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Landtag Brandenburg - 5. Wahlperiode - Plenarprotokoll 5/23 - 7. Oktober 2010 1685<br />
Büttner (FDP):<br />
Vielen Dank, Herr Minister Rupprecht, für die <strong>Antwort</strong>. Ich habe<br />
eine Nachfrage. Die „spektakuläre Aussage“ ist nicht vom<br />
Himmel gefallen, sondern kommt von Elternvertretern, deren<br />
Kinder die Jahrgangsstufe 3 besuchen. Sie sind nah am Geschehen<br />
und haben ihre Kritik auch auf weitere Klassen bezogen.<br />
Wie erklären Sie sich, dass die Eltern der Kinder, die vom<br />
Unterrichtsausfall betroffen waren, es komplett anders sehen,<br />
als Sie es soeben geschildert haben?<br />
Minister Rupprecht:<br />
Ich habe keine Ahnung. Ich recherchiere natürlich, bevor ich<br />
hier Rede und <strong>Antwort</strong> stehe. Ich weiß, dass meine Aussage<br />
richtig ist. Offensichtlich kennen Sie die Betroffenen. Richten<br />
Sie ihnen aus, sie möchten sich an mich wenden; dann räumen<br />
wir das offenbar bestehende Missverständnis aus.<br />
Präsident Fritsch:<br />
Vielen Dank. - Wir kommen zur Frage 339 (Mittelrückgabe<br />
bei den Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe), die der Abgeordnete<br />
Bommert stellt.<br />
Bommert (CDU):<br />
Ein zentrales Instrument der Regionalpolitik in Deutschland ist<br />
die Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen<br />
Wirtschaftsstruktur“. Brandenburg erhält für das Jahr<br />
2010 aus der Gemeinschaftsaufgabe mehr als 90 Millionen Euro<br />
seitens des Bundes. Davon werden unter anderem Investitionen<br />
und infrastrukturelle Maßnahmen im Land gefördert.<br />
Ich frage die Landesregierung: Wird das Land Brandenburg in<br />
diesem Jahr Mittel aus der GRW an den Bund zurückgeben?<br />
Präsident Fritsch:<br />
Staatssekretär Heidemanns antwortet.<br />
Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten<br />
Heidemanns:<br />
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Sehr geehrter Herr<br />
Bommert, ich kann die Frage heute nicht abschließend beantworten.<br />
Wir sind noch nicht am Jahresende. Die Prognose mit<br />
Stand vom 30. August 2010 lässt gemessen an dem Haushaltsansatz<br />
von 181 Millionen Euro Minderausgaben in Höhe von<br />
15 Millionen Euro, 7,5%-Landes- und 7,5%-Bundesanteil, erkennen.<br />
Eine erste Prognose wurde Mitte des Jahres erstellt; sie<br />
ging von einem Delta von 30 Millionen Euro aus. Daraufhin<br />
haben wir mit der ILB, die der Geschäftsbesorger in diesem<br />
Bereich ist, gesprochen, und dann ist das passiert, was jedes<br />
Jahr um diese Zeit passiert: Man betrachtet die Daten genauer,<br />
es gibt Ansprachen an Investoren, es wird geprüft, ob Maßnahmen<br />
vorgezogen werden können, und man geht der Abweichung<br />
zwischen Soll und Ist auf den Grund.<br />
Allein dieser Prozess, den wir zur Jahresmitte angestoßen haben,<br />
hat dazu geführt, dass sich im Zeitraum von Ende Juni bis<br />
Mitte August die erwartete Minderausgabe um die Hälfte verringert<br />
hat.<br />
Betrachtet man den aktuellen Stand im Jahresvergleich, stellt<br />
man fest, dass es keine untypische Situation ist. Ich habe mir<br />
die Zahlen der letzten zehn Jahre vorgenommen. Es gab Jahre,<br />
in denen am Jahresende Überschreitungen der Ausgaben zu<br />
verzeichnen waren - das ist eher selten -, und Jahre, in denen<br />
wir am Jahresende Minderausgaben konstatierten. Im Jahr<br />
2005 beliefen sich die Minderausgaben auf 55 Millionen Euro,<br />
im Jahr 2003 auf 43 Millionen Euro und im letzten Jahr auf<br />
10 Millionen Euro.<br />
Wir bewegen uns im Moment in einem eher unauffälligen Rahmen.<br />
Das ist insofern bemerkenswert, als zwei nicht einfache<br />
Jahre hinter uns liegen, Stichwort Finanz- und Weltwirtschaftskrise.<br />
Sie führte in einzelnen Fällen dazu, dass geplante Investitionen,<br />
für die es auch schon Förderbescheide gab, zurückgestellt,<br />
verkleinert, verändert wurden. Das ist der Hauptgrund<br />
dafür, dass es zu solchen Abweichungen kommt. Die Steuerung<br />
erfolgt in jedem Jahr über Förderbescheide, die auf der<br />
Grundlage von Verpflichtungsermächtigungen erstellt werden.<br />
Was in jedem Jahr tatsächlich abläuft, hängt davon ab, ob die<br />
Investition wie geplant durchgeführt wird, ob sie überhaupt<br />
durchgeführt wird, ob sie verändert wird. Daneben spielt das<br />
Controlling eine Rolle, also ob die Rechnungen dem ursprünglichen<br />
Antrag entsprechen und die Maßnahmen vollumfänglich<br />
förderfähig sind.<br />
Zusammenfassend würde ich sagen: Es ist derzeit eine unauffällige<br />
Entwicklung. Wir arbeiten daran, dass wir das Delta von<br />
derzeit 15 Millionen Euro weiter verengen. Die Entwicklung<br />
der letzten Wochen lässt darauf schließen, dass eine Verbesserung<br />
möglich ist. Wir stehen wöchentlich mit der ILB in Kontakt.<br />
Ich habe auch an der letzten Teamleitersitzung der ZAB<br />
teilgenommen und dort dafür geworben, dass sie ihre Kontakte<br />
nutzen, die uns bekannten Investoren, die Förderbescheide erhalten,<br />
anzusprechen und zu prüfen, ob es Förderprojekte gibt,<br />
die unterjährig bewilligungsfähig sind, also kleine Projekte im<br />
mittelständischen Bereich. Da wir sehen, dass noch ein kleiner<br />
Teil Kassenmittel frei ist, sollten Investoren motiviert werden,<br />
für die nächsten Jahre geplante Investitionen vorzuziehen.<br />
Wir arbeiten daran. Ich kann dem Wirtschaftsausschuss im<br />
November aktuelle Informationen geben. Das dürfte zweckmäßig<br />
sein. Bis dahin sollten wir die Entwicklung weiter beobachten.<br />
Präsident Fritsch:<br />
Vielen Dank, Herr Staatssekretär. - Die Frage 340 (Stellenabbau<br />
in der Arbeitsschutzverwaltung) stellt der Abgeordnete<br />
Baer.<br />
Baer (SPD):<br />
Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung soll dem Vernehmen<br />
nach in der Arbeitsschutzverwaltung im Land Brandenburg<br />
weiter Personal abgebaut werden. Bis zum Jahr 2014 werden<br />
dann die Personalstellen auf 143 reduziert. Im Jahr 2004 verfügte<br />
die Arbeitsschutzverwaltung des Landes Brandenburg<br />
noch über 261 Stellen.<br />
Ich frage die Landesregierung: Beabsichtigt sie, die Aufgabenwahrnehmung<br />
der Arbeitsschutzverwaltung des Landes Brandenburg<br />
mit zukünftig reduziertem Personalbestand einzuschränken?