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Landtag Brandenburg - 5. Wahlperiode - Plenarprotokoll 5/23 - 7. Oktober 2010 1745<br />

Geben Sie mir zweitens Recht, dass der Präsident auf seine eingeschränkten<br />

Möglichkeiten, dies zu prüfen, expressis verbis<br />

hingewiesen hat und gesagt hat, dass er sich dieser Bitte zwar<br />

nicht verweigert, aber sich außerstande sieht, einen solchen<br />

Vorgang aufzuklären? Ist das so gewesen, ja oder nein?<br />

Bischoff (SPD):<br />

Herr Kollege Bretz, ich war ja anwesend, und man kann in das<br />

Protokoll schauen. Der Präsident hat heute übrigens zugesagt,<br />

das Prüfungsergebnis abschließend auf den Tisch zu legen. Er<br />

hat keine staatsanwaltschaftlichen Rechte. Aber Sie unterstellen<br />

damit auch ...<br />

(Zuruf von der CDU: Die Frage beantworten!)<br />

- Warten Sie es nur ab!<br />

... dass im Finanzministerium außerhalb der für den Landesrechnungshof<br />

zusätzlichen Unterlagen noch irgendwelche Geheimakten<br />

schlummern. Glauben Sie es mir: Das Finanzministerium<br />

hat niemals daran gezweifelt, dass dem Präsidenten des<br />

Landesrechnungshofs alles, aber auch wirklich alles auf den<br />

Tisch gelegt wird. Sie unterstellen hier, dass dem Landesrechnungshof<br />

Unterlagen vorenthalten werden. Ich weise diese<br />

Unterstellung ausdrücklich zurück, Herr Bretz.<br />

(Bretz [CDU]: Haben Sie Unterlagen?)<br />

Herr Kollege, alles Weitere erübrigt sich. Ich hätte mich auch<br />

gefreut, Frau Kollegin Ludwig, wenn Sie hier nicht permanent<br />

wiederholen würden, die Regierung hätte ...<br />

Der Herr Kollege Bretz will kurzintervenieren.<br />

Präsident Fritsch:<br />

Bitte kommen Sie mit Ihrem Redebeitrag zum Ende.<br />

Bischoff (SPD):<br />

Das tue ich sehr gerne, Herr Präsident.<br />

Ich bitte zu berücksichtigen, dass Vorverurteilungen zu unterlassen<br />

sind und insofern eine abschließende Behandlung des<br />

Vorgangs durch den von Ihnen eingesetzen Untersuchungsausschuss<br />

auch nicht zu erwarten ist.<br />

Frau Kollegin Ludwig, ich möchte zum Abschluss auf das eingehen,<br />

was Sie heute im „Neuen Deutschland“ zum Besten gegeben<br />

haben. Sie haben dort zum Besten gegeben - meine Damen<br />

und Herren, das ist der Werbeblock! -, es sei nicht eine<br />

einzige Frage in diesem Zusammenhang - gemeint ist Krampnitz<br />

- von der Landesregierung beantwortet worden. Ich frage<br />

mich, wo ich in den vier Stunden der Sitzung des Ausschusses<br />

für Haushalt und Finanzen oder des Ausschusses für Haushaltskontrolle<br />

gewesen bin. Ich frage mich, wo eigentlich Sie<br />

gewesen sind. Ich frage mich, in welchen Schubladen eigentlich<br />

die schriftlichen <strong>Antwort</strong>en der Regierung, die wir alle bekommen<br />

haben, bei Ihnen gelandet sind. Vielleicht sollten wir<br />

das einmal untersuchen, einmal ganz nebenbei.<br />

Es ist also eine dreiste Unterstellung, dass die Regierung nicht<br />

eine Frage beantwortet hätte und Fragen offengeblieben wären.<br />

Ich habe, im Gegenteil, bei Ihrer Rede gespürt, wie schwer es<br />

Ihnen gefallen ist, diesen Ausschuss überhaupt noch anständig<br />

zu begründen.<br />

Präsident Fritsch:<br />

Herr Abgeordneter, es gibt noch eine Zwischenfrage. Es wird<br />

aber die letzte sein, die ich zulassen werde; denn die Arbeit des<br />

Untersuchungsausschusses wollen wir heute nicht vorwegnehmen.<br />

(Beifall SPD und DIE LINKE)<br />

Lassen Sie eine letzte Frage zu?<br />

Bischoff (SPD):<br />

Ja, ich werde aber auch keine weitere mehr zulassen. Ich glaube,<br />

das entspricht auch dem Parlamentsbetrieb.<br />

Präsident Fritsch:<br />

Bitte, Frau Ludwig.<br />

Frau Dr. Ludwig (CDU):<br />

Ich erlaube mir dies an dieser Stelle noch einmal.<br />

Ganz kurz die Vorbemerkung: Bei den <strong>Antwort</strong>en, die gegeben<br />

wurden, haben wir festgestellt, dass sie keine halbe Stunde<br />

Gültigkeit hatten, im Zweifel einen Tag, und dann haben sich<br />

die Dinge plötzlich wieder anders herausgestellt.<br />

(Bischoff [SPD]: Falsch!)<br />

Wer ist Käufer? Diese Frage ist das beste Beispiel. Darauf<br />

ist im Finanzausschuss eine <strong>Antwort</strong> gegeben worden, die am<br />

nächsten Tag wieder einkassiert wurde.<br />

Meine Frage: Herr Bischoff, Sie hatten sich auf das Gutachten<br />

bezogen, auf die 25 Millionen Euro, das Gutachten, das angeblich<br />

gar keine Relevanz hatte. Ist Ihnen bekannt, dass dieses<br />

Gutachten am 6. August 2007 erstellt wurde, sprich drei Monate,<br />

bevor der Ausschuss überhaupt dem Verkauf zugestimmt<br />

hatte?<br />

Bischoff (SPD):<br />

Frau Kollegin Ludwig, das ist mir natürlich bekannt. Aber ich<br />

frage Sie noch einmal: Wo ist denn dann, bitte schön, der Bieter,<br />

der eine Puseratze mehr geboten hat? Wedeln Sie doch<br />

nicht mit Gefälligkeitsgutachten in der Gegend herum, veralbern<br />

Sie nicht das Parlament, wenn Sie nicht einen Investor dahinter<br />

sehen oder ein Angebot auf den Tisch legen können. Es<br />

gibt kein derartiges Angebot, weil es sich hier um eine Ruine<br />

voller Hinterlassenschaften aus schlimmen Zeiten handelt. Jeder<br />

Immobilieninvestor weltweit weiß das. Deshalb hat auch<br />

keiner einen Euro mehr geboten, glauben Sie es mir! Wir hätten<br />

den Euro doch gern angenommen.<br />

Mich überrascht auch ein wenig, Frau Kollegin, wie schnell<br />

doch Erinnerungen verblassen. Das Protokoll zum Verkauf der<br />

Kaserne Krampnitz notiert zum Schluss: „Ergebnis der Abstimmung<br />

erfolgte einstimmig.“

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