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Landtag Brandenburg - 5. Wahlperiode - Plenarprotokoll 5/23 - 7. Oktober 2010 1715<br />
Es ist sicherlich auch gut und richtig, dass in Anbetracht des<br />
hohen Stellenwertes, den der Radverkehr in Brandenburg hat,<br />
ein von allen Fraktionen getragener Antrag im federführenden<br />
Ausschuss für Infrastruktur und Landwirtschaft, mit Unterstützung<br />
des Wirtschaftsausschusses, beschlossen wurde. Das Land<br />
Brandenburg hat seit 1993 mit dem Radfernwegekonzept für<br />
den Tourismus, das 2001 durch die Handlungsempfehlungen<br />
zur Weiterentwicklung des Radtourismus im Land Brandenburg<br />
ergänzt wurde, an den notwendigen infrastrukturellen Voraussetzungen<br />
für einen erfolgreichen Radtourismus gearbeitet und<br />
bis heute ein gut entwickeltes Netz von Radfernwegen und<br />
zahlreichen regionalen Routen geschaffen.<br />
Mit dem Antrag wird nun die Grundlage dafür gelegt, die erfolgreiche<br />
Entwicklung fortzuschreiben, also nicht, um etwas<br />
zu tun, was man bisher noch nicht getan hatte, Herr Jungclaus,<br />
sondern um etwas weiter fortzuführen, was man bisher gut getan<br />
hat. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass sich die rot-rote<br />
Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag für die weitere gezielte<br />
Förderung des Radverkehrs ausgesprochen hat. Mit dem<br />
vorliegenden Antrag wird das auch konsequent umgesetzt. Es<br />
ist klar, dass es in den kommenden Jahren vor allem darauf ankommt,<br />
das Wegenetz zu erhalten.<br />
Die angespannte Haushaltslage muss beachtet werden und erfordert,<br />
dass dem Erhalt des hohen Ausbaustandards der brandenburgischen<br />
Radwege zukünftig Vorrang eingeräumt wird.<br />
Das zeugt von verantwortungsbewusstem Handeln der Koalitions-<br />
wie auch der Oppositionsfraktionen, diese Schwerpunktsetzung<br />
zu unterstützen. Hier ordnet sich ein, Neubaumaßnahmen<br />
dort zu befördern, wo die Verkehrssicherheit gefährdet ist<br />
und wo vor allem überregional vermarktete touristische Wege<br />
noch Lücken aufweisen. Stärker als bisher müssen einzelne<br />
Qualitätsaspekte weiterentwickelt werden, beispielsweise die<br />
Radwegezertifizierung, -beschilderung, Räder im ÖPNV, aber<br />
auch infrastrukturergänzende Maßnahmen, zum Beispiel die<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Service und Dienstleistungen sowie eine<br />
bessere Vernetzung und Kampagnen zur Förderung der besseren<br />
Vermarktung des Radverkehrs.<br />
Zum Ende des III. Quartals 2011 wird die Landesregierung die<br />
Daten auf den Tisch legen, zusammen mit dem Fahrradbericht,<br />
den wir in diesem Antrag natürlich auch mit gebunden sehen<br />
wollen. Spätestens dann, verehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />
lieber Herr Jungclaus, haben wir das Thema Radverkehr wieder<br />
in der parlamentarischen Begleitung und vielleicht auch<br />
schon etwas mehr Sicherheit, inwieweit der Bund in den kommenden<br />
Jahren Mittel für den Neubau und die Unterhaltung<br />
bzw. Instandsetzung von Radwegen an Bundesstraßen zur Verfügung<br />
stellt. - Vielen Dank.<br />
(Beifall DIE LINKE und vereinzelt bei der SPD)<br />
Präsident Fritsch:<br />
Der Abgeordnete Genilke spricht für die CDU-Fraktion.<br />
Genilke (CDU):<br />
Sehr verehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen<br />
und Herren! Auch ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich<br />
für das wirklich fruchtbare Zusammenarbeiten nicht nur<br />
im Wirtschaftsausschuss, sondern vor allem auch im Infrastrukturausschuss<br />
bedanken. Offensichtlich gibt es, was die Betrachtung<br />
der Radwegeplanung angeht, kaum Unterschiede, wenn<br />
auch ein paar Feinheiten sicherlich anders zu betrachten sind.<br />
Wir hatten, nachdem das hier etwas zögerlich in Gang kam, gefordert,<br />
ein Instandhaltungsmanagement einzuführen - nicht so<br />
sehr, um zu beachten, dass das immer irgendwo drinstehen muss,<br />
wenn wir uns über Infrastruktur unterhalten, sondern um uns<br />
im Grundsatz darüber zu verständigen, dass die Infrastruktur,<br />
die wir im Radwegebereich geschaffen haben, schlichtweg erhalten<br />
werden muss, und zwar nicht irgendwie, sondern auf<br />
dem hohen Level, den wir derzeit durchaus haben.<br />
Das beinhaltet schlichtweg auch eine Bestandsaufnahme, denn<br />
wir wissen, was diese Radwege gekostet haben, wir wissen,<br />
wann sie erneuert werden müssen. Das heißt, wir haben eine<br />
Abschreibungszeit definiert. Schlichtweg müssen wir dafür<br />
sorgen, dass diese Abschreibungen im Haushalt auch dargestellt<br />
werden können. Nur, was über diese Mittel hinausgeht,<br />
dürfen wir getrost dafür verwenden, um die Qualität neuer<br />
Radwege, einen Lückenschluss oder auch den Mauerradweg<br />
neu zu gestalten. Ein noch sehr wichtiger, nachverhandelter<br />
Punkt der CDU-Fraktion war es, einen Ansprechpartner für die<br />
Kommunen zu erhalten. Dem wurde auch mehr oder weniger<br />
stattgegeben, auch wenn wir es etwas schärfer formuliert hätten.<br />
Ein wirklicher Radwegebeauftragter, wie es ihn übrigens in<br />
Berlin schon gibt, wäre sicherlich eine gute Alternative gewesen.<br />
Wir haben ja im Radewegebereich die Trennung, was die Zuständigkeit<br />
für Radwege angeht: einerseits im Infrastrukturausschuss,<br />
andererseits im touristischen Bereich über den Wirtschaftsausschuss,<br />
und was im Umweltausschuss angedacht ist,<br />
sind zum Beispiel Radwege auf den Deichen. Daher wäre eine<br />
Zusammenfassung dieser Punkte, ein Radwegbeauftragter als<br />
Ansprechpartner auch für die Kommunen, sicherlich sinnvoll<br />
gewesen. Aber wir haben eine Lösung gefunden: Wir nennen<br />
einen solchen Beauftragten jetzt Ansprechpartner. Wir werden<br />
das so begleiten und darauf schauen, dass das nicht so ausufert,<br />
dass wir es in der Verdunklungsmaschinerie nicht mehr wiederfinden.<br />
Wir haben uns ganz ausdrücklich zum ÖPNV und SPNV geäußert.<br />
Das war ein von den Grünen durchaus gewollter Punkt.<br />
Ich meine, das ist an dieser Stelle auch sehr wichtig. Durch den<br />
Radverkehr, der nicht ausgeblendet werden darf, ist heute eine<br />
sehr wichtige Vernetzungsfunktion mit dem öffentlichen Personennahverkehr<br />
hinzugekommen.<br />
In Punkt 4 wurde wieder darauf hingewiesen, dass wir uns<br />
weiterhin beim Bund dafür einsetzen sollen, dass genügend<br />
Mittel für Neubau und Instandhaltung von Radwegen an Bundesfernstraßen<br />
zur Verfügung gestellt werden. An dieser Stelle<br />
gibt es derzeit keinerlei Probleme. Der Bund wird auch im<br />
nächsten Jahr - das gibt ja der Haushalt her - keinerlei Kürzungen<br />
in diesem Bereich des Straßenbaus vornehmen.<br />
Wir haben uns wie die Grünen auch dafür eingesetzt, eine höhere<br />
Transparenz zu erreichen. Wir haben aber Transparenzprobleme<br />
in diesem Haushalt nicht nur in diesem Bereich, sondern<br />
das ist eine grundsätzliche Problematik. Es gab immer die<br />
Begründung, dass man ja Mittel untereinander verschieben<br />
kann, dass man sie also nicht genau zuordnen kann. Aber ich