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Landtag Brandenburg - 5. Wahlperiode - Plenarprotokoll 5/23 - 7. Oktober 2010 1747<br />

kritisiert. Doch er kostet auf jeden Fall weniger Geld als mögliche<br />

Verfehlungen der Landesregierung, die es aufzuklären gilt,<br />

meine Damen und Herren.<br />

(Beifall FDP, CDU und GRÜNE/B90)<br />

Es gibt auch keinen - so haben Sie sich, Herr Kollege Holzschuher,<br />

hier auch geäußert - Generalverdacht gegen den Sport. Wir<br />

reden über 0,17 % der Sportvereine. Angesichts dessen einen<br />

Generalverdacht zu konstruieren ist absurd.<br />

(Beifall FDP, CDU und GRÜNE/B90 - Holzschuher<br />

[SPD]: Ein Verdacht gegen bestimmte Vereine ist auch<br />

nicht besser!)<br />

Wir reden darüber - und diese Frage muss erlaubt sein -, ob Minister,<br />

die über Fördermittel entscheiden, auch gleichzeitig<br />

Vorsitzende von Sportvereinen sein sollten, die dann wiederum<br />

von ebendiesen Fördermitteln profitieren. Warum sollte diese<br />

Frage nicht erlaubt sein, meine Damen und Herren von den Regierungsfraktionen?<br />

(Beifall FDP, CDU und GRÜNE/B90)<br />

Und noch etwas zum Sport: Wenn Herr Speer als Vorsitzender<br />

des Sportvereins Babelsberg 03 meint, die Sponsorenverträge<br />

und die Listen der Sponsoren seien geheimhaltungsbedürftig,<br />

dann habe ich irgendetwas beim Sportsponsoring nicht verstanden.<br />

(Beifall CDU und GRÜNE/B90)<br />

Für mich war immer klar, dass es das Wesen von Sponsoring<br />

ist, dass der Sponsor durch die Veröffentlichung seiner guten<br />

Tat einen Publicity-Vorteil erhält.<br />

(Holzschuher [SPD]: Das ist nur die FDP-Sicht!)<br />

Wenn er den nicht erhält, dann muss die Frage erlaubt sein,<br />

welchen nicht öffentlichkeitsfähigen Vorteil er dann erhält.<br />

(Beifall FDP, CDU und GRÜNE/B90)<br />

Hören Sie bitte auf, Herr Bischoff, Herr Holzschuher - ich<br />

kann mir auch vorstellen, was von den nachfolgenden Rednern<br />

noch kommen wird -, der Opposition hier Vorwürfe zu machen,<br />

die einfach an der Sache vorbeigehen, und fangen Sie endlich<br />

damit an, Aufklärung zu betreiben und den Menschen in Brandenburg<br />

zu erklären, wie mit dem Steuergeld in diesem Land<br />

umgegangen wird.<br />

Wir wollen, dass dieser Untersuchungsausschuss alle zweifelhaften<br />

Vorgänge aufklärt, und wir wollen mögliche Fehlentwicklungen<br />

den verantwortlichen Akteuren zuordnen. Wir<br />

wollen systemimmanente Fehler finden und diese dann korrigieren.<br />

Wir wollen also auch Lösungsvorschläge finden, um<br />

die Wiederholung von erkannten Fehlern für die Zukunft auszuschließen.<br />

Mir erklärt sich nicht, was Sie dagegen haben<br />

könnten. Es muss doch in Ihrem eigenen Interesse sein! Sie<br />

sollten sich lieber bei der Opposition bedanken. - Vielen<br />

Dank.<br />

(Beifall FDP, CDU und GRÜNE/B90)<br />

Präsident Frisch:<br />

Der Abgeordnete Görke setzt für die Linksfraktion fort.<br />

Görke (DIE LINKE):<br />

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Frau Dr. Ludwig,<br />

ich möchte mit einem Zitat Ihres geschätzten Kollegen<br />

aus der CDU-Fraktion, Herrn Homeyer, in diesem Haus geäußert<br />

am 27. Februar des Jahres 2008, beginnen:<br />

„Zu welchen Erkenntnissen und Einschätzungen dieses<br />

Gremium zum Abschluss einer Aufklärung letztendlich<br />

gelangt, kann niemand in diesem Hohen Hause vorhersagen.“<br />

(Frau Dr. Ludwig [CDU]: So ist es!)<br />

„Vorgriffe und Vorverurteilungen schaffen das Geschehene<br />

übrigens nicht aus der Welt. Aus diesem Grunde kann<br />

man jetzt weder Missbilligungen aussprechen noch politische<br />

Verantwortung zuweisen.“<br />

Recht hat er! Leider haben Sie gestern bei der sogenannten<br />

Aussprache zum Haushalt wie auch jetzt einen solchen Eindruck<br />

vermissen lassen. Scheinbar haben Sie es vergessen.<br />

Meine Damen und Herren, es ist schon eine etwas komische<br />

Situation: Da wird ein Liegenschaftsverkauf aus dem Jahre<br />

2007 öffentlich zu einem rot-roten Grundstücksdeal zu machen<br />

versucht.<br />

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen der CDU, sehr geehrte<br />

Frau Dr. Ludwig! Auch wenn Sie es gestern anders dargestellt<br />

haben: Wir waren es, die in den letzten vier Legislaturperioden -<br />

oder besser: insbesondere in den Zeiten Ihrer Mitregierung -<br />

die Finger in die Wunden gelegt haben. Wir waren es, die alle<br />

bisherigen Untersuchungsausschüsse einberufen haben. Auch<br />

heute stehen einige dieser Fragen wieder in Rede bzw. sollten<br />

geklärt werden.<br />

Wir haben beim Untersuchungsausschuss zur sogenannten Bodenreform<br />

festgestellt, dass es in der Landesverwaltung eine<br />

Verselbstständigung von Entscheidungsstrukturen gegeben hat.<br />

Sie waren es, die als damalige Regierung keine Schlussfolgerungen<br />

gezogen haben. Ich sage ganz ehrlich: Meine Fraktion<br />

hat heute keinen Grund, anders zu agieren. Meine Fraktion will<br />

Transparenz. Wir wollen eine ordnungsgemäße Aufklärung aller<br />

im Raum stehenden Fragen und Vorwürfe.<br />

Sollte sich erweisen, dass tatsächlich Fehler bei der Veräußerung<br />

von Landesvermögen begangen wurden, dass durch zweifelhafte<br />

Grundstücksgeschäfte Schaden entstanden ist, dann<br />

werden wir das nicht nur kritisieren, dann werden wir handeln -<br />

auch in dieser Koalition.<br />

Aber wir werden in diesem Zusammenhang, meine Damen und<br />

Herren von der Opposition, auch prüfen: Was sind die Ursachen<br />

dafür, dass Kontrollmechanismen der öffentlichen Hand<br />

offenbar nicht mehr ausgereicht haben? Vor allem werden wir<br />

uns nicht für eine Sache in Mithaftung nehmen lassen, die gerade<br />

als Regierungstätigkeit - ich sagte es schon: kein rot-roter<br />

Grundstücksdeal, sondern eher wohl eine schwarz geprägte,

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