ist nicht der Fall. Damit ist der Abgeordnete Holzschuher<br />

als Mitglied des Präsidiums gewählt. Herzlichen Glückwunsch<br />

und erfolgreiche Arbeit in diesem Gremium!<br />

(Beifall SPD und DIE LINKE)<br />

Ich schließe Tagesordnungspunkt 1 und rufe Tagesordnungspunkt<br />

2 auf:<br />

Aktuelle Stunde<br />

Thema:<br />

Flugrouten am BBI: Lärmschutz muss Priorität haben<br />

Antrag<br />

der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />

Drucksache 5/2047<br />

Dazu liegt ein Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/<br />

DIE GRÜNEN - Drucksache 5/2116 -, ein Entschließungsantrag<br />

der Fraktion der SPD und der Fraktion DIE LINKE -<br />

Drucksache 5/2119 - sowie ein Entschließungsantrag der<br />

Fraktion der CDU und der Fraktion der FDP - der Drucksache<br />

5/2120 - vor.<br />

Wir beginnen mit dem Beitrag der antragstellenden Fraktion<br />

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Der Abgeordnete Jungclaus<br />

spricht zu uns.<br />

Jungclaus (GRÜNE/B90):<br />

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen Abgeordnete!<br />

Liebe Gäste! Anfang September dieses Jahres gab nach einer<br />

langen Zeit des Wartens die Deutsche Flugsicherung ihre aktuellen<br />

Planungen für den BBI bekannt. Zur großen Überraschung<br />

aller Beteiligten sind die vorgestellten Flugrouten jedoch<br />

nicht deckungsgleich mit den Annahmen des Planfeststellungsverfahrens,<br />

und nun herrscht verständlicherweise eine riesige<br />

Aufregung bei Alt- und Neubetroffenen. Was noch schlimmer<br />

ist: Auch diese Routen sind nicht der letzte Stand. Wir dürfen<br />

uns also in den kommenden Monaten - bis zur Eröffnung -<br />

auf weitere Überraschungen freuen.<br />

Dieses Planungs- und Kommunikationsdesaster hat uns zu dieser<br />

Aktuellen Stunde veranlasst. Der Entschließungsantrag ist<br />

die Konsequenz aus dem Ablauf der Sitzung des Infrastrukturausschusses<br />

in der vergangenen Woche, in der sich sowohl die<br />

Landesregierung als auch die Deutsche Flugsicherung vor klaren<br />

Aussagen gedrückt haben. Vor dem Hintergrund musste ich<br />

schon ein wenig schmunzeln, als ich Ihren Entschließungsantrag<br />

„Daten auf den Tisch“ sah. Ich weiß ja nicht, wie lang der<br />

Draht zwischen Regierung und Koalition inzwischen ist, aber<br />

die Daten hätten längst auf dem Tisch liegen können.<br />

(Beifall GRÜNE/B90 und vereinzelt CDU und FDP)<br />

Was hier zutage tritt, ist der reine bürokratische Irrsinn. Erst<br />

wälzt das Land die Lärmproblematik aufwendig in einem Planfeststellungsverfahren<br />

hin und her - im vergangenen Plenum<br />

haben wir daraufhin mit den Stimmen der Regierungsfraktionen<br />

einen Antrag verabschiedet, mit dem die Landesregierung<br />

aufgefordert wurde, so schnell wie möglich eine Lärmkartierung<br />

vorzulegen -, und nun teilt die Landesregierung den Bürgerinnen<br />

und Bürgern mit, dass die Flugsicherung die Flugrouten<br />

jederzeit wieder ändern kann.<br />

Auf meine im Ausschuss mehrfach gestellte Frage, ob dies<br />

zum Anlass genommen werden soll, die Lärmkartierung weiter<br />

zu verzögern, erhielt ich keine <strong>Antwort</strong>. Hier verfolgt die Landesregierung<br />

offenbar dieselbe Hinhaltetaktik, die sie bisher in<br />

Sachen Lärmkartierung angewandt hat - mit dem Ergebnis,<br />

dass die betroffenen Bürgerinnen und Bürger noch stärker verunsichert<br />

werden. Durch eine frühzeitige Abstimmung der Behörden<br />

wäre dies mit Sicherheit zu vermeiden gewesen.<br />

Ein Skandal, der allerdings außerhalb der Verantwortung der<br />

Landesregierung liegt, ist die Praxis, dass Flugrouten nicht im<br />

Rahmen der Planfeststellung festgelegt werden. Unter Fachleuten<br />

ist das seit Jahrzehnten bekannt. Leider hat sich weder die<br />

Politik noch die Öffentlichkeit groß dafür interessiert. Die momentane<br />

Situation zeigt deutlich, dass die Durchführung eines<br />

Planfeststellungsverfahrens unabhängig von den Flugrouten<br />

der absolut falsche Weg ist.<br />

Hier hat die Politik der Luftverkehrslobby zulasten der Bevölkerung<br />

klein beigegeben. Als Politiker sind wir aber nicht in erster<br />

Linie den Wirtschaftsinteressen der Luftfahrtbranche, sondern<br />

der Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger verpflichtet.<br />

(Beifall GRÜNE/B90 und CDU sowie des Abgeordneten<br />

Goetz [FDP])<br />

Es liegt in der Verantwortung der Politik, für einen umfassenden<br />

Lärmschutz für Flughafenanrainer zu sorgen, und dafür<br />

müssen wir die infrage kommenden Flugrouten kennen. Die

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